Hagia Sophia bleibt Kirche

(Istan­bul) Die Hagia Sophia oder Sophien­kir­che in Istan­bul bleibt nach einer rich­ter­li­chen Ent­schei­dung als Muse­um für Besu­cher aus aller Welt geöff­net. Nach tür­ki­schen Pres­se­be­rich­ten blockier­te der Ver­wal­tungs­ge­richts­hof in Anka­ra damit den Ver­such eines Kul­tur­ver­eins, die fast 1.500 Jah­re alte Kir­che wie­der zur Moschee zu machen.

Die Hagia Sophia sei ein gemein­sa­mer Kul­tur­schatz der Mensch­heit, heißt es in der Begrün­dung der Rich­ter. Damit wie­sen sie eine Kla­ge gegen die Kabi­netts­ent­schei­dung vom 24. Novem­ber 1934 ab, mit der das Got­tes­haus zum Muse­um erklärt wor­den war.

Die um das Jahr 535 erbau­te Sophien­kir­che wur­de fast 1.000 Jah­re lang als Kir­che genutzt und war die Haupt­kir­che des byzan­ti­ni­schen Rei­ches und reli­giö­ser Mit­tel­punkt der Ortho­do­xie. Sie gilt vie­len ortho­do­xen Chri­sten noch heu­te als spe­zi­el­les Heiligtum.

Nach der Erobe­rung von Kon­stan­ti­no­pel durch Sul­tan Meh­met am 1. Juni 1453 galt sie als Haupt­mo­schee der Osmanen.

Mit dem Ende des Osma­ni­schen Rei­ches und der Aus­ru­fung der Tür­ki­schen Repu­blik wan­del­te der Staats­grün­der Musta­fa Kemal Ata­türk die Moschee 1934 in ein Muse­um um. Bis heu­te for­dern mus­li­mi­sche Fun­da­men­ta­li­sten, sie wie­der zur Moschee zu machen.

Zuletzt schli­chen sich im Jahr 2006 eini­ge Isla­mi­sten in das Bau­werk ein, um dort mit einem öffent­li­chen Gebet gegen den Besuch von Papst Bene­dikt XVI. in Istan­bul zu pro­te­stie­ren. Seit 1985 zählt die Sophien­kir­che zusam­men mit ande­ren Bau­wer­ken im histo­ri­schen Stadt­zen­trum von Istan­bul zum UNESCO-Weltkulturerbe.

(apd/​ JB)

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