(Luxemburg) Am 19. Februar 2008 hat das Luxemburger Parlament ein über den gesetzlichen Rahmen Belgiens und den Niederlanden inhaltlich hinausreichendes Gesetzes-Projekt zur Legalisierung der Euthanasie und des medizinisch assistierten Selbstmordes in erster Lesung angenommen (30 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen, drei Enthaltungen). Am gleichen Tag wurde auch ein Gesetz zur Palliativ-Versorgung angenommen. Der Staatsrat hat danach beiden Gesetzen die Dispens vor einer zweiten Abstimmung verweigert, weil beide Gesetze inkompatibel wären. Abgestimmt worden wäre seit Februar ein zweites Mal, weil eine starke Lobby der Sterbebefürworter mit stark links gerichteter ideologischer Tendenz seit Jahren massiv am Werk ist, hätte sich nicht am 19. März eine zahlenmäßig starke Bürgerbewegung gegründet, die seither über die ethischen, gesellschaftlichen und intergenerationellen Auswirkungen der Euthanasie informiert. Die Gruppe Pour la vie et contre l’euthanasie, die viele kirchliche Mitarbeiter, Ärzte, Leute der Universität usw. versammelt, agiert insbesondere über die Presse, über Konferenzen und wirkt auf die Politik soweit es eben möglich ist. Die Initiatoren machen sich nichts vor: trotz des großen Einsatzes wird das Gesetz wohl im Herbst definitiv angenommen werden. Über die Homepage https://www.euthanasie.lu hat die Bewegung bislang fast 7300 Unterschriften gegen das Gesetz gesammelt.
(news.stjosef.at)