Mord an Salesianerpater in Nepal schürt Angst unter Christen


(Rom) Der indi­sche Sale­sia­ner­pa­ter John Pra­kash aus Kera­la wur­de am 1. Juli in Nepal durch einen Spreng­satz getö­tet. Wie die katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur Asia­news unter Beru­fung auf Zeu­gen mel­de­te, dran­gen in der Nacht zum Diens­tag meh­re­re Bewaff­ne­te in die Woh­nung des 62-jäh­ri­gen Ordens­prie­sters im ost­ne­pa­le­si­schen Siri­ya ein. Kurz dar­auf sei eine Deto­na­ti­on erfolgt.

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Die Poli­zei ver­mu­tet die Ter­ro­ri­sten­grup­pe Terai Defence Army hin­ter der Blut­tat. Deren Flug­blät­ter habe man am Anschlags­ort gefunden.

P. John Pra­kash SDB sei als Lei­ter einer katho­li­schen Schu­le in Sir­si­ya im Distrikt von Morang in der Ver­gan­gen­heit min­de­stens zwei­mal von der „Terai Defence Army“ mit Geld­for­de­run­gen bedroht wor­den, berich­te­te die Asia­News unter Beru­fung auf Polizeiquellen.

Der Ordens­mann arbei­te­te seit zehn Jah­ren in Nepal; außer ihm wir­ken heu­te drei wei­te­re Sale­sia­ner in Siriya.

Der Apo­sto­li­sche Vikar für Nepal, Bischof Antho­ny Shar­ma, beton­te in Radio Vati­kan: „Es gab hier in Nepal immer wie­der mal Dro­hun­gen gegen Prie­ster und Ver­tre­ter der Kir­chen, denn das ist ein mehr­heit­lich hin­du­isti­sches Land, und die­se Extre­mi­sten wol­len Chri­sten wie Mos­lems aus dem Land ver­trei­ben.“ Ursprüng­lich habe man gedacht, daß sich der Fall mit den Dro­hun­gen erle­digt hät­te, da man mit den Leu­ten gespro­chen habe. „Jetzt haben sie aber doch noch einen Vor­wand gefun­den, um ihn zu töten.“

Ob der Mord an Pater Pra­kash auch poli­ti­sche Hin­ter­grün­de hat, konn­te Bischof Shar­ma nicht sagen. „Nepal ist jetzt gera­de zu einem säku­la­ren Staat erklärt wor­den. Die neue Ver­fas­sung, die gera­de geschrie­ben wur­de, ist säku­lar.“ Die Ter­ro­ri­sten woll­ten Angst schü­ren und die Chri­sten aus dem Land ver­trei­ben – „was ihnen nie­mals gelin­gen wird“, so der Bischof.

Der Apo­sto­li­sche Vikar wür­dig­te den Sale­sia­ner­pa­ter und des­sen her­aus­ra­gen­des Enga­ge­ment: „Er war ein wun­der­ba­rer Mann mit einem gro­ßen Her­zen – sehr großzügig.“

Es war die erste Blut­tat an einem Geist­li­chen in der Geschich­te der katho­li­schen Kir­che in Nepal. Der Hima­la­ya-Staat mit sei­nen 23 Mil­lio­nen Ein­woh­nern und 80 Pro­zent Hin­du­be­völ­ke­rung zählt nach Vati­kan-Anga­ben rund 250.000 Chri­sten, was rund 1 Pro­zent sei­ner Gesamt­be­völ­ke­rung ausmacht.

(Zenit)

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