Papst tauft in der Sixtina – die hl. Messe feierte er mit dem Blick zum Kreuz


(Vati­kan) Einer alten Tra­di­ti­on fol­gend, hat Papst Bene­dikt an die­sem Sonn­tag Kin­dern in der Six­ti­ni­schen Kapel­le das Tauf-Sakra­ment gespen­det. Dies­mal waren es drei­zehn Neu­ge­bo­re­ne – alles Kin­der von Vati­kan-Ange­stell­ten. Papst Bene­dikt XVI. fei­er­te die hl. Mes­se am histo­ri­schen Altar der Six­ti­na direkt unter dem rie­si­gen „Jüng­sten Gericht des Michel­an­ge­lo“ – also mit dem Rücken zu den Gläu­bi­gen und nicht, wie man das in den letz­ten Jah­ren mach­te, an einem Holz-Altar zu den Gläu­bi­gen hin.

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Einer Vati­kan­er­klä­rung zufol­ge wol­le der Papst „die Schön­heit und Har­mo­nie“ der Six­ti­na „nicht stö­ren und dar­um die Meß­fei­er-Struk­tur nut­zen, die es dort schon gibt“; die „Lit­ur­gie-Nor­men“ erlaub­ten ihm das. Wenn der Papst mit dem Rücken zu den Gläu­bi­gen feie­re, aber „mit dem Blick aufs Kreuz“, dann „ori­en­tiert er damit die Hal­tung und Ein­stel­lung der gan­zen Versammlung“.

In sei­ner Pre­digt mein­te Bene­dikt XVI., Tau­fe bedeu­te das Ein­tre­ten in eine „Kul­tur des Lebens“; und er setz­te dem die „Kul­tur des Todes“ entgegen.

„Lei­der ist der Mensch in der Lage, die­ses neue Leben mit sei­ner Sün­de aus­zu­lö­schen, indem er sich zu einer Situa­ti­on ernied­rigt, die die Hei­li­ge Schrift den ‚zwei­ten Tod‘ nennt. Wäh­rend bei den ande­ren Geschöp­fen, die nicht zur Ewig­keit beru­fen sind, der Tod nur das Ende ihrer Exi­stenz auf Erden bedeu­tet, bringt die Sün­de in uns einen Abgrund her­vor, der uns für immer zu ver­schlin­gen droht, wenn der Herr des Him­mels uns nicht sei­ne Hand reicht. Das ist, lie­be Brü­der, das Geheim­nis der Tau­fe: Gott woll­te uns ret­ten, indem er sel­ber bis in den letz­ten Abgrund des Todes her­ab­stieg, damit jeder Mensch – auch der, der so tief gefal­len ist, daß er den Him­mel nicht mehr sieht – die Hand Got­tes fin­den kann, an der er sich fest­hal­ten kann, um aus den Schat­ten hin­auf­zu­stei­gen und wie­der das Licht zu sehen, zu dem er erschaf­fen wur­de“, so der Papst in sei­ner Predigt.

(RV/​JF)

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