
(Rom) Mit klaren Worten meldete sich erstmals Kardinal Carlo Caffarra, einer der vier Unterzeichner der Dubia (Zweifel) über das umstrittene nachsynodale Schreiben Amoris laetitia zu Wort, seit diese öffentlich bekannt gemacht wurden. „Eine Kirche mit wenig Aufmerksamkeit für die Lehre ist nicht pastoraler, sondern nur ignoranter.“ Die Tageszeitung Il Foglio veröffentlichte am vergangenen Samstag ein Interview mit dem Kardinal.
„Eine Kirche, die die Lehre wenig achtet, ist nicht pastoraler, sondern nur ignoranter“
Die Sorge wegen der Spaltung unter den Hirten habe die vier Kardinäle zu ihrem Schritt veranlaßt. Nur „Blinde“ könnten bestreiten, daß durch Amoris laetitia eine große Verwirrung in die Kirche gekommen ist. Worte, die nach einer Frontalkritik am päpstlichen Umfeld und durch das Schweigen auch an Papst Franziskus klingen.
„Die Spaltung unter den Hirten ist der Grund für den Brief, den wir Franziskus übermittelt haben.“
Mit diesen Worten begründete Kardinal Caffarra die Dubia. Der ehemalige Erzbischof von Bologna reagierte auch auf Beleidigungen und die Drohung, ihnen die Kardinalswürde abzuerkennen: „Beleidigungen und die Androhung kanonischer Sanktionen sind unwürdige Dinge.“
„Ich denke, daß verschiedene Dinge zu klären sind.“ Über den inzwischen berühmten Brief und die dazugehörenden Dubia wurde „sehr lange nachgedacht, monatelang, und sehr lange unter uns diskutiert. Was mich betrifft, wurde auch sehr lange darüber vor dem Allerheiligsten gebetet.“
„Wir waren uns bewußt, daß dieser Schritt, den wir setzten, sehr ernst ist. Unsere Sorgen waren zwei. Die erste, nicht die Kleingläubigen zu verunsichern. Für uns Hirten ist das eine grundlegende Pflicht. Die zweite Sorge war, daß kein Mensch, gläubig oder nicht, im Brief Ausdrücke finden könnte, die auch nur im entferntesten nach dem kleinsten Mangel an Respekt gegenüber dem Papst klingen könnten.“
Und was drängte die vier Kardinäle zu ihrem weitreichenden Schritt? Caffarra nennt zwei Gründe, einen der Form und einen des Inhaltes:
„Für uns Kardinäle gilt die schwerwiegende Pflicht, den Papst bei der Leitung der Kirche zu beraten. Es ist eine Pflicht und die Pflichten zwingen.“
„Es ist eine Tatsache, daß nur ein Blinder leugnen kann, daß in der Kirche die größte Verwirrung, Ungewißheit und Unsicherheit herrschen, verursacht durch einige Paragraphen von Amoris laetitia.“
„Interpretationskonflikt“ verlangt nach Klärung
„In diesen Monaten geschieht es, daß in der Absicht dieselben Texte zu interpretieren, die einen Bischöfe zu denselben grundlegenden Fragen der sakramentalen Ökonomie (Ehe, Beichte und Eucharistie) und zum christlichen Leben etwas gesagt haben und andere das genaue Gegenteil.“ Dieser Zustand sei unleugbar, denn „die Fakten sind Sturschädel, wie David Hume sagte“.

In diesem „Interpretationskonflikt“ bedürfe es einer Klärung. Er selbst habe gegenüber Priestern und Laien konsequent die Linie einer Interpretation gemäß Famliaris consortio betrieben, mußte aber feststellen, daß das „nicht ausreicht.“
„Der Gegensatz zwischen diesen beiden Interpretationen bestand fort. Es gab nur einen Weg, um zur Klärung zu gelangen: den Autor zu fragen, welches die richtige Interpretation ist“.
