Katholiken sollen Mut haben und Geschichte machen

(Düs­sel­dorf) Der neue Vor­sit­zen­de der katho­li­schen Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Frei­burgs Erz­bi­schof Robert Zol­lit­sch, hat die Katho­li­ken auf­ge­ru­fen, mehr Schwung zu zei­gen, auf­zu­bre­chen und den Mut zu haben, Geschich­te zu machen. Zol­lit­sch sag­te in einem Inter­view mit der Rhei­ni­schen Post (Sams­tag­aus­ga­be), er sei gegen einen Rück­zug der Reli­gi­on ins Ghetto.


Mit Blick auf den Welt­ju­gend­tag in Kür­ze in Syd­ney mein­te Zol­lit­sch, die Kir­che müs­se gera­de den jun­gen Men­schen sagen, daß Glau­ben glück­lich mache, daß er Ziel und Grund­la­ge fürs Leben gebe. Die Kir­che habe zu oft den Feh­ler gemacht, zunächst die Gebo­te und Ver­bo­te zu ver­kün­den, anstatt zuerst das gro­ße Geschenk des Glau­bens herauszustellen.

Den Vor­stoß von NRW-Mini­ster­prä­si­dent Jür­gen Rütt­gers (CDU) zu Gun­sten von Klein­rent­nern, die jahr­zehn­te­lang in das Ren­ten­sy­stem ein­be­zahlt haben, bezeich­ne­te der Vor­sit­zen­de der Bischofs­kon­fe­renz als überlegenswert.

Bun­des­fa­mi­li­en­mi­ni­ste­rin Ursu­la von der Ley­en (CDU) atte­stier­te er Lern­fä­hig­keit. Nach geglück­ter Inter­ven­ti­on der katho­li­schen Bischö­fe tre­te sie bei der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung für Eltern von Klein­kin­dern nun auch für Wahl­frei­heit zwi­schen Betreu­ung im Hort oder zu Hau­se ein. Dem frü­he­ren bri­ti­schen Pre­mier Tony Blair, der zum Katho­li­zis­mus kon­ver­tiert ist, hielt Zol­lit­sch vor, mit sei­nem fal­schen Ja zum Irak-Krieg US-Prä­si­dent Geor­ge Bush „fast blind“ gefolgt zu sein.

Der Erz­bi­schof bekann­te, in sei­ner Jugend von Glau­bens­zwei­feln heim­ge­sucht wor­den zu sein, nach­dem jugo­sla­wi­sche Kom­mu­ni­sten sei­nen 16 Jah­re alten Bru­der ermor­det, ihn ins KZ und sei­ne Mut­ter ins Arbeits­la­ger gesteckt hat­ten. Den­noch habe er es nach lan­gen Exer­zi­ti­en geschafft, sich „in die Arme Got­tes zu werfen“.

(ots)

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