Am kommenden Sonntag, dem 22. Mai findet in Österreich die Stichwahl zur Bundespräsidentschaftswahl statt. Das österreichische Staatsoberhaupt wird direkt vom Volk gewählt. In der ersten Wahlrunde am 24. April hatte keiner der sechs Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Die Wähler haben sich am Sonntag zwischen den beiden stärksten Kandidaten der ersten Runde zu entscheiden. Mit Abstand die meisten Stimmen hatte der 45jährige freiheitliche Vizepräsident des Nationalrats (Bundestag), Norbert Hofer (FPÖ) mit 35 Prozent erhalten. Gefolgt wurde er vom 72jährigen ehemaligen Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, mit 21 Prozent. Die Kandidaten der beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP kamen jeweils nur auf 11 Prozent der Stimmen und damit nicht in die Stichwahl.
Anmerkungen von Martha Burger-Weinzl
Die Stichwahl entscheidet sich, formal gesehen, zwischen zwei Oppositionskandidaten. In Wirklichkeit wurde daraus so etwas wie eine Wahl für oder gegen ein ganzes Machtsystem. Das wird daran erkennbar, daß sich die Vertreter und Nutznießer des Systems fast geschlossen hinter den grünen Kandidaten, einen Agnostiker und Freimaurer, stellten – auch die katholische Kirche. Eine Zuspitzung, die sich nur durch die Angst vor einem Machtverlust erklären läßt.
Die Wahl ist ein österreichisches Kapitel mit hohem Anschauungswert für andere Länder, besonders die Bundesrepublik Deutschland. Eine Wahl, die einen erschreckenden Zerfallsgrad der katholischen Kirche deutlich werden läßt.
Vom Neutralitätsgebot zur offenen Parteinahme
Lange Zeit gab man sich in der katholischen Kirche bewußt neutral und distanziert. Wahlempfehlungen würde man keine mehr ausgeben. Das sei etwas aus vergangenen Zeiten, wobei der Hinweis auf Unheilvolles im Ton mitschwang. Die unterschwellige Botschaft Richtung „linke Reichshälfte“, wie man in Österreich zu sagen pflegt, wollte damit lauten, man habe aus der Geschichte gelernt. Was bekanntlich die größte Lüge aller Geschichtslügen ist.
Das Obsolete wurde in jüngerer Zeit sogar mit einem Neutralitätsgebot begründet. Dieses verbiete es der „Institution“ Kirche und ihren Suborganisationen geradezu, den „mündigen“ Gläubigen durch Empfehlungen für ihr Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu „gängeln“.
Vor der entscheidenden Stichwahl der österreichischen Bundespräsidentschaftswahl sind jedoch alle diese selbstauferlegten Hemmungen gefallen. Damit offenbart sich, was vorher kaschiert wurde. Der Glaubensverfall der vergangenen Jahrzehnte, von manchem mit immer neuem Einsatz schöngeredet, führte parallel und still und leise zu einer politischen Umpolung des kirchlichen Führungspersonals. Wer die Lage aus der Nähe beobachten konnte, wundert sich nicht. Wer ständig die falschen Denkverbote akzeptiert oder selbst verhängt, muß sich irgendwann selbst darin verirren.
Affinität zu den Grünen – Gutmenschen statt Christen
Die entscheidende Prämisse: Die katholische Kirche Österreichs, jedenfalls der seit 20 Jahren tonangebenden Kardinal in Wien, hält es mit den Regierenden. Die Partei der Katholiken war eigentlich die Österreichische Volkspartei, doch wegen der rot regierten Stadt Wien und der langen roten Alleinregierung von 1970–1983 mußte die Kirche auch mit der SPÖ „können“. Und dann liefen auch noch viele junge Schwarze zu den Grünen über. Die ÖVP reagierte zahnlos und versuchte resigniert dem Zeitgeist hinterherzulaufen. Dadurch wanderten ganze Wählerschichten zur Freiheitlichen Partei ab, die es verstand, die geräumten Felder zu besetzen.
