Kreuze können in bayrischen Klassenzimmern hängen bleiben


(Augs­burg) Das Ver­wal­tungs­ge­richt in Augs­burg stell­te in sei­nem Urteils­spruch am Don­ners­tag klar: Das Kreuz in baye­ri­schen Schu­len ste­he als Aus­druck für die geschicht­lich-kul­tu­rel­le Prä­gung Bay­erns und die christ­lich-abend­län­di­schen Wer­te. Der Klä­ger, ein athe­isti­scher Beam­ter auf Lebens­zeit, erlitt in sei­nem Anlie­gen bereits zum zwei­ten Mal eine Nie­der­la­ge. Der 57-jäh­ri­ge Päd­ago­ge unter­rich­tet seit 2002 an der Volks­schu­le in Neu­säß im Land­kreis Augs­burg. Bereits im Jahr 2006 hat­te er die Ent­fer­nung der Kreu­ze aus den Klas­sen­zim­mern, in denen er unter­rich­tet, bean­tragt und sich dabei auf die welt­an­schau­li­che Neu­tra­li­tät beru­fen. Nun for­der­te er erneut die Abschaf­fung der Kru­zi­fi­xe, da er sich dadurch see­lisch bela­stet fühle.

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Der Urteils­be­grün­dung zufol­ge konn­te der Klä­ger das Ver­wal­tungs­ge­richt Augs­burg nicht davon über­zeu­gen, daß er durch das Kreuz eine so schwer­wie­gen­de see­li­sche Bela­stung erlei­de, daß die­se eine Aus­nah­me zu sei­nen Gun­sten recht­fer­ti­ge. Der Leh­rer habe zwar ein Recht auf Gewis­sens­frei­heit, jedoch sei er als Erwach­se­ner im Gegen­satz zu min­der­jäh­ri­gen Schü­lern in sei­ner Per­sön­lich­keit wei­ter gefe­stigt. Er habe des­halb den gesetz­lich fest­ge­leg­ten Bedeu­tungs­ge­halt des Schul­kreu­zes zu akzep­tie­ren, wel­ches als Aus­druck der geschicht­lich-kul­tu­rel­len Prä­gung Bay­erns und der christ­lich-abend­län­di­schen Wer­te gel­te. So sei im Grund­ge­setz nicht nur die Glau­bens­frei­heit ver­an­kert, son­dern auch die beson­de­re Gehor­sams- und Tole­rie­rungs­pflicht des Beamten.

(JB)

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