Zur Kritik, zuletzt von Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Müller geäußert, daß die vier Unterzeichner ihr Schreiben und die Dubia der Öffentlichkeit bekannt machten, sagte Kardinal Caffarra: „Wir haben das Schweigen [des Papstes] als Ermächtigung gesehen, die theologische Auseinandersetzung fortzusetzen.“
„Das Problem betrifft so grundlegend sowohl das Lehramt der Bischöfe als auch das Leben der Gläubigen. Die einen wie die anderen haben ein Recht, zu wissen.“
Den Vorwurf des Ungehorsams oder der Auflehnung gegen den Papst weist der Kardinal entschieden zurück. „Das ist falsch und verleumderisch. Gerade weil wir gehorsam sein wollen, haben wir geschrieben.“
„Lehramt des Papstes muß klar sein“
Das eigentliche Problem sei jedoch, „daß man zu grundlegenden Punkten nicht genau versteht, was der Papst lehrt, wie der Interpretationskonflikt unter den Bischöfen beweist.“
„Wir wollen dem Lehramt des Papstes gehorsam sein, aber das Lehramt des Papstes muß klar und verständlich sein.“
Man habe den Papst in keiner Weise zu einer Antwort zwingen wollen. Man habe aber berechtigte Fragen und könne daher berechtigt hoffen, daß er eine Antwort gibt.
Auch den Vorwurf, die Kirche „spalten“ zu wollen, weist Kardinal Caffarra mit Entschiedenheit zurück, denn die Spaltung gebe es bereits in der Kirche:
„Die bereits existierende Spaltung in der Kirche ist der Grund des Schreibens und nicht die Folge.“
„Unwürdige Dinge in der Kirche sind in einem Zusammenhang wie diesem die Beleidigungen und die Androhung kanonischer Sanktionen.“
Zur inhaltlichen „Verwirrung“, die in der Kirche herrsche, führt Kardinal Caffarra den Brief eines Pfarrers an, der sich an ihn wandte, weil er weder in der „spirituellen Richtung noch im Beichtstuhl“ weiter wisse. Gläubige sagen in- und außerhalb der Beichte, daß sie in einer irregulären Situation als wiederverheiratete Geschiedene zusammenleben. Wenn er als Pfarrer dann einen Bußweg vorschlage, um die Sache in Ordnung zu bringen, würden die Gläubigen unter Verweis auf Papst Franziskus abblocken, denn der habe gesagt, man könne nun „auch so“ zur Kommunion gehen. Das seien „schwerwiegende Entwicklungen“, denn hier gehe es um „Dinge des ewigen Lebens“, so der Kardinal.
„Pastorale Praxis, die nicht in der Lehre begründet und verwurzelt ist, ist Willkür“
Die „Spaltung“, von der Kardinal Caffarra spricht, beziehe sich vor allem auf die Interpretation der Paragraphen 300–305 von Amoris laetitia.
„Eine pastorale Praxis sich auszudenken, die nicht in der Lehre begründet und verwurzelt ist, bedeutet die pastorale Praxis auf Willkür zu gründen und darin zu verwurzeln.“
„Eine Kirche mit wenig Aufmerksamkeit für die Lehre ist nicht pastoraler, sondern nur ignoranter. Die Wahrheit, von der wir sprechen, ist nicht eine formale Wahrheit, sondern eine Wahrheit, die ewiges Heil schenkt: Veritas salutaris.“ Bereits im Mittelalter habe man zu sagen gewußt, daß eine Praxis ohne Theorie in eine Sackgasse führt: „Theoria sine praxi, currus sine axi; praxis sine theoria, caecus in via.“
