(Madrid) Paolo Flores d’Arcais, italienischer Philosoph und Chefredakteur von MicroMega, kritisierte die jüngste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. „Der Kreuzzug geht weiter. Die päpstliche Enzyklika Spe salvi vom 30. November billigt und radikalisiert das Anathema von einer katholischen Kirche, die gegen die Moderne steht. Die Moderne hat sich des Ungehorsams gegenüber Gott schuldig gemacht und ist verkommen, weil sie das in der Hoffnungslosigkeit des Nihilismus tut. Nun ist alles gesagt. Selbst die Demokratie ist eine Lüge, wenn die Souveränität der Menschen nicht dem Imperativ des ‚Naturgesetztes‘ unterworfen ist, wenn also die Freiheit nicht mit dem Gehorsam gegenüber den Anordnungen der Kirche verbunden ist, die als einzige das Recht hat, das Naturgesetz und den Willen Gottes zu interpretieren. Demokratie muß christlich sein, sonst ist sie unmenschlich. Ein Mysterium wurde endlich enthüllt… Das Böse ist die Aufklärung, das Projekt der Autonomie des Menschen.“
(El Paàs)