Erklärung des Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, P. Stefan Dartmann SJ, zur Ermordung von P. Victor Betancourt SJ und P. Otto Messmer SJ in Moskau


Wir doku­men­tie­ren die Erklä­rung des Pro­vin­zi­al der Deut­schen Pro­vinz der Jesui­ten zum Mord­fall der zwei Jesui­ten­pa­tres in Moskau.

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1. Nach wie vor blei­ben bezüg­lich des Tat­her­gangs vie­le Unge­reimt­hei­ten und Wider­sprü­che bestehen. Die­se betref­fen sowohl die Tat­zeit als auch die Umstän­de. Erschwe­rend kommt hin­zu, daß der ein­zi­ge bekann­te Zeu­ge der Tat der Mör­der selbst ist. Auf sei­nen Aus­sa­gen ruht in der Haupt­sa­che die Rekon­struk­ti­on des Tathergangs.

2. Die Öffent­lich­keits­ar­beit der rus­si­schen Ermitt­lungs­be­hör­den hat bereits vor dem Ergrei­fen des mut­maß­li­chen Täters eine Pres­se­kam­pa­gne in Ruß­land aus­ge­löst und begün­stigt, in der die Mit­brü­der, die Gesell­schaft Jesu und die Katho­li­sche Kir­che sowohl in den Per­so­nen der Ermor­de­ten als auch grund­sätz­lich ver­leum­det und ver­un­glimpft wurden.

Ich wei­se die in die­ser Kam­pa­gne lan­cier­ten Unter­stel­lun­gen in aller Ent­schie­den­heit zurück.

3. Die Umstän­de der Mor­de ent­spre­chen einem bekann­ten Strick­mu­ster im Ruß­land der letz­ten Jah­re. Zu die­sem Muster gehört es unter ande­rem, Pro­sti­tu­ier­te gezielt auf enga­gier­te Katho­li­ken anzu­set­zen, um ihnen eine Nähe zum Rot­licht­mi­lieu anzuhängen.

Wie die dif­fa­mie­ren­den Berich­te in der rus­si­schen Pres­se zei­gen, ist dies auch in frü­he­ren Fäl­len offen­sicht­lich gelungen.

Im Fal­le der bei­den ermor­de­ten Jesui­ten wird dabei gezielt mit homo­pho­ben Kli­schees und Vor­ur­tei­len ope­riert, die Homo­se­xua­li­tät mit sexu­el­len Mon­stro­si­tä­ten gleich­set­zen, und dar­auf gehofft, daß die­se Gleich­set­zung auch in katho­li­schen Krei­sen funk­tio­niert und zu einer Distan­zie­rung von den Opfern führt. Damit wird zugleich von der wirk­li­chen Mon­stro­si­tät abge­lenkt: den Morden.

4. Vie­le Jesui­ten in Deutsch­land kann­ten Vic­tor Betan­court und Otto Mess­mer per­sön­lich. Die bei­den Mit­brü­der sind in lau­te­rer Gesin­nung, um der Kir­che zu die­nen, in Ruß­land tätig gewe­sen. Wir wer­den nicht zulas­sen, daß ein unsäg­li­ches Gebräu aus Anspie­lun­gen, wider­sprüch­li­chen Recher­che-Ergeb­nis­sen und Spiel mit Äng­sten das Lebens­zeug­nis unse­rer Mit­brü­der verdunkelt.

(Von der Gesell­schaft Jesu ver­öf­fent­lich­tes Original)

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