Kirche will in Ostdeutschland verstärkt missionieren


(Erfurt) Die römisch-katho­li­sche Kir­che will ihre mis­sio­na­ri­sche Tätig­keit in den ost­deut­schen Bun­des­län­dern ver­stär­ken. Dazu habe mit Jah­res­be­ginn die erste Arbeits­stel­le der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz in Ost­deutsch­land in Erfurt ihre Tätig­keit begon­nen, berich­tet der Evan­ge­li­sche Pres­se­dienst (epd).

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Der Stand­ort in der Thü­rin­ger Lan­des­haupt­stadt sei „bewußt gewählt“ wor­den, um in der räum­li­chen Nähe zur katho­li­schen Dia­spo­ra „neue krea­ti­ve Kon­zep­te“ für die mis­sio­na­ri­sche Arbeit in der frü­he­ren DDR zu entwickeln.

Arbeits­fel­der der „Katho­li­schen Arbeits­stel­le für Mis­sio­na­ri­sche Pastoral“(KAMP) sind nach Anga­ben des Bis­tums Erfurt neben Grund­satz­fra­gen die Beschäf­ti­gung mit Sek­ten, Welt­an­schau­ungs­fra­gen und neu­re­li­giö­sen Bewe­gun­gen. Dabei gehe es um eine „wahr­neh­men­de Zuwen­dung“ zur moder­nen Gesell­schaft sowie um „ein ver­tief­tes Bewußt­sein von der eige­nen christ­li­chen Bot­schaft und Sen­dung“. Als wei­te­re Auf­ga­ben wer­den die Koor­di­nie­rung und Beglei­tung von Seel­sor­ge und Bera­tung im Inter­net genannt. Die fest­li­che Ein­wei­hung der neu­en Ein­rich­tung ist am 15. Janu­ar vorgesehen.

Bereits im Jah­re 2000 hat­te der Erfur­ter Bischof Joa­chim Wan­ke in einem „Brief eines Bischofs aus den neu­en Bun­des­län­dern über den Mis­si­ons­auf­trag der Kir­che für Deutsch­land“ dar­auf hin­ge­wie­sen: „Unse­rer katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläu­bi­gen. Unse­rer katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land fehlt die Über­zeu­gung, neue Chri­sten gewin­nen zu kön­nen“. Die Kir­che sei „nicht um ihrer selbst wil­len da,“ son­dern sol­le Got­tes Wirk­lich­keit bezeu­gen und mög­lichst alle Men­schen mit Jesus Chri­stus, mit sei­nem Evan­ge­li­um in Berüh­rung bringen.

Bischof Joa­chim Wan­ke zog in sei­nem Hir­ten­schrei­ben vom Novem­ber 2000, das gro­ße Beach­tung fand, die Schluß­fol­ge­rung: „Daß eine Orts­kir­che nicht wächst, mag aus­zu­hal­ten sein, daß sie aber nicht wach­sen will, ist schlecht­hin unak­zep­ta­bel. Tei­len Sie die­ses Urteil? Wenn ja, dann muß uns Katho­li­ken in Deutsch­land zum The­ma ‚mis­sio­na­ri­sche Kir­che‘ mehr ein­fal­len als bisher“.

Bischof Wan­ke ist der­zeit Vor­sit­zen­der der Pasto­ral­kom­mis­si­on der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und Mit­glied in den Kom­mis­sio­nen für Glau­bens­fra­gen und für Öku­me­ne. Eines der Haupt­an­lie­gen Wan­kes ist die Mis­si­on. Um die christ­li­che Bot­schaft im Bis­tum Erfurt neu zu ver­kün­di­gen, müs­se man laut Wan­ke „das Evan­ge­li­um auf mit­tel­deutsch buchstabieren“.

(APD)

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