Da in der Diskussion eine „Weiterentwicklung“ der Lehre in Anspruch genommen wird, verweist Kardinal Caffarra auf den Seligen John Henry Newman, der selbst Kardinal war. „Wenn es einen eindeutigen Punkt gibt, dann den, daß es dort keine Evolution gibt, wo Widersprüchlichkeit herrscht.“ Zur Beschreibung der Logik des christlichen Lebens eigne sich ein Wort von Kierkegaard: „Sich immer bewegen, indem man immer auf demselben Punkt bleibt.“
Amoris laetitia in der Sache „zweideutig“
In Sachen wiederverheirateten Geschiedenen betont Kardinal Caffarra die Pflicht der Hirten, den „Unwissenden zu lehren und den Irrenden zu korrigieren“. Amoris laetitia sei in der Sache zweideutig. Das gelte für die genannten Paragraphen und besonders für die Fußnote 351. Neu und positiv in dem nachsynodalen Schreiben sei die Aufforderung an die Hirten, nicht nur Nein zu sagen, sondern „die Betroffenen bei der Hand zu nehmen, und mit ihnen den Weg der Änderung zu gehen“. Es sei hingegen „unlogisch“, solchen Menschen zu sagen, eigentlich dürften sie keinen Geschlechtsverkehr haben, aber weil es nun mal so sei wie ist es sei, könnten sie statt fünfmal die Woche nur mehr dreimal Geschlechtsverkehr haben. In der Sache gehe es um die Kernfrage. „Kann jemand die Eucharistie gespendet werden, der more uxorio mit einer ihm nicht angetrauten Person zusammenlebt. Es gibt nur zwei mögliche Antworten: Ja oder Nein.“ Diese Frage müsse jeder sicher beantworten können, deshalb brauche es Klarheit, die der Papst schaffen müsse.
In der Frage stehe nicht nur Familiaris consortio auf dem Spiel, sondern auch Veritatis splendor mit noch weitreichenderen Konsequenzen. Johannes Paul II., der sich damit – was eine Ausnahme darstellt – nur an die Bischöfe wandte, forderte sie dazu auf, wachsam gegen Irrtümer vorzugehen, damit sich diese in der Kirche nicht ausbreiten könnten. Eine Schwammdrüber-Mentalität dürfe keinen Einzug in der Kirche halten. Das gelte auch für die wiederverheiratet Geschiedenen:
„Jesus begnügt sich nicht zur Ehebrecherin zu sagen: ‚Auch ich verurteile dich nicht‘. Er sagt ihr auch: ‚Geh hin und sündige von nun an nicht mehr‘ (Joh 8,10).
Mißverstandene Bedeutung des Gewissens
Der Kardinal wird auch gefragt, ob die Verwirrung in der Kirche bis zu einem bestimmten Grad nicht auch daher rühre, daß „sogar viele Hirten“ der festen Überzeugung seien, daß „das Gewissen eine Befähigung sei, autonom zu entscheiden, was gut und was böse ist, und daß das letzte Wort dem individuellen Gewissen zusteht“.
„Ich bin der Meinung, daß das sogar der wichtigste Punkt von allen ist“, so der Kardinal in seiner Antwort. „Das ist der Ort, wo wir der tragenden Säule der Moderne begegnen und mit ihr zusammenprallen. Zuerst eine sprachliche Klärung. Das Gewissen entscheidet nicht, es ist ein Akt der Vernunft. Die Entscheidung ist ein Akt der Freiheit und des Willens.“ Das Gewissen ist ein Urteil, mit dem die moralische Qualifikation einer zu treffenden oder bereits getroffenen Entscheidung beurteilt wird. „Das Gewissen ist also ein Urteil und keine Entscheidung.“ Das Konzept der Moderne eines losgelösten, selbständigen Gewissens stehe im direkten Widerspruch zum Verständnis der Kirche vom Gewissen, das sich verpflichtend am Göttlichen Gesetz auszurichten habe, denn nur so habe der Mensch Anteil am Licht und könne wachsen.
