Benedikt XVI veröffentlicht Regensburger Vorlesung


Der Vati­kan hat eine kom­men­tier­te Fas­sung der Regen­bur­ger Vor­le­sung von Bene­dikt XVI ver­öf­fent­licht. Dar­in geht Papst Bene­dikt XVI. auch auf die Kri­tik von Mus­li­men ein und distan­ziert sich noch nach­drück­li­cher von dem Zitat Kai­ser Manu­els II. in sei­nem Regens­bur­ger Vor­trag am 12. Sep­tem­ber, das für Pro­te­ste in der isla­mi­schen Welt gesorgt hat­te. Die Rede mit Anmer­kun­gen ist im Inter­net auf der Web-Sei­te des Hei­li­gen Stuhls abruf­bar. Bene­dikt XVI. hat­te in sei­ner Rede aus einem mit­tel­al­ter­li­chen Streit­ge­spräch des byzan­ti­ni­schen Kai­sers Manu­el II. Palaeo­lo­gos zitiert: »Zeig mir doch, was Moham­med Neu­es gebracht hat und da wirst du nur Schlech­tes und Inhu­ma­nes fin­den wie dies, dass er vor­ge­schrie­ben hat, den Glau­ben, den er pre­dig­te, durch das Schwert zu ver­brei­ten«. Bene­dikt XVI. beton­te in Regens­burg, der Kai­ser habe sich mit die­ser For­mu­lie­rung in »über­ra­schend schrof­fer Form« an sei­nen mus­li­mi­schen Gesprächs­part­ner gewandt. An die­ser Stel­le heißt es nun, der ost­rö­mi­sche Kai­ser habe sich in »für uns unan­nehm­bar schrof­fer Form« über die Fra­ge des Ver­hält­nis­ses von Islam und Gewalt geäu­ßert. In den Fuß­no­ten erläu­tert der Papst aus­führ­lich die Absicht sei­ner Rede. So schreibt er zu der umstrit­te­nen Pas­sa­ge: »Die­ses Zitat ist in der mus­li­mi­schen Welt lei­der als Aus­druck mei­ner eige­nen Posi­ti­on auf­ge­faßt wor­den und hat so begreif­li­cher­wei­se Empö­rung her­vor­ge­ru­fen«. Er hof­fe nun auf die Ein­sicht der Leser, daß »die­ser Satz nicht mei­ne eige­ne Hal­tung dem Koran gegen­über aus­drückt, dem gegen­über ich die Ehr­furcht emp­fin­de, die dem hei­li­gen Buch einer gro­ßen Reli­gi­on gebührt«. Beim dem Zitat sei es ein­zig dar­um gegan­gen, »auf den wesent­li­chen Zusam­men­hang zwi­schen Glau­be und Ver­nunft hin­zu­füh­ren. In die­sem Punkt stim­me ich Manu­el II. zu, ohne mir des­halb sei­ne Pole­mik anzu­eig­nen«. In einer wei­te­ren Fuß­no­te merkt der Papst an, es sei ihm bei der Zita­ti­on ein­zig um die Erläu­te­rung des Gedan­kens gegan­gen, daß ein nicht ver­nunft­ge­mä­ßes Han­deln dem Wesen Got­tes zuwi­der sei. Das betref­fen­de Gespräch zwi­schen Manu­el II. und dem isla­mi­schen Ober­rich­ter von Anka­ra füh­re zu die­sem The­ma hin.

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