Vermittler


(Köln) Der neue Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in Deutsch­land, Erz­bi­schof Jean-Clau­de Peri­s­set, sieht sich als Ver­mitt­ler zwi­schen dem Vati­kan und Deutsch­land. Die Ver­ant­wor­tung sei umso grö­ßer, da der Papst ein Deut­scher sei, erklär­te Peri­s­set am Sonn­tag im Inter­view der Woche des Deutsch­land­funk.

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“Der Nun­ti­us ist, wie jeder Bot­schaf­ter, eine Brücke zwi­schen sei­ner Regie­rung und dem Land, wohin er gesandt ist. Und für mich, weil der Papst Deut­scher ist, ist das eine grö­ße­re Ver­ant­wor­tung. Und des­halb: Die Erwar­tung, die ich habe, ist, daß ich wirk­lich die Mei­nung des Pap­stes immer mehr gel­ten las­se und daß ich eben in Rom die heu­ti­gen Erwar­tun­gen Deutsch­lands auch gel­ten lasse.“

Der in der Schweiz gebo­re­ne Péris­set, der zuvor Nun­ti­us in Rumä­ni­en und Mol­da­wi­en war, sieht sei­ne Erfah­run­gen mit der ortho­do­xen Kir­che in die­sen Län­dern als hilf­reich an für das Ver­ständ­nis der bei­den christ­li­chen Kon­fes­sio­nen in Deutschland.

„Nie­mand kann sagen, ich habe die gan­ze Wahr­heit und die ande­ren haben nichts. Nein, ich suche, daß mei­ne Wahr­heit auch bei den ande­ren ange­nom­men wird, daß wir zusam­men­fin­den und daß wir alle zur tie­fe­ren Wahr­heit gelan­gen. Und die Ortho­do­xen habe eben seit Jahr­hun­der­ten gewis­se Wer­te behal­ten, ich wür­de sagen, mehr im Leben als in den Ideen. Und das ist für heu­te sehr wichtig.“

Mit Blick auf den öku­me­ni­schen Dia­log mein­te der Nun­ti­us, sei­ne Auf­ga­be sei es, die Richt­li­ni­en aus Rom gel­ten zu las­sen. Und wie?

„Indem ich Ver­ständ­nis dafür schaf­fe, als Ver­mitt­ler hier und da etwas öff­ne, was man viel­leicht im ersten Moment nicht ver­stan­den hat. Ich kom­me dar­auf zurück, was ich am Anfang gesagt hat­te, der Nun­ti­us ist eine Brücke. Er muß etwas brin­gen, damit es leicht zu den ande­ren kommt.“

Erz­bi­schof Péris­set wünscht sich:

„Daß ich bei ande­ren ange­nom­men wer­de als das, was ich bin, also Gesand­ter des Pap­stes; und mit den Gren­zen, die mir gege­ben sind, daß ich nicht alles kann, aber daß ich als ein Freund oder Bru­der ange­nom­men wer­de. Das ist mein Wunsch, denn ohne das könn­te ich auch kei­ne Brücke werden.“

(DLF)

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