(Bagdad) Am Jahrestag der islamischen Revolution im Iran erreichte die Todeskultur des terroristischen „Martyriums“ einen neuen Höhepunkt. Zwei Frauen mit Down-Syndrom wurden für terroristische Zwecke mißbraucht. Man packte sie mit Sprengstoff voll, und da sie nicht imstande waren, sich selbst in die Luft zu sprengen, wurden sie aus Distanz ferngezündet. Das ist die Dynamik des Blutbades, das am Freitag der Vorwoche in Bagdad 68 Menschenleben gekostet hat. Die italienische Tageszeitung Il Foglio schreibt dazu, daß diese Art von „Kultur des Todes“ ein „erschütterndes Ausmaß“ erreicht hat. Sie zeigt für das Leben nur „Verachtung“ und „zelebriert“ diese mit ihren „eugenischen Kamikazen“ und ihrer „Verneinung“ des Lebens, indem sie alles was sie für „unnütz“ hält in den Tod schickt, wie Frauen, Kinder und nun auch Behinderte.
„Al-Qaida hat vor zwei Monaten ein zehnjähriges Kind getötet, die Leiche mit Sprengstoff gefüllt und als Sprengfalle präpariert, so daß es explodierte, sobald man ihm zu Hilfe eilen wollte“, so Il Foglio. Ebenso nahmen Terroristen Kinder zur Täuschung, um ungehindert die Kontrollpunkte der Amerikaner passieren zu können und sprengten sich dann mit den Kindern in die Luft. „Der Islamismus ist ein wildes Tier, das Kinder frißt, in Bagdad wie in Beslan“, klagt die Tageszeitung an. Laut dem französischen Philosophen Christian Godin ist der Islamismus der schlimmste Totalitarismus, weil „er die ganze Welt haßt“. „Der Islam ist eine Anti-Religion“, erklärte der Anthropologe René Girard der französischen Tageszeitung Le Monde, „eine Religion die Opfer fordert“, die Menschen wie „Untermenschen“ behandelt, wie „Sträucher für das Brandopfer“.
Bereits zwei Wochen zuvor hatte Il Foglio darüber berichtet, wie sich der islamistische Terrorismus an die „Schwestern von Allah“ wendet. Israel ist seit Jahren mit schwangeren palästinenischen Müttern konfrontiert, die sich an Kontrollpunkten in die Luft sprengen. Sie werden „Botschafterinnen des Todes“ genannt. Der 2006 getötete Abu Musab az-Zarqawi, der Statthalter von Al-Qaida im Irak war, galt als starker Befürworter des Einsatzes von Frauen. Scheich Ahmad Yasin, der Gründer von Hamas, hatte den Einsatz von Frauen bestätigt unter der Bedingung, daß es sich um Frauen handelt, die ihre Familie „entehrt“ hatten. Sie sollten für den islamistischen Terror sterben, um die verlorene Ehre wiederzugewinnen. Im Irak hatten die Bomben der letzten Zeit fast immer ein weibliches Gesicht, aus Mangel an Männern, weil sie als „unverdächtig“ leichter eingesetzt werden konnten, aber auch, „weil die Selbstzerstörung der Frau eine große Proklamation der Freiheit im Tod und für den Tod darstellt“, wie Il Foglio kommentierte.
In Holland war zunächst ein Mädchen mit der Ermordung der somalischen Islamkritikerin Ayann Hirsi Ali beauftragt worden. Die Islamisten wollten damit der Welt mitteilen, daß die Somalierin nicht die „islamische Frau“ repräsentiere. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, daß sich im Chat room „Mucadele“ (Widerstand) 47 Frauen freiwillig gemeldet hatten. Zu zwei Dritteln handelte es sich um bundesdeutsche, belgische und dänische Staatsbürgerinnen. Eine von ihnen, „Sonia B., eine zum Islam konvertierte Berlinerin, hatte bereits den Koffer für die Abreise nach Bagdad gepackt gehabt, um sich dort mit ihrem zweijährigen Sohn in die Luft zu sprengen“, so Il Foglio.
Auf Arabisch nennt man es „Istishhadiyah“. Das ist die weibliche Version des islamistischen „Martyriums“. Der Araber Ibn ul Khattab war der erste, der die „Chahidiki“ rühmte, die sterbend möglichst viele „Ungläubige“ töten. Der israelische Anti-Terrorismusexperte Yoram Schweitzer hat nachgewiesen, daß sich zwischen 1985 und 2006 mehr als 200 Frauen für den Dschihad geopfert haben. Scheich Yusuf Abdallah al-Qaradawi, einer der bedeutendsten sunnitischen Rechtsgelehrten rechtfertigte „die Teilnahme der Frauen an Märtyreraktionen“ als „eine der lobenswertesten Formen der Frömmigkeit“, so der Bericht der italienischen Tageszeitung.
Il Foglio beklagt, daß der Westen, „der um diese armen Kinder mit Down-Syndrom weiß, die Augen verschlossen hat“ vor der „Kultur des Martyriums“ von Kindern, die „in Publikationen der palästinensichen Autonomiebehörde besungen wird“. Der Beitrag von Il Foglio schließt mit der Feststellung: „Daß es sich um einen Krieg gegen das Leben handelt, hat man inzwischen im Irak allgemein begriffen. Dort verlangt man von den Islamisten das Recht für die irakischen Kinder zurück, leben zu können. Und auch für unsere Kinder, die demselben nihilistischen Ritual ausgesetzt sind, das auch im Herzen Europas Fuß gefaßt hat.“
(Il Foglio/RP)