(München/ Heiligenkreuz) Die Priesterseminare in Deutschland erleben einen bescheidenden Aufschwung. Nach der gestern vorgelegten Jahresstatistik über die Zahl der Neueintritte zum Stichtag 31. Oktober 2007 haben sich bisher 199 Priesteramtskandidaten angemeldet. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 190.
Der Münchner Regens Dr. Franz Joseph Baur, Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz, zeigte sich angesichts des Aufwärtstrends bei Neuzugängen erfreut und sagte: „Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt eine gewisse Stabilität in der Gesamtzahl und sogar eine leichte Zunahme bei den Neueintritten.“
Die Gesamtzahl der Seminaristen ist mit 894 annähernd gleich wie im Vorjahr (897). Bei den Neueintritten läßt sich seit dem Jahr 2004 ein kontinuierlicher Aufwärtstrend erkennen. In der Statistik über die neu geweihten Priester wird diese positive Entwicklung allerdings erst in den kommenden Jahren zum Tragen kommen. Vorerst wurde mit 111 Weihen ein Tiefststand erreicht – 1998 hatten noch 171 Seminaristen die Priesterweihe empfangen.
Weltweit ist die Zahl der Priester allerdings um 169 angestiegen, wie die Nachrichtenagentur Fides der Kongregation für die Evangelisierung der Völker berichtete. Während die Zahl der Diözesanpriester um 769 anstieg (+839 in Amerika, +591 in Afrika, +541 in Asien, ‑1.189 in Europa und ‑13 in Ozeanien), ging die Zahl der Ordenspriester um 600 zurück (+236 in Asien, +27 in Afrika, ‑695 in Europa, ‑136 in Amerika und ‑32 in Ozeanien).
Papst Benedikt XVI. besuchte im Rahmen seiner Wallfahrt nach Mariazell auch das Zisterzienserstift Heiligenkreuz im Wienerwald, dem gegenwärtig 78 Mönche angehören (der höchste Personalstand seit 200 Jahren). Sie betreiben mit der Päpstlichen Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI., wo mehr als 110 Seminaristen und Ordensstudenten unterrichtet werden, eine der größten Priesterausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum.
(Zenit)