(Mossul) Der chaldäisch-katholische Erzbischof der nordirakischen Metropole Mossul, Paulos Faraj Rahho, ist an diesem Freitag von Unbekannten entführt worden. Nach Polizeiangaben erschossen die Entführer den Fahrer und drei Begleiter des Erzbischofs, als dieser gerade die Heilig-Geist-Kirche im östlichen Stadtteil Al-Nour verließ. Der Erzbischof hatte in der Kirche mit den Gläubigen den Kreuzweg gebetet. Der chaldäisch-katholische Bischof von Amadiyah, Rabban al Qas, sagte in einem Telefongespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur Asianews, die Entführer hätten bereits Kontakt mit kirchlichen Stellen aufgenommen und Forderungen gestellt. „Der Erzbischof ist in den Händen der Terroristen, wir wissen nicht, wie es ihm geht“, sagte al Qas.
Bereits im Dezember 2004 war auf das Bischofshaus ein Anschlag verübt worden. Mehrere vermummte Islamisten drangen damals in das chaldäisch-katholische Ordinariat ein. Erzbischof Faraj Rahho war abwesend; die Terroristen zwangen den Sekretär des Erzbischofs, den Priester Raghid Aziz Kara, zum Verlassen des Gebäudes. Dann legten die Islamisten an mehreren Stellen des Gebäudes Sprengstoff.
(Asianews/ RV)