“Die Menschen haben sich durch die Religion zu verändern, nicht die Religion durch die Menschen.“
Aegidius da Viterbo, Generalprior des Augustinerordens, Rede zur Eröffnung des Fünften Laterankonzils (1512–1517).
Der Generalobere, der mit seiner vielbeachteten Rede die damaligen Gebrechen der Kirche anprangerte und eine Erneuerung im Glauben forderte, widersprach damit ante eventum der „Reformation“ Martin Luthers, der demselben Augustinerorden angehörte.
500 Jahre später erklärte Papst Franziskus, im Gefolge von Kardinal Walter Kasper, Luther habe recht gehabt in der Rechtfertigungslehre, heute seien sich Katholiken und Protestanten darüber einig, und Luther habe durch seine „Reformation“ der Kirche eine „Medizin“ gemacht.
Was würde Aegidius da Viterbo dazu sagen? 1517 wurde er von Papst Leo X. in den Kardinalsrang erhoben.
Bild: Fotomontage (Archiv)