Zwei Staaten der beste Weg für Palästinenser und Israelis


(New York) Der Hei­li­ge Stuhl ist davon über­zeugt, daß eine Zwei-Staa­ten-Lösung der beste Weg sei, um die Kri­se im Nahen Osten zu been­den. Das bekräf­tig­te Erz­bi­schof Cele­sti­no Miglio­re, Stän­di­ger Beob­ach­ter des Hei­li­gen Stuhls bei den Ver­ein­ten Natio­nen, am Don­ners­tag wäh­rend der 62. Sit­zung der UN-Gene­ral­ver­samm­lung, die sich mit der Fra­ge der palä­sti­nen­si­schen Flücht­lin­ge im Nahen Osten befaßte.

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Der Erz­bi­schof beton­te, es hand­le sich in erster Linie um eine Fra­ge der Gerech­tig­keit: „Die Lösung die­ses Kon­flikts ins Unend­li­che hin­aus­zu­schie­ben – sei es durch die Ableh­nung von Ver­hand­lun­gen und ver­nünf­ti­gen Kom­pro­mis­sen, durch Ent­schei­dungs­lo­sig­keit oder aber auch durch den Wil­len, den gegen­wär­ti­gen Stand der Din­ge bei­zu­be­hal­ten – bedeu­tet, die Unge­rech­tig­keit end­los fortzusetzen.“

Es spie­le kei­ne Rol­le, ob eine der­ar­ti­ge Hal­tung wohl­be­dacht sei oder nicht. Letz­ten Endes „lei­den wei­ter­hin unschul­di­ge Men­schen und gan­ze Fami­li­en auf bei­den Sei­ten außer­or­dent­lich, und die Infra­struk­tu­ren wer­den zer­stört, noch ehe sie fer­tig gestellt sind“.

Der Hei­li­ge Stuhl sehe die Zwei-Staa­ten-Lösung als den besten Weg an, um den Kon­flikt zu schlich­ten. „Es liegt nicht in erster Linie in der Ver­ant­wor­tung des Quar­tetts, die­se Lösung Wirk­lich­keit wer­den zu las­sen. Das ist viel­mehr die Auf­ga­be der direkt betrof­fe­nen Par­tei­en und der Nach­bar­län­der, die unmit­tel­bar an der Fra­ge inter­es­siert sind.“ Das Nah­ost-Quar­tett, dem die Euro­päi­sche Uni­on, die USA, Ruß­land und die UNO ange­hö­ren, bemüht sich um eine Bei­le­gung des Nahost-Konflikts.

Erz­bi­schof Bischof äußer­te die Hoff­nung, daß es bei der inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz, die für Ende Novem­ber geplant ist, zu einer rea­li­sti­schen Abma­chung kom­me, „die die Par­tei­en ent­schie­den umset­zen werden“.

Nach Jahr­zehn­ten der Gewalt, die einen „Teu­fels­kreis gewalt­tä­ti­ger Ver­gel­tungs­schlä­ge geschürt“ und zu Feind­schaft unter den Men­schen geführt hät­ten, appel­lier­te der offi­zi­el­le Ver­tre­ter des Hei­li­gen Vaters an alle Grup­pen der israe­li­schen und der palä­sti­nen­si­schen Zivil­ge­sell­schaft, „die den glei­chen Ver­lust und die glei­che Angst tei­len, auf­ein­an­der zuzu­ge­hen sowie Ver­ge­bung und Ver­söh­nung zu schen­ken und zu emp­fan­gen. Wir wen­den uns nicht nur an die Auto­ri­tä­ten, son­dern an das israe­li­sche und das palä­sti­nen­si­sche Volk und ihre Nach­barn – damit sie erwä­gen, daß eine Hal­tung der gegen­sei­ti­gen Ein­füh­lung ihre anson­sten sich gegen­sei­tig aus­schlie­ßen­den und wider­spre­chen­den For­de­run­gen über­brücken kann, die bis­lang ver­hin­dert haben, daß bei den geführ­ten Gesprä­chen Ergeb­nis­se erzielt wer­den konnten.“

Schließ­lich ver­wies Erz­bi­schof Miglio­re dar­auf, daß der poli­ti­sche Sta­tus der Stadt Jeru­sa­lem Teil einer dau­er­haf­ten Lösung sein müs­se: „Im Licht der unzäh­li­gen Gewalt­vor­komm­nis­se und der Ein­schrän­kun­gen der Bewe­gungs­frei­heit durch die Sicher­heits­mau­er erneu­ert der Hei­li­ge Stuhl sei­ne Unter­stüt­zung für inter­na­tio­nal garan­tier­te Vor­keh­run­gen, um die Reli­gi­ons- und Gewis­sens­frei­heit der Ein­woh­ner der Stadt Jeru­sa­lem sicher­zu­stel­len sowie für einen anhal­ten­den, frei­en und unge­hin­der­ten Zugang zu den Hei­li­gen Stät­ten für die Gläu­bi­gen aller Reli­gio­nen und Nationalitäten.“

(Zenit)

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