(Brasilia) Die Gesetzgebungskommission für Soziale Sicherheit und Familie des brasilianischen Parlaments lehnte mit Einstimmigkeit einen Gesetzentwurf zur Legalisierung der Abtreibung ab. Mit 33 Stimmen von 33 anwesenden Kommissionsmitgliedern wurde der Gesetzentwurf N. 1135/91 abgewiesen.
Laut Pressedienst des Parlaments hatten zwei Kommissionsmitglieder, José Aristodamo Pinotti und Cida Giogo, die für den Antrag stimmen wollten, sich vor Beginn der Abstimmung aus der Sitzung zurückgezogen, nachdem sie die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens einsehen mußten. Da die öffentliche Sitzung von Kundgebungen von Abtreibungsbefürwortern und Lebensschützern begleitet wurde, setze die Kommission ihre Arbeit hinter verschlossenen Türen fort, um die nötige Ruhe sicherzustellen.
Die Lebensschutzorganisation Defesa da Vida wies die Behauptung des Abgeordneten José Aristodemo Pinotti zuück, der seine Zustimmung zum Gesetzentwurf damit begründete, „daß die Zahl der Abtreibungen in den Ländern zurückgehe, in denen sie legalisiert wurde“. Die Lebensschützer betonten, daß dieses immer wieder vogebrachte Argument falsch sei. Die Zahlen aller Länder sprächen dagegegen, auch jene der sogenannten Ersten Welt wie den USA, Spanien, Großbritannien, Australien oder Kanada.
Defesa da Vida gab weiters bekannt, daß Pinotti seit den 70er Jahren auch im Vorstand der Organisation Population Council sitze. Diese 1952 von John D. Rockefeller zur Bevölkerungskontrolle gegründeten Organisation habe seither nicht nur zahlreiche internationale Kampagnen zur Geburtenkontrolle durchgeführt. „Sie ist auch heute verantwortlich für die Kampagnen, mit denen weltweit die Tötung ungeborener Kinder legalisiert werden soll“, so die brasilianische Lebensschutzorganisation.
(Aci Prensa/JF)