Die Studentenrevolte von 1968 wußten die Neomarxisten am besten in bare politische Münze umzuwandeln. Das konkreteste Ergebnis sind die Grünen. Da im Bereich Medien, Bildung und (staatsalimentierter) Kulturszene überproportional vertreten, konnten sie ihren geistigen Einfluß, von der SPÖ geduldet, weit über die Parteigrenzen hinausschieben. Ihr Name steht bereits für eine Etikettenschwindel Und von denen gibt es gleich mehrere. Ein anderer ist, daß 68 zwar für die Soziale Frage diskutiert und demonstriert wurde, aber nicht Arbeitersöhne auf den Barrikaden standen, sondern die Kinder des Bürgertums. Heute finden sich auch Kinder aus SPÖ-Familien unter den Grünen, früher und schneller erfolgte der Zufluß jedoch aus den ÖVP-Familien. Wen wundert es also, daß die katholische Nomenklatur, jener hydra-ähnliche, mit Kirchensteuer bezahlte Kirchenapparat geistig längst ins grüne Becken eingetaucht ist. Die grünen „Katholiken“ haben aber nicht die Grünen bekehrt. Das wollten sie auch gar nicht. Es waren die Grünen, die einen Teil der katholischen Kirche bei der Apostasie unterstützte. Daß ausgerechnet dieser Teil Posten und Ämter innehat, spricht nicht für das Auswahlverfahren in der Kirche.
Die „grünen Katholiken“ sind wie die fünfte Kolonne eines fremden Denkens, das in die Kirche injiziert wurde. Ein Denken, das für eine moralinsüchtige Tyrannei steht, die mit dem Begriff „Gutmenschen“ gekonnt getroffen ist, aber mit dem Christentum – für jeden Gläubigen mit freiem Auge erkennbar – immer weniger zu tun hat. Nicht Christen, sondern Gutmenschen eben. Der Begriff macht schon den Unterschied.
Machterhalt: Wahlempfehlungen, die keine sein sollen
Kardinal Schönborn, Wiens Erzbischof und Dominikaner, ist den Umgang mit der roten Macht gewöhnt. Der Machterhalt, sprich das über Generationen eingeübte Überleben der Oberschicht, wurde von ihm als Eliten-Einmaleins mit der Muttermilch aufgenommen. Er machte daher auch den Auftakt im aktuellen Bundespräsidentschaftswahlkampf.
Er werde keine Wahlempfehlung abgeben, ließ er die bereitwilligen Medien wissen, um dann eine Reihe von Wortchiffren zu präsentieren, die eine einzige Wahlempfehlung für den grünen Kandidaten Van der Bellen waren. Ungeniert sagte der Kardinal dennoch zum Abschluß, damit natürlich „keine Wahlempfehlung“ abgeben zu wollen.
Dergleichen wurde in den vergangenen Tagen vielfach nachexerziert. Bei nur zwei Kandidaten, die sich in einer Stichwahl gegenüberstehen, eine leicht praktikable, aber dennoch wenig ehrliche und auch nicht sonderlich anständige Methode.
Je näher der Wahltermin rückt, desto mehr steigt die Nervosität. Ablesbar ist das an katholischen Organisationen, die dem Vorbild des Kardinals folgten, und offene oder verdeckte Wahlempfehlungen abgaben. Auffallend dabei: je näher der Wahltag desto direkter die Wahlempfehlung; und: alle sich „outenden“ katholischen Verbände werben ausnahmslos für den grünen Kandidaten. „Neutralität“ war einmal.
Machterhalt: Homo-Ampelmännchen statt Lebensrecht
Das besagt mehrerlei: „Pluralität“, „Toleranz“, „Vielfalt“, „Diversität“, „Demokratie“ sind auch für den offiziellen katholischen Apparat nur leere Parolen, die zur manipulierenden Dekoration einer Einheitsmeinung dienen. Ein Abweichen und Andersdenken darf es nicht geben. Es herrscht ein erschreckender Gleichschritt, wie es ihn in solcher Dreistigkeit vor 1968 nicht im Traum gegeben hätte.
Wem die Tötung ungeborener Kinder egal ist, aber Homo-Ampelmännchen wichtig findet, wer das Eigene mißachtet, aber das Fremde schätzt, der ist geistig bei den Grünen angekommen. Die Wahlempfehlungen der katholischen Organisationen besagen: Ein schwaches Christentum wird zum Spielball anderer Ideologien, vor allem der vorherrschenden.
Das zeigte in den vergangenen Monaten bereits eine undifferenzierte Haltung zur Migrationsfrage. Kardinal Schönborn tat sich sogar durch Kritik an den Nachbarländern Ungarn, Slowakei und Tschechien hervor, die das Wort Verantwortung und Allgemeinwohl noch kennen, und deren Bischöfe ganz anderer Meinung sind, als der Wiener Erzbischof.
