(Vatikan) Papst Benedikt hat die Karfreitagsfürbitte für die Juden verändert. Statt „Für die Bekehrung der Juden“ (Pro conversione Iudaeorum) soll bei der Liturgie im außerordentlichen Ritus von 1962 ab sofort „für die Juden“ („Oremus et pro Iudeis“) allgemein gebetet werden. Das gab das Staatssekretariat am Dienstag Nachmittag bekannt. Die Kirche bittet darin um „Erleuchtung der Juden“ und das Heil „ganz Israels“, „wenn die Fülle der Völker“ in die Kirche eintrete. Bereits im Missale Romanum von 1962 waren die Bezeichnungen „treulos“ (perfidus) bzw. „Unglaube“ (perfidia) aus der Fürbitte gestrichen.
Der jetzt veröffentlichte lateinische Wortlaut:
Oremus et pro Iudaeis
Ut Deus et Dominus noster illuminet corda eorum, ut agnoscant Iesum Christum salvatorem omnium hominum.
Oremus. Flectamus genua. Levate.
Omnipotens sempiterne Deus, qui vis ut omnes homines salvi fiant et ad agnitionem veritatis veniant, concede propitius, ut plenitudine gentium in Ecclesiam Tuam intrante omnis Israel salvus fiat. Per Christum Dominum nostrum. Amen.
Die Übersetzung durch den Latinisten Gero Weishaupt:
Wir wollen beten für die Juden.
Daß unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen.
Lasset uns beten. Beugen wir die Knie. Erhebet Euch.
Allmächtiger ewiger Gott, der Du willst, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, gewähre gnädig, daß beim Eintritt der Fülle aller Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird. (oder: daß ganz Israel gerettet werde, wenn die Füller aller Völker in Deine Kirche eintritt). Durch Christus, unseren Herrn.
(RV)