(Fulda) Der Erfurter Bischof Joachim Wanke hat die Reformprozesse in deutschen Diözesen verteidigt. „Veränderungen gehören dazu, Kleider mußten immer angepaßt werden“, sagte der Vorsitzende der Pastoralkommission der deutschen Bischofskonferenz in Fulda.
„Uns prägen Bilder von Pastoral, die sich über Generationen hin verfestigt haben. Bestimmte Verfestigungen aus den letzten zwei, drei Jahrhunderten sind nicht immer das Bild, das zukunftsbestimmend sein muß.“
Wanke bedauerte den notwendigen Personalabbau. Reformen, Abrisse von Kirchen und einschneidende Veränderungen ins Leben der Gläubigen seien in der Geschichte aber nicht ohne Beispiel.
„Der Ausbau von kirchlichen Anstellungen ist ein Zeitphänomen der Nachkriegszeit und des sprudelnden Kirchensteueraufkommen. Es gibt Chancen und Möglichkeiten, Menschen in der Kirche Arbeit und Brot zu geben, wir brauchten auch Mitarbeiter, aber es ist an sich vermittelbar, daß bei Auflösung von bestimmen Möglichkeiten dann gekündigt werden muß. Das ist eine menschliche Not, die auch seelsorglich begleitet werden muß, aber ich weigere mich zu sagen, daß das alles unbarmherzige Härte von kirchlichen Arbeitgebern ist, die keinen Blick haben für die Not von Menschen.“
(RV/JF)