(Münster) Zur Behauptung, Forscher wollen Stammzellen ohne Embryotod gewonnen haben, erinnert die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr an einen für das beteiligte Fachblatt Nature äußerst peinlichen Forschungsskandal.
Bereits im August 2006 hatte Robert Lanza, der jetzt einen „Durchbruch“ in der Stammzellforschung meldet, ebenfalls behauptet, für die Firma ACT die Gewinnung embryonaler Stammzellen ohne die Tötung der betroffenen Embryonen durchgeführt zu haben. Eine Woche später mußte das Fachblatt Nature zugeben, daß dieser Durchbruch nicht gelungen sei.
Auch diesmal ist der entscheidende klare Beweis für den behaupteten „Durchbruch“ bei der Stammzellforschung nicht erbracht worden: Die Embryonen, denen die Forscher des Unternehmens ACT die untersuchten Stammzellen entnommen hatten, wurden ja nicht ausgetragen und geboren, sondern bald nach der Entnahme im Blastozystenstadium tiefgefroren. Wie kann man also wissen, daß sie überlebensfähig sind oder keine Schäden davongetragen haben, fragt die CDL?
Überdies ist das ganze Verfahren eine ethische Mogelpackung: Weder werden Frauen in großer Anzahl ihre Embryonen nach künstlicher Befruchtung für Dritte zur Verfügung stellen, noch gibt es bisher weltweit eine einzige Therapie mit embryonalen Stammzellen.
Möglicherweise geht es Herrn Lanza und seinen Kollegen, u.a. von der Firma StemLifeline, um etwas ganz anderes als um Ethik. Nämlich darum, ein Geschäftsmodell zu etablieren, um zahlungswilligen Paaren neben der künstlichen Befruchtung auch noch „Stammzellen auf Vorrat und Bestellung“ zu liefern. Dies wird aber nicht funktionieren, denn noch immer sind die beiden Hauptprobleme embryonaler Stammzellen nicht gelöst: das hochgradige Tumorrisiko und die Abstoßungsreaktion des Körpers beim Empfänger, so die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr in ihrer Erklärung für die Presse .
(PM/JF)