(Vatikan) Für Sonntag, den 21. November, dem Fest Christus König (nach dem Novus Ordo) wird ein feierliches päpstliches Hochamt in der Petersbasilika in Rom vorbereitet.
Dieses Hochamt Benedikts XVI. war bisher nicht im liturgischen Kalender des Papstes vorgesehen. Vatikanisten gehen davon aus, daß es sich um die Heilige Messe handelt, die der Papst traditionsgemäß am Tag nach einem Konsistorium mit den neukreierten Kardinälen zelebriert, unmittelbar nachdem diesen die Kardinalsringe übergeben wurden.
Im Kardinalskollegium sind derzeit ungefähr 20 Plätze vakant. Die vorgesehene Zahl der Papstwähler, das sind die Kardinäle, die noch nicht das 80. Lebensjahr vollendet haben, wurde von Johannes Paul II. auf 120 festgelegt. Eine Zahl, die jedoch nicht bindend ist.
Durch die Ernennung der Kardinäle, nimmt der regierende Papst entscheidenden Einfluß auf den Kurs der Kirche. Direkt, weil sie in einem Konklave den nächsten Papst wählen und ihnen durch die Würde eine besondere Autorität in der Kirche zukommt. Indirekt, weil die Auswahl von dem Petrus und dem Lehramt treuen Bischöfen, eine Kettenreaktion unter den Bischöfen und dem gesamten Klerus zur Folge hätte. Die rechtgläubigen und traditionsverbundenen Priester und Bischöfe fänden jene notwendige Stärkung, die ihnen in den Diözesen oft versagt bleibt. Karrierewünsche mancher Kleriker würde dann wohl automatisch das Seine dazu beitragen, ein Klima der Treue zu Papst und Kirche zu verbreiten, wo heute häufig Aufmüpfigkeit und Widerspruch tonangebend sind.
Gewohnheitsgemäß machen zahlreiche Namen für mögliche neue Kardinäle in den Kirchenprovinzen rund um den Globus die Runde. Das nächste Konsistorium, ob am Vortag zum Christkönigsfest oder erst im Frühjahr wird zeigen, wie sehr Papst Benedikt XVI. mit seinen Entscheidungen durchdringen kann gegen eine Art Gewohnheitsrecht, das mit bestimmten Bischofssitzen auch das Purpur der Kardinäle verbindet.
Das Fest Christus König wurde von Papst Pius XI. 1925 in Erinnerung an das Konzil von Nizäa eingeführt, das im Jahr 325 tagte.
(Messainlatina/GN, Bild: giorgionadali)