„Auch dazu haben wir unsere Dubia formuliert. Paragraph 303 von Amoris laetitia ist dazu unklar. Er scheint die Möglichkeit einer wahren Gewissensentscheidung im Widerspruch zur geoffenbarten Lehre der Kirche“ anzuerkennen. Das aber sei undenkbar:
„Das sind Dinge von einer erschütternden Schwere. Man würde das private Urteil zum Letztkriterium der moralischen Wahrheit erheben. Man kann nie einem Menschen sagen: ‚Folge immer deinem Gewissen‘, ohne immer hinzuzufügen: ‚Liebe und suche die Wahrheit bezüglich des Guten‘. Man würde ihm ansonsten die zerstörerischste Waffe gegen seine Menschlichkeit in die Hand geben.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Il Foglio (Screenshot)
„Eine pastorale Praxis sich auszudenken, die nicht in der Lehre begründet und verwurzelt ist, bedeutet die pastorale Praxis auf Willkür zu gründen und darin zu verwurzeln.“
Willkür – das ist die Maxime des Pontifikats von Papst Franziskus. Das ist dieselbe Willkür mit der sich einige Päpste des 14. bis 16. Jahrhunderts um moralische Grundvollzüge geschert haben, wie etwa Alexander VI. Wer Menschen in Gewissensnöte zwingt, ihnen die Verantwortung über ihr Schuldig-Sein und Schuldig-Machen überliefert, zerstört jegliche Gemeinschaft. Selbst der deuterovatikanische „Volk-Gottes“-Begriff als Charakterisierung, als Appropriation der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, läßt eine solche Willkürlichkeit seitens der Morallehre und des gemeinschaftlichen Kirchenrechtes nicht zu. So geht Gemeinschaft an sich zugrunde. Daher ist die Diagnose von Kardinal Caffara („Die bereits existierende Spaltung in der Kirche ist der Grund des Schreibens und nicht die Folge.““) vollkommen richtig, da der Papst eben die auf der Bischofssynode erkennbare Spaltung nicht geheilt hat, indem er unmißverständlich die Autorität der Tradition klargestellt hätte. Stattdessen Schweigen- ein tödliches Schweigen, das letztlich auch S. Em. Kardinal Gerhard Ludwig Müller im Stich läßt und ihm die volle Verantwortung für die Folgen von „Amoris Laetitita“ aufbürdet. S. Em. Müller sollte daher dringend auf den Rat der vier Kardinäle hören und sich eindeutig für die Tradition entscheiden. Denn – das ist den vier Kardinälen (und auch weiteren) vollkommen klar – die Folge von „Amoris Laetitia“ ist die falsche Barmherzigkeit von „Misericordia et Misera“, das Dekret, das faktisch die Aufhebung der Exkommunikation für die Straftat der Abtreibung bedeutet. Und damit geht Papst Franziskus auf den Boden der Formellen Häresie, eine Warnung die in den „Dubia“ mitenthalten ist. Nicht wenige Bischofskonferenzen werden den Kommunionempfang von „wiederverheirateten“ Geschiedenen öffnen (Malta hat den Anfang gemacht!), bald wird auch die „Kirchliche“ Trauung von Geschiedenen Praxis werden, die Drohung mit der Exkommunikation bei Abtreibung ist auch nur noch eine leere Hülle, wie der Anstieg der Abtreibungszahlen in ehemals katholischen Ländern belegt. Ich möchte den Priester sehen, der einen modernistischen Bischof im Rücken hat und dann die Lossprechung bei Abtreibung verweigert – dieser wird alsbald seiner Beichtvollmacht verlustig gehen! Und das ist heute schon Praxis – horrribile dictu!!
Letztlich geht dieses alles auf die falsche Ekklesiologie des II. Vatikanums zurück, in der die Eine Heilige Katholische und Apostolische Kirche nur noch in der Römisch- Katholischen Kirche subsistiert und dann die weiteren Apprpriationen im „Quasi“-Modus angesetzt wurden, die Kirche zum Sakrament, also zum Heilsmittel an sich mit Materie und Form gemacht worden ist – mit allen möglichen impliziten Fehldeutungen. Die Kirche wird so zur letzten Instanz – NEBEN GOTT!
