(Vaduz) Erzbischof Wolfgang Haas hat am Liechtensteiner Staatsfeiertag Vorbehalte gegen einen völkerrechtlichen Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Fürstentum kritisiert.
Der Vertrag, den der Vatikan abschließen will, soll die gemeinsamen Belange regeln. Erbprinz Alois und die Regierung möchten hingegen die Beziehungen zu allen Religionsgemeinschaften zunächst innerstaatlich regeln.
Bezüglich Konkordat habe der Apostolische Stuhl ein klares Angebot gemacht, sagte der Erzbischof am Freitag in seiner Predigt auf der Schloßwiese in Vaduz. Es sei „äußerst befremdlich“, wenn eine solche von höchster kirchlicher Stelle ergangene Einladung „mit dem Pseudoargument ins Zwielicht gesetzt“ werde, es könne in Zukunft nicht um eine neue Form der Nähe des Staates zur Kirche gehen. Gegnern eines Konkordats müsse die Tatsache zu denken geben, daß solche völkerrechtlichen Vereinbarungen zwischen dem Apostolischen Stuhl und vielen Ländern bestünden und in jüngerer Zeit abgeschlossen worden seien.
Eine „einseitige staatliche Gesetzgebung“ nehme diese Partnerschaft „nicht sachgerecht wahr“ und „nicht hinreichend ernst“, beklagte der Erzbischof.
(LVB/JB)