(Ho-Chi-Minh-Stadt) Nach offiziellen Quellen übersteigen in Ho-Chi-Minh-Stadt im südlichen Vietnam die Abtreibungen die Geburten. 2004 wurden 108.193 Abtreibungen durchgeführt und 107.314 Kinder geboren. Die Redemptoristen beten für jene, die „aus Feigheit“ abgetrieben haben und für jene, die sich für das Leben eintreten. In Ho-Chi-Minh-Stadt (dem ehemaligen Saigon) haben sie ein Haus für schwangere Frauen eingerichtet.
P. Joseph Le Quang Uy hat den Einsatz der Redemptoristen unter das Motto gestellt: „Beten für die, die aus Feigheit abtreiben, aus Sorge, daß ein Kind das eigene Einkommen gefährden könnte oder die soziale Stellung.“ Häufig würden Eltern ihre schwangeren Töchter verstecken und sie dann zur Abtreibung drängen, weiß P. Joseph zu berichten. „Aber“, so der Redemptorist, „Abtreibung ist ein Vebrechen gegen die Menschlichkeit“. Es sei daher dringend notwendig die Lebensrechtler im Gebet zu stärken, die sich für das Leben einsetzen, damit es ihnen gelingt, die abtreibungswilligen Frauen zu überzeugen.
Die Redemptoristen Vietnams haben 2005 eine Lebensrechtsgruppe gegründet, die den Frauen ihre Hilfe anbietet, damit sie in Ruhe ihre Schwangerschaft zu Ende führen und ihr Kind zur Welt bringen können.
Eine junge Mutter, denen die Redemptoristen helfen konnten, ist Martha Hoang Thi Hoa (29), die von ihrem Elternhaus verstoßen wurde, als sie schwanger war, aber ihr Kind behalten wollte. Sie arbeitet für einen Bekleidungshersteller und verdient eine Million Dong monatlich (rund 62,5 Dollar). Zu wenig für sich und ihr Kind. Im Haus des Lebens der Redemptoristen hat sie ein Zuhause gefunden. Um etwas hinzuzuverdienen, sammelt sie heute nebenbei Altwaren.
Die 16jährige Mai, ebenfalls Gast bei den Patres, sagt, daß ihr Vater wohl ein ehrlicher aber strenger Mann sei, der den Gedanken einer ungewollten Schwangerschaft einfach nicht akzeptieren wollte.
Eine andere Frau berichtet von den über 1000 Betonurnen mit den Resten der abgetriebenen Kinder. Die Lebensschützer sammeln täglich zwischen 50 und 200 abgetriebene Föten aus den Krankenhäusern und Kliniken der Stadt ein und bringen sie in die Niederlassung der Redemptoristen. Ein Pater zeigt eine der Betonurnen, die zehn mal zehn mal dreißig Zentimeter groß sind. In jede von ihnen kommen 50 bis 70 Föten, die dann in der Klosterkirche beigesetzt werden.
(asianews/RP)