Es ist heute viel schwieriger, Priester zu sein als früher, aber es ist viel wichtiger


(St. Pöl­te­ner) „Es ist heu­te viel schwie­ri­ger, Prie­ster zu sein als frü­her, aber es ist viel wich­ti­ger“, unter die­sen Kern­satz stell­te Weih­bi­schof Dr. Anton Leicht­fried sei­ne „Impul­se“ beim Tag für die Prie­ster, der heu­te im Bor­ro­mäum statt­fand. Der Ein­la­dung von Erz­bi­schof Dr. Alo­is Koth­gas­ser waren etwa 100 Seel­sor­ger gefolgt.

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Leicht­fried, der seit 2005 Weih­bi­schof ist, beton­te, daß heu­te Glau­be und Kir­che unter den Bedin­gun­gen der Frei­heit exi­stie­ren müß­ten. Das Staats­kir­chen­tum, in dem vie­les genau gere­gelt war, hän­ge der Kir­che heu­te noch nach. „Mit der Frei­heit kön­nen man­che nicht umge­hen und lau­fen in neue Abhän­gig­kei­ten“, sag­te der Refe­rent. Im Reli­gi­ons­un­ter­richt wer­de deut­lich spür­bar, daß Beten und ande­re Ritua­le in den Fami­li­en heu­te nicht mehr üblich sind. „Der Reli­gi­ons­leh­rer ist oft der ein­zi­ge und erste Mensch, durch den Kin­der mit der Kir­che in Kon­takt kom­men“, sag­te Weih­bi­schof Leichtfried.

Er selbst kön­ne sich kei­nen schö­ne­ren Dienst als den des Prie­sters vor­stel­len. Aller­dings habe sich in den letz­ten Jah­ren vie­les in der Gesell­schaft ver­än­dert. „Es gibt ver­schie­de­ne Sti­le und Geschmäcker von Spi­ri­tua­li­tät, und es darf auch etwas ande­res geben als mei­ne Art“, stell­te er fest. Das Zöli­bat wer­de längst auch inner­kirch­lich nicht mehr mit­ge­tra­gen. „Hat­ten frü­her man­che Mit­leid mit einem Prie­ster, so kann er sich heu­te Vor­wür­fe anhö­ren“, sag­te der Weih­bi­schof. Frü­her hät­te es Unter­schie­de in der Reli­gio­si­tät zwi­schen Stadt und Land gege­ben, „heu­te ist der Plu­ra­lis­mus auf dem Land angekommen“.

Die Teil­neh­mer am Prie­ster­tag spra­chen deut­lich ihre Sor­gen und Äng­ste aus. Dabei kamen die Hei­mat­lo­sig­keit und Über­la­stung des Prie­sters genau­so zur Spra­che wie der Man­gel an Nach­wuchs. „Gefragt ist heu­te mein Mensch­sein und mein Glau­be“, hob Weih­bi­schof Dr. Leicht­fried her­vor. Die Jugend spü­re sofort, ob jemand glaub­wür­dig sei oder nicht. Die Sehn­sucht nach Men­schen, „die auf der Erde woh­nen und im Him­mel zuhau­se sind, ist groß“, sag­te der Weih­bi­schof. Der Dienst des Prie­sters sei immer sakra­men­ta­les Han­deln, das von Gott komme.

Schließ­lich beton­te Weih­bi­schof Dr. Leicht­fried, daß Glau­be immer ein Geschenk sei. „Zum Glau­ben braucht man auch Freun­de“, ver­wies er auf die Bedeu­tung der Gemein­schaft. Er selbst sei zutiefst dank­bar für sei­nen Glau­ben, „dafür lohnt es sich zu leben“. Ein wesent­li­cher Bestand­teil des Glau­bens sei schließ­lich das Gebet. Erz­bi­schof Alo­is Koth­gas­ser dank­te den Prie­stern für ihren Dienst und ermu­tig­te sie, „dar­auf zu ver­trau­en, daß Gott uns alles gibt, was wir brauchen“

(kir​chen​.net/ stjo​sef​.at)

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