Gewaltsame Übergriffe auf Gläubige in Hanoi rufen in aller Welt Entrüstung hervor


(Hanoi) Die Gewalt gegen Kir­chen­per­so­nal und Lai­en­gläu­bi­ge in der Pfar­rei Dong Chiem in Hanoi berei­ten auch dem Vati­kan Sor­ge. Nach dem Besuch im Vati­kan des viet­na­me­si­schen Prä­si­den­ten Nguy­en Minh-Tri­est und des­sen Tref­fen mit Papst Bene­dikt XVI. und den dabei zum Aus­druck gebrach­ten Wün­schen und Hoff­nun­gen erwar­te­te man sich mehr Ver­ständ­nis sei­tens der Regie­rung für die Chri­stus­gläu­bi­gen und ist nun bestürzt über der­art gewalt­sa­me Reak­tio­nen und offen­sicht­li­che Ein­schrän­kun­gen der Kult- und Religionsfreiheit.

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Die Situa­ti­on in der Pfar­rei Dong Chiem in der Erz­diö­ze­se Hanoi hat sich rasch zuge­spitzt, wie Beob­ach­ter aus Viet­nam Fides berich­ten. Nach­dem am 6. Janu­ar Poli­zei­be­am­te ein Kreuz auf einem Hügel in der Pfar­rei Dong Chiem ent­fernt hat­ten, wur­den Ordens­leu­te und Gläu­bi­ge, die sich zu fried­li­chen Pro­te­sten gegen ein sol­ches Vor­ge­hen ver­sam­melt hat­ten, fest­ge­nom­men und miß­han­delt. Zuletzt wur­de der Rdempto­ri­sten­pa­ter Nguy­en Van Khai bru­tal zusam­men­ge­schla­gen. Die Pfar­rei wur­de zudem von der Poli­zei umstellt, die jedem den Zugang verweigert.

Bestür­zung und Pro­te­ste wur­den in kirch­li­chen Krei­sen in Viet­nam und im Aus­land laut, wo ins­be­son­de­re die viet­na­me­si­sche Dia­spo­ra­ge­mein­de die Nach­rich­ten über die Gewalt publik mach­te. „Es han­delt sich um einen Über­griff auf ein reli­giö­ses Sym­bol, wie das Kreuz: wenn man es nie­der­reißt hat dies eine Bedeu­tung, die über die ein­fa­che Geste hin­aus­geht“, so der Beob­ach­ter zum Fidesdienst.

Die zustän­di­gen Behör­den teil­ten unter­des­sen mit, das Kreuz sei ohne Geneh­mi­gung auf einem staat­li­chen Grund­stück auf­ge­stellt wor­den. Die Gewalt gegen Demon­stran­ten wur­de in die­sem Zusam­men­hang dementiert.

Die Erz­diö­ze­se Hanoi schreibt in einer offi­zi­el­len Stel­lung­nah­me: „Nach­dem das Kreuz auf dem Berg Tho abge­ris­sen und ver­nich­tet wur­de beein­träch­ti­gen die Behör­den den Glau­bens­geist der Pfar­rei wei­ter, indem sie den Pfar­rer und die Gemein­de­mit­glie­der der Pfar­rei Dong Chiem belei­di­gen und dif­fa­mie­ren. Gleich­sam wur­den hun­der­te Poli­zei­be­am­te sta­tio­niert, die die Pfar­rei bela­gern und den Zugang verhindern“.

Mit Bezug auf die­se grund­lo­se Unter­drückung wird „die Fami­lie der Gläu­bi­gen in der Erz­diö­ze­se“ dazu auf­ge­for­dert, „wei­ter­hin für die Kir­che in Dong Chiem und für die miß­han­del­ten und fest­ge­nom­me­nen Gläu­bi­gen zu beten“, denn die­se füg­ten das eige­ne Leid „dem Geheim­nis des Kreu­zes Chri­sti hin­zu“. Die Erz­diö­ze­se for­dert abschlie­ßend ins­be­son­de­re „die Ach­tung der Men­schen­rech­te, damit im Land Frie­den, Gerech­tig­keit und Demo­kra­tie herr­schen kann“.

Die Bischö­fe der Kir­chen­pro­vinz Nord­viet­nam unter­stüt­zen Erz­bi­schof Joseph Ngo Quang Kiet von Hanoi in einem gemein­sa­men Schrei­ben, in dem sie im Zusam­men­hang mit den jüng­sten Ereig­nis­sen „Betrof­fen­heit und Soli­da­ri­tät“ zum Aus­druck brin­gen und die Hal­tung der Regie­rung und deren „Kon­flik­te mit den ver­schie­de­nen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten“ bekla­gen. „Die katho­li­sche Kir­che möch­te zum Auf­bau einer gro­ßen viet­na­me­si­schen Fami­lie bei­tra­gen, in der Frie­den und gegen­sei­ti­ger Respekt herrscht“, so die Bischö­fe abschließend.

(Fides)

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