200.000 politische und religiöse Gefangene in sechs Konzentrationslagern in Nordkorea


(Seo­ul) Rund 200.000 Per­so­nen wer­den in Nord­ko­rea aus poli­ti­schen oder reli­giö­sen Grün­den in Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern gefan­gen­ge­hal­ten. Dies berich­tet die korea­ni­sche Men­schen­rechts­kom­mis­si­on, deren aktu­el­ler Bericht in Süd­ko­re­as Haupt­stadt ver­öf­fent­licht wur­de. Die Kom­mis­si­on habe „eine lan­ge Unter­su­chungs­ar­beit für die­sen Bericht gelei­stet“. In den sechs Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern, aus­ge­nom­men eini­ge Berei­che des Lagers von Yodok, „wer­den die Gefan­ge­nen in Ket­ten gehalten“.

Anzei­ge

Über die Lage der Men­schen­rech­te in Nord­ko­rea, wo eines der letz­ten sta­li­ni­sti­schen Regime der Welt herrscht, hegt der Bericht kei­ne Zwei­fel: „Es wird prak­tisch jeder nur denk­ba­re Miß­brauch betrie­ben, dar­un­ter auch gehei­me Todes­ur­tei­le ohne ordent­li­ches Gerichts­ver­fah­ren gegen Dissidenten.“

Laut Quel­len von Asia­news befin­den sich unter den 200.000 Gefan­ge­nen vie­le Gläu­bi­ge. Die Situa­ti­on sei „noch weit schwer­wie­gen­der, wenn man bedenkt, daß es weder offi­zi­el­le noch offi­ziö­se Zah­len über die poli­ti­schen und reli­giö­sen Gefan­ge­nen gibt“. Das Regime von Kim Jong Il sei von der Über­zeu­gung gelei­tet, daß die Kin­der und Enkel eines Die­bes auch Die­be sei­en. „Mit die­ser im Straf­ge­setz­buch fest­ge­schrie­be­nen Wahn­sinns­theo­rie fül­len sich die Gefäng­nis­se und Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger sehr schnell.“

Für die Regie­rung in Pjöng­jang gilt jede „reli­giö­se Akti­vi­tät“, aus­ge­nom­men der Per­so­nen­kult rund um Kim Il Jong und des­sen Vater als „Akt der Unter­wer­fung unter den aus­län­di­schen Impe­ria­lis­mus“. Aus die­sem Grund wer­den die Gläu­bi­gen beson­ders hart von der staat­li­chen Repres­si­on getroffen.

Der Bericht stützt sich vor allem auf Berich­te von ehe­ma­li­gen Gefangenen.

(Asianews/​GN Foto: Asianews)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!