Also, so sollte es jetzt jedem klar werden, nach der Anwendung der „Kollegialität Bischöfe“ bei der Bischofssynode 2015 und dem Mißbrauch des päpstlichen Primates bei „Misericordia et Misera“ existiert nach der materiellen Spaltung eine Formelle Spaltung. Die unversöhnte Verschiedenheit im Kardinalskollegium ist nicht anders zu bezeichnen als mit dem Wort „Schisma“. Lediglich der fehlende Mut einiger Kardinäle, Papst Franziskus die Werkzeuge der Vollmacht des Kardinalskollegiums – und sei es seiner glaubenstreuen Minderheit, da der Rest aufgrund der Zustimmung zur Häresie IPSO FACTO ihr Kardinalsmat und ihr recht auf Papstwahl verlieren!! – vorzulegen, nämlich entweder die Erklärung „Papa non sui compos est“ oder „Papa haeresim formalem incurrit – Haereticus est“ läßt noch einen Papst mit schwerer Verwirrung im Amt und am Wirken. Wenn sich Papst Franziskus nicht bekehrt, oder wenn er sich aufgrund fehlender Einsichtsmöglichkeit nicht bekehren kann, so geht er seines Amtes verlustig und kann nicht mehr der irdische Garant für die Einheit sein, dann trifft c. 204 CIC(1983) nicht mehr zu und die Kirche ist DE FACTO und DE IURE gespalten.
Die letzte Passage sollte für jeden Kardinal gelten – auch in der Treue zum jeweiligen Papst:“„Ich bin der Meinung, daß das sogar der wichtigste Punkt von allen ist“, so der Kardinal in seiner Antwort. „Das ist der Ort, wo wir der tragenden Säule der Moderne begegnen und mit ihr zusammenprallen. Zuerst eine sprachliche Klärung. Das Gewissen entscheidet nicht, es ist ein Akt der Vernunft. Die Entscheidung ist ein Akt der Freiheit und des Willens.“ Das Gewissen ist ein Urteil, mit dem die moralische Qualifikation einer zu treffenden oder bereits getroffenen Entscheidung beurteilt wird. „Das Gewissen ist also ein Urteil und keine Entscheidung.“ Das Konzept der Moderne eines losgelösten, selbständigen Gewissens stehe im direkten Widerspruch zum Verständnis der Kirche vom Gewissen, das sich verpflichtend am Göttlichen Gesetz auszurichten habe, denn nur so habe der Mensch Anteil am Licht und könne wachsen.““ Und der Maßstab kann ier nur die Tradition der Kirche sein – unabhängig vom falschen Tradititonsbegriff von „Dei Verbum“ 8.
Die Kardinäle haben im Moment die Kirche in ihren Händen – BETEN WIR FÜR SIE!
ROMA, ROMA, COVERTERE AD DOMINUM DEUM TUUM!
Ja, das ist eine sehr ernste Situation. Von Anfang an war mir dieses Pontifikat nicht geheuer, schon weil der Zersetzungsprozess des Glaubens im Jesuitenorden seit Jahrzehnten am virulentesten wütet und gerade in Lateinamerika zu den schlimmsten Häresien geführt hat. Die Befreiungstheologie mit ihrem marxistischen also klar säkularem Denkansatz steht dem katholischen Glauben diametral entgegen, sie entleert ihn vollständig und nutzt lediglich die institutionelle Hülle, um ihrer Ideologie auch noch absolute Autorität zu verleihen.
Es tut gut, eine kluge Stimme der Wahrheit zu vernehmen, zwischen alle den Nebelkerzen, die den Geist und seine Urteilsfähigkeit zu trüben trachten.
Die Stunde der Ent-Scheidung für jeden einzelnen, ob einfacher Gläubiger oder Purpurträger ist nahe.
vielen , vielen Dank an Christoph Rhein ob seiner wahren und klaren Worte. Es geht dabei nicht, wie bei Alexander VI um die Frage der Unvollkommenheit bei der persönlichen Einhaltung der Moral, sondern es geht um die Frage der Moral schlechthin, um das Prinzip und nicht um die Einhaltung. Sagen wir noch ja zu dem Prinzip, das uns nach unserem Glauben von Gott geoffenbart wurde? Zur Frage eines Rückzuges auf das Gewissen. Gewissen ist das Prinzip, dessen ich (nach Abprüfung aller inneren moralischen Entscheidungskriterien) gewiss bin. Die Überprüfung erfolgt unter Berücksichtigung aller vernünftigen objectiven Positionen ohne besondere Gewichtung der Gesichtspunkte des persönlichen Willens.
