Vietnam: Tausende Katholiken schützen Redemptoristen in Hanoi


(Hanoi) Tau­sen­de Katho­li­ken sind in Hanoi auf die Stra­ßen gegan­gen, um mit ihrem fried­li­chen Pro­test gegen die Räu­mung eines Redempto­ri­sten­klo­sters und der Pfar­rei von Thai Ha zu demon­strie­ren. Die staat­li­chen Behör­den des kom­mu­ni­stisch regier­ten Viet­nam ver­su­chen über die Grund­stücks­fra­ge eine Ver­drän­gung des Ordens. Der Erz­bi­schof der viet­na­me­si­schen Haupt­stadt, der sich gera­de auf einem Besuch in den USA auf­hält, hat in einem Schrei­ben den Ordens­leu­ten und den Pfarr­an­ge­hö­ri­gen sei­ne Soli­da­ri­tät aus­ge­drückt und sie auf­ge­for­dert, „im Gebet aus­zu­har­ren“ und „die Ein­heit unter­ein­an­der“ zu bewahren.

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In die­sem Geist der Brü­der­lich­keit und der Soli­da­ri­tät haben sich am Sonn­tag Tau­sen­de Katho­li­ken Hanois vor dem umstrit­te­nen Grund­stück ver­sam­melt und har­ren dort seit­her im Gebet aus. Eben­falls am Sonn­tag wand­te sich P. Vin­cent Nguy­en Trung Thanh an alle Redempto­ri­sten und beton­te die Ille­ga­li­tät der staat­li­chen Grun­dent­eig­nung. Der Orden ver­fü­ge über alle Doku­men­te, die „den recht­mä­ßi­gen Grund­be­sitz belegen“.

Der Kon­flikt betrifft ein Grund­stück in der Haupt­stadt Hanoi, das vom Redempto­ri­sten­or­den 1928 gekauft wor­den ist. Mit der kom­mu­ni­sti­schen Macht­über­nah­me 1954 wur­de der größ­te Teil der Prie­ster und Ordens­leu­te ein­ge­sperrt oder depor­tiert. Nur P. Joseph Vu ent­ging der kom­mu­ni­sti­schen Ver­haf­tungs­wel­le und blieb als Ver­wal­ter des Grund­stückes zurück, auf dem ein Klo­ster und eine Pfar­rei errich­tet wor­den waren. Die loka­len Macht­ha­ber besetz­ten Schritt für Schritt das Grund­stück. In der Zwi­schen­zeit kehr­ten die Redempto­ri­sten zurück, besie­del­ten das Klo­ster neu und betreu­en die ange­schlos­se­ne Pfar­rei. Die staat­li­chen Behör­den behaup­ten, daß die Patres das Klo­ster zu Unrecht bewoh­nen, da das Grund­stück durch „Schen­kung“ von P. Joseph seit Jahr­zehn­ten in Staats­be­sitz über­gan­gen sei. P. Joseph ver­si­cher­te wie­der­holt, nie eine sol­che Schen­kung aus­ge­spro­chen zu haben. Laut Ordens­an­ga­ben wäre eine sol­che ohne­hin recht­lich ungül­tig, da laut Kir­chen­recht allein der zustän­di­ge Bischof dazu befugt gewe­sen wäre.

Der Staat hat die Redempto­ri­sten bereits mehr­fach auf­ge­for­dert, das Klo­ster und die Pfar­rei zu räu­men. Um eine gewalt­sa­me Ver­trei­bung der Patres zu ver­hin­dern, bil­den Tau­sen­de Katho­li­ken ein leben­des Schutzschild.

Bereits am 19. August ver­hin­der­ten Tau­sen­de Katho­li­ken durch ihre Anwe­sen­heit die Zer­stö­rung von Kreu­zen und Mari­en­dar­stel­lun­gen durch Behör­de und Poli­zei, die von den Gläu­bi­gen auf einem Teil des Grund­stücks ange­bracht wor­den sind. In sei­nem Schrei­ben for­der­te P. Nguy­en alle Redempto­ri­sten Viet­nams auf, die Ordens­brü­der von Hanoi zu unter­stüt­zen. Am 28. August fin­det im Redempto­ri­sten­klo­ster von Sai­gon eine Gebets­wa­che statt.

(Asia­news/​JF)

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