„Mißverständnis“: Papst zelebriert „nicht“ im alten Ritus – Lombardi widerspricht Bischof Fellay


(Vati­kan) Am 9. Juli sag­te Msgr. Ber­nard Fel­lay, der Gene­ral­obe­re der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. in einem Vor­trag in Bra­si­li­en, daß Papst Bene­dikt XVI. (und auch des­sen Sekre­tär) pri­vat täg­lich die Hei­li­ge Mes­se im alten Ritus zele­brie­ren wür­den. Wegen star­ker bischöf­li­cher Wider­stän­de sei die­ser Umstand jedoch noch nicht offi­zi­ell publik gemacht worden.

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Der Papst zele­brie­re pri­vat nicht im alten Ritus, ant­wor­te­te nun der Pres­se­spre­cher des Vati­kans, Pater Feder­i­co Lom­bar­di. Es müs­se sich um ein „Miß­ver­ständ­nis“ han­deln, so Lom­bar­di, weil der Altar der Pri­vat­ka­pel­le des Pap­stes im Apo­sto­li­schen Palast direkt an der Wand steht. Dies füh­re dazu, daß das Hoch­ge­bet mit dem Rücken zu den anwe­sen­den Gläu­bi­gen gespro­chen wird, in der Regel han­delt es sich um die päpst­li­che „Fami­lie“ und Gäste. Der Papst ver­wen­de für die Zele­bra­ti­on die aktu­el­le Aus­ga­be des römi­schen Mis­sa­le, so der Pres­se­spre­cher des Vatikans.

Wahr­schein­lich gehe das „Miß­ver­ständ­nis“ auf Bil­der zurück, die 2007 anläß­lich des 80. Geburts­tags des Pap­stes ent­stan­den und ihn bei der Zele­bra­ti­on der Hei­li­ge Mes­se in der Pri­vat­ka­pel­le zei­gen, so Pater Lombardi.

Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger zele­brier­te die Hei­li­ge Mes­se im triden­ti­ni­schen Ritus und tat dies auch öffent­lich. Wenn er dies als Papst Bene­dikt XVI. bis­her noch nicht getan hat, obwohl gera­de er vor drei Jah­ren mit dem  Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum  die Bewah­rung des „alten Ritus“ als außer­or­dent­li­cher Form des römi­schen Ritus geför­dert hat, sagt dies viel über jene „Wider­stän­de“ aus, von denen Bischof Fel­lay in Bahia sprach.

Wenn das vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­ta­ri­at es für not­wen­dig erach­te­te, durch Pater Feder­i­co Lom­bar­di eine „Klar­stel­lung“ vor­zu­neh­men, wird deut­lich, wel­ches „Poli­ti­kum“ die Fra­ge der Lit­ur­gie und des Ritus ist.

(Palaz­zo Apostolico/​Giuseppe Nar­di, Bild: picasa/​andrchern)

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