Was in Bezug auf die Macht in Amerika „deep state“ genannt wird, trifft ganz offensichtlich inzwischen zu einem Gutteil auf die Kirche zu. Egal wer Präsident war, der „deep state“ setzte seine Politik in allen Bereichen mittels der Geheimdienste, der Medien und der links-liberalen Universitäten weitgehend um: die Demokratie war nur noch eine schöne Hülle der wahren Verhältnisse. Mit dem gewählten Präsidenten Trump scheint sich nunmehr manches aufzuklären: der „deep state“ wird mehr und mehr entlarvt.
Ähnlich kann man den Zustand der Kirche inzwischen begreifen: der „deep state“ kümmert und kümmerte sich nicht um die Lehren oder um gute päpstliche Anweisungen: er mißachtete und mißachtet die guten Lehren von Papst Johannes Paul II. wie auch von Papst Benedikt XVI. und zuvor schon bspw. Humanae Vitae von Papst Paul VI. In Papst Franziskus hat der „deep state“ in der Kirche einen hervorragenden Vertreter und Fürsprecher gefunden.
„Amoris Laetitia“ bringt nun Woche für Woche immer mehr die „Leichen“ im dunklen Kirchenkeller (deep state der Kirche) ans helle Tageslicht.
Allein schon die Fragen und Stellungsnahmen der 4 Kardinäle zeigen, daß erstens AL gescheitert ist und daß zweitens die Befürworter von AL keine Argumente haben, aber stattdessen wild um sich schlagen. Die Dubia der 4 Kardinäle stellen sich immer mehr als Reinigungsbad der Kirche heraus.
@ Franzel 17.01.2017 20:15 Uhr
Verschwörungstheorien helfen nicht weiter, mögen sie auch noch so wahrscheinlich sein. Vielleicht sollten die Leser sich einmal folgende Tatsache vor Augen führen:
Papst Franziskus war in seiner gesamten Vita nicht ein einziges mal der Gefahr ausgesetzt, für den wahren katholischen Glauben das Martyrium erleiden zu müssen, wie es seine beiden Vorgänger im Amt Johannes Paul II und Benedikt XVI in ihren jungen Jahren zu Zeiten des NS-Terrors erleben mußten., und Johannes Paul II weiter im kommunistischen Polen. Papst Franzikus weiß es einfach nicht, wie es ist, Anfechtungen für Glaubenstreue erleben zu müssen, dazu ist er immer ein Opportunist gewesen, der im Zweifel die „Wahrheit“ (vgl. Fall Romero) zurechtgerückt akzeptieren konnte, ohne sie zu befragen. Der „deep state“ existiert nicht, es ist der Modernismus, der die Wahrheit verdreht, der Progressismus, der die Geschichte zum einzigen Rechtfertigungsgrund macht. Diese Dinge liegen ja offen zutage, spätestens seit „Pascendi“, also schon seit mehr als 100 Jahren. Verschwörungen also zu konstruieren oder anzunehmen lohnt sich nicht.
Das Problem ist, daß Glaubenstreue heute nicht mehr eingefordert wird, da die Gesellschaften in bezug auf die Religion sich immer auf die staatlich garantierte „Religionsfreiheit“ berufen, indes aber eine permanent religionsfeindliche Politik betreiben, sie also die „Staatsraison“ der „Religionsfreiheit“ aufrechterhalten, sie aber selbst ständig durch religionsfeindliche Gesetze und Verfassungsakte untergraben, d. h. die Lehre wird vorangetragen, die Praxis dagegen widerspricht der Lehre. Ist das nicht auch in der Kirche von heute so? Seit dem Konzil jedenfalls – ja! Es ist schlichtweg die Bequemlichkeit, die Rom den Glauben verlieren hat lassen. Am Fest der „Cathedra S. Aposoli Petri“ wird uns das drastisch vor Augen geführt, wie weit der Papst noch Papst ist. „Amoris Laetitia“ ist hier nur ein weiteres Indiz für die Schwäche des Papstes, der dann mit disziplinarischer Härte diese Glaubensschwäche zu überspielen trachtet. Ainsi-est-il!
