(Havanna) Die kubanische Gesundheitsbehörde hat angekündigt, die chemische Abtreibung auf der Insel zuzulassen. Sie folgt damit den Vorgaben der internationalen Abtreibungslobby, die ihre Aktivitäten in Lateinamerika auf die Karibikinsel konzentriert. Kuba ist das einziges Land des Halbkontinents, das die Tötung ungeborener Kinder legalisiert hat.
Zunächst soll die chemische Abtreibung in begrenzter Form ermöglicht werden, in dem einige der 96 Krankenhäuser die Pille RU-486 verabreichen dürfen, an denen bereits Abtreibungen durchgeführt werden. Ziel sei es, so Regierungsvertreter, „daß künftig 80 Prozent der Abtreibungen chemisch durchgeführt werden sollen“. Gleichzeitig wurde zugegeben, daß die Abtreibungszahlen in Kuba „hoch“ sind.
Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte die Nicht-Regierungsorganisation Gynuity, die weltweit für die Einführung der chemische Abtreibung wirbt, ein Dokument, in der die „massive Einführung der Abtreibung“ propagiert wird und Strategien aufzeigt werden, wie die geltenden Gesetze jener Länder ausgetrickst werden können, in denen das Leben der ungeborenen Kinder geschützt ist.
Janet Ramos Barrientos, vom Vorstand der Lateinamerikanischen Allianz für die Familie (ALAFA), erklärte der Presseagentur ACI Prensa, daß Gynuity seit 2003 die internationale Kampagne für RU-486 koordiniere. Die Strategie zur Einführung der chemischen Abtreibung in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Peru sei im Auftrag der International Planned Parenthood Federation (IPPF) entwickelt worden, dem bedeutendsten internationalen Abtreibungslobbyisten.
(ACI Prensa/JF)