(Kathmandu) Für Nepals Katholiken und andere Christen war das vergangenen Weihnachtsfest das letzte Mal ein Arbeitstag. Die nepalesiche Regierung hat offiziell das Weihnachtsfest für die Christen zum Feiertag erklärt, wie die Nachrichtenagentur Fides berichtet. Gleichzeitig wurde der Id-al-Fitr (der Schlußtag des Ramadan) für die Muslime zum Feiertag erhoben. Laut Regierungserlaß gilt die Feiertagsregelung für die Angehörigen der jeweiligen Religionsgemeinschaft, die einen arbeitsfreien Tag haben werden, um das religiöse Fest begehen zu können. Dem Regierungsbeschluß ging eine Kampagne der christlichen Minderheit voraus, um größere Anerkennung zu finden.
„Es ist Grund zu großer Freude“, kommentierte der Apostolische Vikar, Msgr. Anthony Sharma, die Entscheidung. Er wertet die Geste als eine Anerkennung durch die Regierung für den Beitrag den die katholische Kirche dem Land auf moralischer, geistlicher, sozialer und kultureller Ebene schenkt. Die katholische Gemeinschaft hat die Nachricht in allen Pfarreien und Missionsstationen begeistert aufgenommen. Sie hofft, daß bald auch der Karfreitag und das Osterfest für die Christen zu Feiertag erklärt werden.
Nepal war bis 2006 das einzige Land der Welt, in dem der Hinduismus Staatsreligion war. Das Land wird vom Kastenwesen geprägt. Im ehemaligen Königreich gilt der Samstag als Ruhetag, während der Sonntag ein normaler Arbeitstag ist.
Nach Meinung des Apostolichen Vikars bestätige die Regierungsgeste den günstigen Augenblick für die Mission in Nepal. In den vergangenen Monaten hat Bischof Sharma Missionsinstitute und Ordensgemeinschaften eingeladen, Priester, Ordensleute und Laienmissionare in das Land im Himalaja zu entsenden, um dort neue Häuser zu eröffen und die Evangelisierung Nepals voranzubringen.
Von den 28 Millionen Einwohnern Nepals sind 89 Prozent Hindu, 6 Prozent Buddhisten, 3 Prozent Moslems. Die Zahl der Christen nimmt jedoch stark zu. Gab es 1975 nur 4000 Christen im Land, so bekenne sich heute mit über einer Million bereits rund vier Prozent der Nepalesen zu Christus.
(Fides/RP)