(Vatikan) Die Vatikan und die Kirche im Nahen Osten bereiten die Bischofssynode des Nahen Ostens vor, die vom 10. bis 24. Oktober im Vatikan stattfinden wird. Das in Ausarbeitung befindliche Instrumentum laboris fordert für die Christen dieselbe Freiheit in der Glaubensverkündigung, die auch die Moslems genießen. Ebenso wird erneut der vatikanische Vorschlag „zwei Völker, zwei Staaten“ zur Lösung der israelisch-palästinensischen Frage präsentiert. Papst Benedikt XVI. ernannte für den Vorsitz der Synode drei Kardinäle.
Das Dokument betont, daß der christlich-islamische Dialog „großer Freundschaft“, aber auch der „großer Klarheit“ bedürfe. Vor allem bestehe die dringende Notwendigkeit, dem Christentum wahre Religionsfreiheit zu verschaffen mit dem Recht, in den islamischen Ländern genauso frei das Evangelium verkünden zu dürfen, wie die Moslems den Koran verkünden dürfen.
Die Vorbereitungszeit für diese Bischofssynode ist im Verhältnis zu anderen Synoden recht kurz. Dies wird auf die besondere Situation im Nahen Osten zurückgeführt und die bedrängte Lage der dortigen Christen.
Neben dem christliche-islamischen Verhältnis wird durch die Synode auch das christlich-jüdische berührt. So gebe es Stimmen, daß die Kirchen im Nahen Osten „zu arabisch“ seien und „zu wenig jüdisch oder israelisch“.
Das Vorbereitungspapier präsentiert erneut die Vision Benedikts XVI. und des Vatikans der „zwei Völker, zwei Staaten“ für Israel und Palästina, die in Sicherheit und Frieden innerhalb ihrer jeweiligen Grenzen leben und Gewalt als Mittel zur Lösung von offenen Fragen ausschließen.
Vor allem die Kirchen in Ägypten, Syrien und im Irak beteiligen sich mit großem Interesse an den Vorbereitungen. Unter den zahlreichen Antworten und Anregungen gibt auch einige aus der jüdischen Welt, keine jedoch aus der islamischen.
Am 24. April ernannte Papst Benedikt XVI. die Leiter der Bischofssynode: Kardinal Nasrallah Sfeir, maronitischer Patriarch des Libanon, Kardinal Emmanuel Delly, chaldäischer Patriarch von Bagdad, Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen und den syrisch-katholischen Patriarchen Ignace Youssif Younan. Generalberichterstatter wird Msgr. Antonios Naguib, koptischer Patriarch von Alexandrien sein, Sondersekretär Msgr. Joseph Soueif, maronitischer Erzbischof von Zypern.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)