Sehr geehrter Herr Christoph Rein@,
Ihre Bemerkungen über die Erfahrung mit autoritären Regimes haben es in sich:
tatsächlich waren in Argentinien besonders viele italienische Immigranten empfindlich für die faschistische Ideenwelt und Idealen, wie unter Mussolini verkündet, praktiziert und demonstriert.
Gerade der Peronismus hat sehr viel von diesem Gedankengut und Praktiken aufgesaugt.
Der bekannte argentinische Autor Jorge Luis Borges hat das sehr detailliert beschriebenund nicht zuletzt am eigenen Leib und Person erfahren.
Die Peronisten benutzten sehr häufig ihre Jugendclubs/–abteilungen/-truppen/Schlägerbanden um auf der Straße die richtige (Ab)stimmung herbeizuführen (u.a. die Guarda do Hierro=„Die Wache von Eisen“/„Eiserne Garde“).
Als zweite Einnahmequelle diente für diese Jugendbrigaden die „Handhabung der (öffentlichen) Ordnung auf bestimmten schwierigen Gebieten“, sprich der Schutz von und die Handhabung der Ordnung in Vergnügungslokalen, mehr oder weniger mit der Partei/Bewegung assoziert.
Horst Wessel läßt grüßen…
Auffällig ist, wie wenig über die peronistische Umtrieben und Missetaten geschrieben wird, obwohl doch nicht so lange her.
Das gilt übrigens offensichtlich für alle Jugendbewegungen:
Zehn, zwanzig, dreissig, vierzig Jahren später will keiner dieser inzwischen schon mäßig alten und sehr reifen Herren erinnert werden, was in seiner Jugendbewegung vorkam.
In Belgien: ein einfach Strukturierter hat in gutmenschlicher Internetbegeisterung das Zeitschriftchen der Altführer der Scouts ins Web gesetzt;
in 2005(immerhin 6 Jahren nach der Pädophiliebekämpfungsoffensive im Vatikan) sagte ein Scoutspriester noch anläßlich des Kindesentführers und Kindermörders und Kindesmißbräuchers Dutroux, daß „…Pädophile wenigstens noch Respekt für Kinder haben…“(?!) (alles noch unter Danneels)
in 2010 änderte sich dann blitzartig die Situation mit der entmaskerung des pädophilen Bischofs von Brügge vanGheluwe, der totalen Blamage von „Kardinal„Danneels, und einem bis jetzt nicht versiegendem Strom von Schmutz auf diesem Gebiet.
Daß vanGheluwe nun, wie man hört, offensichtlich auch das Hotel in Knokke besuchte, wo Dutroux seine Opfer hinlieferte, macht die Sache noch perverser.
Es ist zum Weinen:
Danneels stond als Führer der St.-Gallenmafia oben auf der Loggia nach der Papstwahl, hinten Franziskus;
und der Scoutspriester wurde jetzt vo einigen Wochen, nach dem Weggehen v. EB Msgr. Léonard und bei dem neuen Erzbischof und in Pädophilievertuschungsskandalen schwerst verbrannten Jozef DeKesel (von Franziskus fast sofort zum Kardinal ernannt), in den Priesterrat des Vikariats Hauptstadt Brüssel ernannt.
Der andere niederländischsprachige Repräsentant in dem Priesterrat wurde als Vikar für den Interdiözesanen Jugenddienst im Spätherbst 2012 fort sofort herausgeworfen wegen unpassendes Verhaltens mit Minderjährigen und wohl, wie man hört, auf der
Rückkehrreise im Zug von dem Weltjugendtag in Madrid 2011 (wo don Vallejo Balda seine „finanzielle Lorbeeren“ verdiente, die ihn in Franziskus’Augen zusammen mit Francesca Chaouqui zu Wirtschaftsspezialisten und Macht in den höchsten vatikanischen Gipfeln machten).