Kuba: Kardinal schlägt Einladung Castros aus


(Havan­na) Kar­di­nal Jai­me Orte­ga von Havan­na ver­tei­digt sei­ne Ent­schei­dung, einer Kon­fe­renz mit Prä­si­dent Raul Castro fern­zu­blei­ben. Er sei zwar zu dem Ereig­nis, zu dem vie­le Ver­tre­ter ande­rer Kir­chen kamen, ein­ge­la­den gewe­sen. Aber es sei bei der Ver­an­stal­tung gar nicht strikt um Belan­ge gegan­gen, die die katho­li­sche Kir­che beträfen.

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Mit der Kon­fe­renz wur­de an die Ein­rich­tung eines kuba­ni­schen Kir­chen­ra­tes vor zwan­zig Jah­ren erin­nert, dem die katho­li­sche Kir­che der Insel aber nicht ange­hört. Kar­di­nal Orte­ga kri­ti­sier­te in einem Inter­view auch das Büro für Reli­gi­ons­fra­gen, das von der regie­ren­den Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Kubas abhängt und die Kon­fe­renz orga­ni­siert hatte.

Scharf wand­te sich Orte­ga gegen Wor­te des frü­he­ren Prä­si­den­ten Fidel Castro, die von einer „stra­te­gi­schen Alli­anz“ zwi­schen Kir­che und Mar­xi­sten zur Bekämp­fung der Armut in Latein­ame­ri­ka spra­chen. Die Arbeit der Kir­che in der Gesell­schaft sei „ein Recht“ und wer­de „klar in der Ver­fas­sung aner­kannt“. Dar­auf stüt­ze sie sich, nicht auf Alli­an­zen. Kuba sei im Moment „mit wirt­schaft­li­chen und sozia­len Schwie­rig­kei­ten“ kon­fron­tiert: „Ich glau­be, es ist eine Art natio­na­ler Kon­sens, dass Kuba Wech­sel braucht, um die­se Lage zu ver­bes­sern.“ Ein Dia­log zwi­schen Kuba und den USA „wäre der erste Schritt, den wir brau­chen, um unse­ren Teu­fels­kreis zu durchbrechen“.

(rv 20.04.2010 sk)

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