(Münster) Scharfe Kritik an der Forderung nach einem „Fortpflanzungsmedizingesetz“, die in einer Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung erhoben wird, übt Mechthild Löhr, die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL).
Kaum sei auf Wunsch der Stammzellforscher der Stichtag im Stammzellgesetz verschoben worden, trügen die Reproduktionsmediziner über die Friedrich-Ebert-Stiftung ihren „neuen Wunschzettel“ vor, so die Politikerin in einer Presseerklärung. Ziel des Vorstoßes sei es, das vorbildliche deutsche Embryonenschutzgesetz zu Fall zu bringen und den Einstieg in Selektion und Überproduktion menschlicher Embryonen auch in Deutschland zu erreichen.
Bei einer künstlichen Befruchtung soll es möglich sein vor der Übertragung in den Mutterleib den Embryo mit den besten Entwicklungschancen auszuwählen, so die Forderung die in der Studie erhoben wird.
Das stößt bei den Christdemokraten für das Leben auf Ablehnung. Diese Vorselektion von Embryonen im Rahmen der künstlichen Befruchtung („selektiver Single-Embryo-Transfer“) würde schnell zu einer regelrechten „Überproduktion“ von Tausenden von Embryonen führen – wobei diese Embryonen anschließend getötet werden sollen.
Den Versicherungen, diese überzähligen Embryonen würden nicht für die Forschung freigegeben werden, schenkt Mechthild Löhr keinen Glauben: „Daß solche Zusagen nichts wert sind, haben wir bei der Verschiebung des Stichtags im Stammzellgesetz im Frühjahr gesehen. Deswegen wenden wir Christdemokraten für das Leben uns gegen jeden Versuch, den Embryonenschutz weiter aufzuweichen.“
Die Politikerin betonte: „Der Mensch ist nicht sein eigener Schöpfer. Er darf weder zu einem Forschungsobjekt noch zu einer Ware degradiert werden, von deren Qualität die Berechtigung zum Leben abhängt.“
(Fa)