Pakistan: Hinter der Geschichte Shazia verbirgt sich Sklaven und Kinderhandel


(Laho­re) Hin­ter der Geschich­te der 12jährigen Katho­li­kin Shazia, die von ihrem mus­li­mi­schen Arbeit­ge­ber in Laho­re ver­ge­wal­tigt und ermor­det wur­de, ver­ber­gen sich die dunk­len Geschäf­te des Han­dels mit Kin­dern und deren Ver­skla­vung. Den Ermitt­lern im Fall Shazia offen­bart sich ein hor­ren­des Sze­na­rio kri­mi­nel­ler Geschäft mit Kin­dern: Die Kin­der wer­den aus oft christ­li­chen armen Fami­li­en ver­schleppt, wobei man ihnen ver­spricht, daß sie in den Fami­li­en des geho­be­nen Mit­tel­stands ein bes­se­res Leben erwar­tet; so wer­den die Kin­der an sol­che Fami­li­en ver­kauft, wo sie jedoch zu „klei­nen Skla­ven“ wer­den, die ihren Arbeit­ge­bern zu Dien­sten sein müs­sen. Sie ver­lie­ren die eige­ne Frei­heit und füh­ren prak­tisch ein Leben als Geiseln.

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Dies gel­te auch für die klei­ne Shazia Masih. Sie wur­de 1997 als Kind einer katho­li­schen Fami­lie im Distrikt Teh­sil Shah­kot gebo­ren. Ihr Vater starb, als sie noch ein Klein­kind war und ihre Mut­ter, Nas­reen Bibi, hei­ra­tet dar­auf hin ihren Stief­va­ter Sas­hir Masih. Die Fami­lie ist arm und kämpft ums Überleben.

Eines Tages wird bei der Fami­lie ein gewis­ser Amanat vor­stel­lig, der sich spä­ter als Mitt­ler im Geschäft mit dem Kin­der­han­del erweist. Die­ser ver­spricht ein bes­se­res Leben für Shazia und brü­stet sich dabei mit sei­nen guten Kon­tak­ten zu wohl­ha­ben­den Fami­li­en in Lahore.

Die Mut­ter fällt auf den Betrü­ger her­ein und über­läßt die eige­ne Toch­ter dem Mitt­ler, der sie dann an den Anwalt Nae­em Chou­dry verkauft.

Amanat wählt sei­ne Opfer mit Bedacht aus: es sind stets arme wehr­lo­se Fami­li­en, oft Analpha­be­ten, und am lieb­sten mit vie­len Kin­dern. Oft han­delt es sich dabei um christ­li­che Fami­li­en. Heu­te befin­det er sich in Haft: am 23. Janu­ar wur­de wer von der Poli­zei in Laho­re wegen Kin­der­han­del fest­ge­nom­men. Dabei wur­den min­de­stens drei wei­te­re Fäl­le auf­ge­deckt, in der der Händ­ler Kin­der verkaufte.

Kurz vor Weih­nach­ten woll­ten die Eltern von Shazia ihre Toch­ter besu­chen, doch die Tür der Fami­lie Chou­dry blieb ihnen ver­schlos­sen. Am 21. Janu­ar über­gab der Anwalt Nae­em selbst den Eltern die Lei­che der Toch­ter: sie sei „von einer Lei­ter gestürzt“, lau­te­te die Begrün­dung. Dabei bot er den Eltern eine Sum­me von 20.000 für die Beer­di­gung und das eige­ne Schwei­gen an.

Vie­le Kin­der wer­den in Paki­stan als Skla­ven oder für Geschäf­te mit der Pro­sti­tu­ti­on ver­kauft. Wie die Inter­na­tio­nal Labour Orga­ni­sa­ti­on (ILO) sind rund 12 Mil­lio­nen paki­sta­ni­sche Kin­der vom Phä­no­men der Kin­der­ar­beit betrof­fen. Oft wer­den sie im wahr­sten Sin­ne ver­sklavt. Ins­be­son­de­re in Pun­jab und in der Nor­thwe­stern Fron­tie­re Pro­vin­ce. Wie die Human Rights Com­mis­si­on of Paki­stan (HRCP) mit­teilt, ver­brei­tet sich das Phä­no­men zunehmend.

(Fides)

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