(Vatikan) Die International Federation of Catholic Medical Associations FIAMC, der internationale Zusammenschluß katholischer Ärztevereinigungen, wendet sich entschieden gegen die Forderung der britischen medizinischen Zeitschrift The Lancet an die katholische Kirche, orale Verhütungsmittel anzuerkennen. „Eine solche Forderung ist nicht wissenschaftlich“, erklärte der FIAMC-Präsident José Maria Simón Castellevà, wie die Presseagentur Zenit berichtet.
40 Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika Humanae vitae fordert die Zeitschrift und andere Medien, daß die Kirche oral einnehmbare Verhütungsmittel anerkennen solle, weil eine Untersuchung ergeben habe, daß sie geeignet seien, Eierstockkrebs vorzubeugen.
In einer Presseerklärung erinnert Simón Castellevà daran, daß die Internationale Agentur zur Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Sitz in Lyon am 29. Juli 2005 eine Publikation vorstellte, die auf mögliche krebserregende Nebenwirkungen der östrogen-progesteron kombinierten oralen Verhütungsmittel und der östrogen-progesteron kombinierten Therapie für die Menopause hingewiesen hat. Die Ergebnisse stammen von einem internationalen Studiengruppe von 21 Wissenschaftlern aus acht Ländern.
Diese kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK) wurden in der Gruppe 1 der krebserregenden Stoffe eingestuft. In diese Kategorie kommen jene Mittel, bei denen ausreichend Belege für ihre krebserregende Wirkung beim Menschen vorliegen.
Der spanische Arzt und FIAMC-Vorsitzende legt wert auf diese Feststellung, weil sich die FIAMC seit ihrer Gründung für die Wahrheit und die Wissenschaft einsetzt. „Wegen der Nebenwirkungen dieser Pharmaka (einschließlich Krebs), müssen wir sagen, daß ‚The Lancet’ und die Medien, die die Nachricht weiterverbreiteten, in diesem Fall verantwortungslos gehandelt haben“.
Die FIAMC fordert alle auf, die im Gesundheitswesen tätig sind, die Ergebnisse der WHO-Studie zu berücksichtigen, die „ein völlig neues Licht auf die prophetische Enzyklika Humanae vitae von Papst Paul VI. und die Enzyklika Evangelium vitae von Papst Johannes Paul II. werfen“. Vor allem werde aus ideologischen und ökonomischen Gründen in der Öffentlichkeit viel Desinformation betrieben und die krebserregenden Nebenwirkungen häufig verschwiegen.
Simón Castellevà ermutigt die katholischen Ärzte, die natürliche Familienplanung zu fördern und auch in der westlichen Gesellschaft zu verbreiten.
(Zenit/RP)