(Limberg/ Oberursel) Vor 175 Jahren am 26. Oktober 1833 starb Jakob Brand, der erste Bischof von Limburg. Der Gründerbischof übte seinen Hirtendienst in schwerer Zeit aus und sah sich immer wieder unmittelbaren Eingriffen der weltlichen Obrigkeit in kirchlichen Belangen ausgesetzt, erinnert Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst. Gleichzeitig würdigt der Bischof von Limburg zum 175. Todestag die Verdienste von Jakob Brand: Mutig hat Brand trotz der schwierigen staatskirchenrechtlichen Situation kirchenpolitische Entscheidungen verfolgt und damit durchaus Erfolge und Freiheiten erzielt, wie etwa die Gründung der theologischen Fakultät von Limburg. Allerdings mußte der Lehrbetrieb nach dem frühen Tod des ersten Bischofs von Limburg schnell wieder eingestellt werden.
Bischof Brand stammte aus Mespelbrunn im Spessart und wirkte nach Studium und Priesterweihe zuerst als Gymnasiallehrer in Aschaffenburg. 1808 wurde der junge Theologe Pfarrer in Weißkirchen und sechs Jahre später Landdechant des Landkapitels Königstein. Fortan setzte er sich hier für die Bildung junger Menschen ein. In Oberursel gründete er deshalb die so genannte Industrieschule eine Vorform der heutigen Berufsschulen. Da es zur damaligen Zeit kaum geeignete Lehrbücher gab, entwickelte und publizierte Dechant Brand eigene Unterrichtsmaterialien. Sein Engagement in der Seelsorge und Pädagogik blieb nicht lange unentdeckt: 1817 wurde Brand zum Schulinspektor für die Schulen im Inspektionsbezirk Königstein berufen. Einen Schwerpunkt legte der Seelsorger und Pädagoge in dieser Funktion auf die beständige Weiterbildung des Lehrkörpers.
Zehn Jahre Später (1827) wurde der Geistliche vom Herzog von Nassau für den neu errichteten Bischofsstuhl in Limburg vorgeschlagen. Papst Leo XII. nahm den Vorschlag an und ernannte Jakob Brand zum ersten Bischof von Limburg. Die Bischofsweihe empfing er am 21. Oktober 1827 in der Kirche St. Kastor in Koblenz durch Bischof Johann Heinrich Milz. Nach seinem Tod am 26. Oktober 1833 wurde Bischof Brand im Georgsdom zu Limburg beigesetzt.
Noch heute erinnert im Mittelschiff des Dom zu Limburg eine Grabplatte an den ersten Limburger Oberhirten und in Weißkirchen ist eine Straße nach Bischof Brand benannt. Im Diözesanmuseum sind Stab, Mitra und Standkreuz ausgestellt.
(StS)