(Peking) Msgr. Raimondo Wang Chonglin, Bischof von Zhaoxian, verstarb am 2. Februar im Alter von 88 Jahren. Er verbrachte 21 Jahre in kommunistischen Gefängnissen und Konzentrationslagern. 1983 wurde er im Untergrund zum Bischof geweiht. Die Beerdigung wurde von hunderten Polizisten überwacht.
Trotz der Kälte gaben mehr als 20.000 Katholiken gestern dem hochgeschätzten und beliebten Oberhirten das letzte Geleit. Trotz der langen Jahre in den kommunistischen Umerziehungslagern ließ er sich nie beirren und arbeitete bis zuletzt in der Seelsorge für die ihm anvertraute katholische Gemeinschaft in Xingtai. Die Totenmesse fand in der katholischen Kathedrale von Biancun statt, anschließend ein Gebet an seinem Geburtshaus in Yuejiazhuang und schließlich die Beisetzung in Zhujiazhuang, etwa 35 km von Biancun entfernt.
Bischof Wang war 1921 geboren worden. Seit dem 14. Lebensjahr verspürte er die Berufung zum Priestertum. 1950 wurde er geweiht. Während einer radikalen Unterdrückungskampagne des kommunistischen Regimes gegen die katholische Kirche und die Verbindungen der chinesischen Katholiken zum Heiligen Stuhl hatte wurde er 1957 verhaftet und mehr als 21 Jahre lang in Gefängnissen und Konzentrationslagern festgehalten.
1979 freigelassen, begann er sofort wieder mit der Evangelisierung in Hebei. 1983 wurde er vom Papst zum Bischof von Zhaoxian ernannt und geheim geweiht und wirkte als Oberhirte für die offizielle katholische Kirche, die in der Volksrepublik China die Existenz einer Untergrundkirche fristet. Noch im selben Jahr gründete er ein Kloster für weibliche Ordensberufungen, 1985 gelang ihm die Wiedereröffnung des diözesanen Priesterseminars, das in den 50er Jahren vom Staat geschlossen worden war.
1988 folgte schließlich auch die Anerkennung durch das Regime und die Einsetzung als Diözesanbischof der staatliche anerkannten Diözese Xingtai. Sie umfaßt das Gebiet der drei ursprünglichen Diözesen Zhaoxian, Shunde und Weixian.
2006 emeritierte er mit Zustimmung des Papstes. Sein Nachfolger im Bischofsamt wurde Msgr. Jiang Mingyuan, den er im August 2000 geheim zum Bischof geweiht hatte. Obwohl die chinesische Regierung diese Nachfolgeregelung nicht akzeptieren wollte, setzte Msgr. Wang seinen Nachfolger ein. Dieser erkrankte jedoch bereits 2007 und verstarb 2008. 2007 übernahm daher wieder Msgr. Wang die Leitung der Diözese, da gerade die für die katholische Kirche zentrale Frage der bischöflichen Sukzession wegen der kirchenfeindlichen Haltung des kommunistischen Regimes besonders schwierig ist.
Anthony Lam vom Holz Spirit Study Center in Hong Kong sagte über Msgr. Wang: Er war körperlich sehr stark und auch sehr optimistisch. Er vollbrachte eine wichtige pastorale und missionarische Arbeit, vor allem auf dem Land.“ Vor allem die Ausbildung der Seminaristen und Ordensschwestern sei ihm ein besonderes Anliegen gewesen.
(Asianews/GN)