Kongo: Bau einer Moschee auf dem Gelände einer Pfarrei im Nordosten des Kongo


(Kin­sha­sa) Auf dem Gelän­der der katho­li­schen Pfar­rei Mater Admi­ra­bi­lis im Zen­trum von Dun­gu in der Diö­ze­se Doru­ma Dungo im Nord­osten der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kon­go hat die mus­li­mi­sche Gemein­de mit dem Bau einer Moschee begon­nen. Die Moschee ent­steht damit direkt neben der katho­li­schen Kir­che. „Es han­delt sich um ein altes Pro­blem, mit dem wir nun erneut kon­fron­tiert wer­den. Die­se Pro­vo­ka­ti­on hät­te mei­ner Mei­nung nach auch ver­mie­den wer­den kön­nen“, so Bischof Richard Dom­ba Mady von Doru­ma-Dungo zum Fides­dienst. „Wir sind im Besitz aller nöti­gen Doku­men­te, die Bewei­sen, daß es sich um ein Grund­stück der katho­li­schen Kir­che han­delt: die­se Unter­la­gen haben wir auch bei den ört­li­chen Behör­den ein­ge­reicht, damit die juri­di­schen Aspek­te und sich aus dem Grund­buch erge­ben­den Ansprü­che klar fest­ge­legt werden“.

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Wie der Pres­se­dienst der Päpst­li­chen Mis­si­ons­wer­ke im Kon­go Les Amis de la Mis­si­on mit­teilt, wand­te sich der Gemein­de­pfar­rer Remy Mbe­li­a­ro in einem Schrei­ben an die zustän­di­gen Behör­den, in dem er anhand der exi­stie­ren­den Doku­men­te auf­zeigt, daß sich das Grund­stück seit dem 12. Dezem­ber 1968 im Besitz der Diö­ze­se befindet.

Les Amis de la Mis­si­on betont in die­sem Zusam­men­hang auch, die mus­li­mi­sche Gemein­de bereits in der Ver­gan­gen­heit ver­such­te, ein Gebäu­de auf dem Gelän­de zu errich­ten. Bereits 1980 hat­te der zustän­di­ge Beam­te der Regi­on eine Bau­ge­neh­mi­gung für den Bau eines Hau­ses erteilt, nicht jedoch für eine Moschee. „Nie­mand möch­te der ört­li­chen mus­li­mi­schen Gemein­de, die im übri­gen nicht sehr groß ist, das Recht auf den Bau einer Moschee strei­tig machen; doch dies soll­te nicht auf einem Grund­stück der katho­li­schen Kir­che gesche­hen, wo wir zudem den Bau von Schu­len und ande­ren Ein­rich­tun­gen planen.

„Wes­halb soll­te eine mus­li­mi­sche Kult­stät­te direkt neben einer katho­li­schen Kir­che ste­hen? Dies ist mei­ner Mei­nung nach rei­ne Pro­vo­ka­ti­on.“, so Bischof Dom­ba Mady zum Fidesdienst.

Bereits 2002 war es zwi­schen den bei­den Gemein­den zu einem Streit über den Grund­be­sitz gekom­men und nun wur­de 2010 der Bau einer Moschee auf den Weg gebracht. Wie Beob­ach­ter den Les Amis de la Mis­si­on mit­tei­len soll der Bau der Moschee logi­stisch von der Mis­si­on der Ver­ein­ten Natio­nen im Kon­go (MONUC) unter­stützt wer­den, die den Trans­port des Bau­ma­te­ri­als über­neh­men soll. „Über die Unter­stüt­zung der MONUC wis­sen wir nichts Siche­res, doch es könn­te mög­lich sein, denn unter den Sol­da­ten der MONUC befin­den sich vie­le Mus­li­me. Wenn dem so wäre, wür­de dies einen Miß­brauch des Man­dats der MONUC und gegen das Prin­zip der Unpar­tei­lich­keit dar­stel­len, dem die Blau­hel­me ver­pflich­tet sind“, so Bischof Dom­ba Mady abschließend.

(Fides)

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