Gaddafis Islam-Predigt in Rom: „Europa wird islamisch“ – Eine Lehre für den Westen


(Rom) 2007 durf­te Papst Bene­dikt XVI. 2007 nicht an der römi­schen Uni­ver­si­tät La Sapi­en­za spre­chen, obwohl ein­ge­la­den, weil eini­ge Stu­den­ten und Dozen­ten im Namen des Lai­zis­mus gegen sei­ne Anwe­sen­heit pro­te­stier­ten. In die­sen Tagen erhob sich nicht der gering­ste Pro­test der­sel­ben Stu­den­ten und Dozen­ten gegen die Ver­let­zung der damals pro­pa­gier­ten Lai­zi­tät, als der liby­sche Staats­chef und Revo­lu­ti­ons­füh­rer Muammar al-Gad­da­fi dem nicht­mus­li­mi­schen Westen Nach­hil­fe­un­ter­richt in Sachen Islam und Koran erteil­te. Dies geschah nicht etwa bei einem Pri­vat­be­such, son­dern  im Rah­men eines offi­zi­el­len Staats­be­suchs in Ita­li­en, und nicht irgend­wo, son­dern in Rom, dem Zen­trum der katho­li­schen Chri­sten­heit mit den Grä­bern der Apostelfürsten.

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Die Tages­zei­tung Avve­ni­re der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz nahm mit ein­deu­ti­gen Wor­ten Stel­lung gegen Gad­da­fis „Show“. Der Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tung schrieb in sei­nem Leitartikel:
„Man möch­te sich fra­gen, wel­chem Staats­ver­tre­ter eines christ­li­chen Staa­tes erlaubt wür­de, in einem mehr­heit­lich mus­li­mi­schen Land zu pre­di­gen und zu tau­fen. Die Fra­ge ist natür­lich unsin­nig. Vor allem, weil es kei­nen christ­li­chen Poli­ti­ker gibt, dem in den Sinn käme, so etwas zu tun. Sol­ches ist nicht ein­mal christ­li­chen Mis­sio­na­ren und Prie­stern erlaubt, wäh­rend es ein­fa­chen Chri­sten – mit Aus­nah­men – sogar ver­bo­ten ist, sich über­haupt als Chri­sten erken­nen zu geben oder zu bekennen.

Im tole­ran­ten Ita­li­en mit sei­ner tief­ver­wur­zel­ten christ­li­chen Tra­di­ti­on und der Fähig­keit zu einer posi­ti­ven Lai­zi­tät war es Gad­da­fi hin­ge­gen mög­lich, der „Pflicht“ eines jeden Mos­lems zur „Bekeh­rung der ande­ren“ nach­zu­kom­men. Der Auf­tritt Gad­da­fis erbrach­te jeden­falls den Beweis, wie sehr selbst in einem als mode­rat ein­ge­stuf­ten Islam die poli­ti­sche und reli­giö­se Ebe­ne mit­ein­an­der ver­wo­ben sind. Das aller­dings ist wirk­lich eine Leh­re für den Westen.“

Giu­sep­pe Nar­di (Bild: flickr. com/​rogimmi)

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