Regimetreue Katholiken Chinas haben neue Führung – „Ein großer Schaden für die Kirche“


(Peking) Die am Diens­tag eröff­ne­te 8. Ver­samm­lung der regime­treu­en katho­li­schen Orga­ni­sa­ti­on in der Volks­re­pu­blik Chi­na wähl­te heu­te eine neue Füh­rung. Der unrecht­mä­ßi­ge, von Rom nicht aner­kann­te Bischof von Kun­ming, Joseph Ma Ying­lin, ist neu­er Vor­sit­zen­der des Rats der chi­ne­si­schen Bischö­fe, der einer regime­treu­en Bischofs­kon­fe­renz entspricht.

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Johan Fang Xin­yao, der Bischof Linyi, wur­de zum neu­en Vor­sit­zen­den der Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung gewählt. In die­ser Orga­ni­sa­ti­on ver­sucht das kom­mu­ni­sti­sche Regime die Katho­li­ken des Lan­des zu kon­trol­lie­ren. Sowohl den Rat der Bischö­fe als auch die Patrio­ti­sche Ver­ei­ni­gung bezeich­ne­te Papst Bene­dikt XVI. als mit der katho­li­schen Kir­che „unver­ein­bar“.

Zum Gene­ral­se­kre­tär des Rats wur­de Guo Jin­cai bestimmt, der am 20. Novem­ber unrecht­mä­ßig zum Bischof von Cheng­de geweiht wur­de. Bis­her hat­te Ma Ying­lin die­sen von der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei bestimm­ten Posten inne.

Der bis­he­ri­ge Vize-Prä­si­dent der Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung, Anton Liu Bai­ni­an, der im Hin­ter­grund die Fäden für die unrecht­mä­ßi­gen Bischofs­wei­hen der ver­gan­ge­nen Jah­re zog, wur­de zum Ehren­vor­sit­zen­den bei­der Orga­ne ernannt.

Zwei Köp­fe der neu­en Füh­rungs­ebe­ne der regime­treu­en Orga­ni­sa­tio­nen sind Bischö­fe, die 2010 mit päpst­li­cher Aner­ken­nung die Bischofs­wei­he empfingen.

In sei­ner Schluß­re­de sag­te Ma Ying­lin, daß die neue Füh­rung die Katho­li­ken Chi­nas nach den Grund­sät­zen von „Unab­hän­gig­keit, Selbst­ver­wal­tung und Demo­kra­tie“ füh­ren wer­de. Die Katho­li­ken, so Ma Ying­lin, „kön­nen ein neu­es Kapi­tel der patrio­ti­schen Arbeit der chi­ne­si­schen Kir­che schreiben“.

Der Vor­sit­zen­de, ein Stell­ver­tre­ter und der Gene­ral­se­kre­tär sind vom Regime ernann­te, unrecht­mä­ßig geweih­te Bischö­fe. Rom­treue Katho­li­ken befürch­ten daher, daß es Absicht der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei sei, wei­te­re ille­ga­le Wei­hen durch­füh­ren zu las­sen. Ein Prie­ster erklär­te gegen­über Asia­news, daß die Durch­füh­rung der Ver­samm­lung einen „gro­ßen Scha­den für die Kir­che“ bedeu­te und die chi­ne­si­sche Regie­rung „absicht­lich in der Kir­che ein Durch­ein­an­der stif­ten“ wol­le. Die neue Lage erschwe­re es dem Hei­li­gen Stuhl, rom­treue Bischö­fe zu ernen­nen und zu wei­hen, die in Ein­heit mit dem Papst und der Kir­che stehen.

Ein ande­rer rom­treu­er, chi­ne­si­scher Prie­ster mein­te gegen­über Asia­news, er füh­le sich in die Ver­gan­gen­heit zurück­ge­sto­ßen, als die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei „mit eiser­ner Hand die Kir­che kon­trol­lier­te“. Es stel­le sich die Fra­ge, war­um die Pekin­ger Regie­rung „es nicht wagt, die Kir­che in Chi­na durch recht­mä­ßi­ge, mit dem Papst ver­bun­de­ne Bischö­fe lei­ten zu las­sen, wie es die Reli­gi­ons­frei­heit verlangt“.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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