Kardinal und katholische Verbände für Agnostiker und Freimaurer
Wahlempfehlungen sind nichts an sich Schlechtes. Nach der selbst postulierten „Neutralitätsphase“ erstaunen die Van-der-Bellen-Empfehlungen dann doch.
Katholische Organisationen, Verbandsvorsitzende, Medien, der Erzbischof von Wien und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz geben Wahlempfehlungen für einen Agnostiker und Freimaurer ab? Das ist in der Tat ein Novum. Es ist das Signal dafür, daß die geistige Zerrüttung, die sich der katholischen Kirche Österreichs bemächtigt hat, eine neue Alarmstufe erreicht hat.
Der grüne Kandidat ließ die Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich über sein Wahlkampfbüro wissen:
„Alexander Van der Bellen ist nicht gläubig im engeren Sinn. Er tritt für eine klare und strikte Trennung von Kirche und Staat ein, von der Politik bis zur Schule.“
Entsprechend gab sich Van der Bellen in den Fernsehdiskussionen auch als überzeugter Abtreibungsideologe und verteidigte mit Nachdruck einen „freien Zugang“ zur Abtreibung. Sein „Gerührtsein“ in Sachen Migration zerschellte an seiner Eiseskälte in Sachen Abtreibung. Bei den ungeborenen Kindern geht es wortwörtlich um Leben oder Tod und nicht echte oder gespielte Not, um Wohlstandsmigration und Bevölkerungsersatz und multikulturellen Umbau Europas. Vom Asyl als vorübergehendem Gastrecht für wirklich Schutzbedürftige sprach der grüne Kandidat jedenfalls nie. Alles deutet bei ihm wie bei seinen Unterstützern auf die Förderung von dauerhaften Bevölkerungsverschiebungen zu Lasten der einheimischen Bevölkerung hin. Letztlich ist auch die sogenannte „Flüchtlingskrise“ nur ein weiteres, der ohnehin schon zahlreichen schädlichen gesellschaftspolitischen Experimente, die nicht alle von den Grünen erfunden wurden, aber von ihnen mit Begeisterung unterstützt werden.
Der Logengeist
In Fernsehduellen wurde Van der Bellen mehrfach von seinem freiheitlichen Konkurrenten als Freimaurer angesprochen. Bei ATV antwortete er mit den Worten: „Das entspricht den Tatsachen“, während er andere Male dementierte. Die Logenmitgliedschaft wurde aus Innsbruck bestätigt, und geht bereits auf die 70er Jahre zurück. Just als Van der Bellen seine wirkliche akademische Laufbahn begann. Selbst wenn man seiner irgendwann halblaut eingeschobenen, entschuldigenden Halbsatz, Glauben schenken wollte, er sei „aber irgendwann Mitte der 80er Jahre ausgeschieden“, besagt, daß er noch als Universitätsprofessor in Wien seinen jährlichen Mitgliedsbeitrag bezahlte und damit in den Listen der beschürzten Brüder geführt werden wollte. Damit stellt sich zumindest die Frage, inwiefern die Logenmitgliedschaft seine berufliche Karriere zum außerordentlichen Professor in Innsbruck und dann zum ordentlichen Professor in Wien begünstigte. Rund um ihre Logenmitgliedschaft zünden Freimaurer bekanntlich gekonnt Nebelkerzen. Entscheiden ist nicht der Maurerschurz, sondern der Logengeist: Und das Denken der Loge hat Van der Bellen nie abgelegt, wie seine Stellungnahmen täglich neu beweisen.
Was verbindet nun den Kardinal und die katholischen Appartschiks mit ihm? Wiens Erzbischof könnte auf seinen freimaurerischen Vater verweisen. Die Logenbrüder wissen das zu schätzen und haben es nicht vergessen. Oder ist die schon gewohnte Zusammenarbeit? Schließlich gehörten mehrere rote Bundespräsidenten einer Loge an. Die Wirklichkeit ist neben persönlichen Nuancen jedoch weit prosaischer.
Katholisches Führungspersonal und die Unterscheidung der Geister
Die seit den 60er Jahren in der katholischen Kirche betriebene Selbstzertrümmerung durch innerkirchliche Komplizenschaft mit der relativistischen Säkularisierung der Gesellschaft, ließ geistige Dämme brechen. Vor allem ist die Unterscheidung der Geister in katholischen Kreisen zum Teil nur mehr rudimentär gegeben. Die 68er haben erfolgreich die göttliche und natürliche Ordnung bekämpft, dazu gehört auch die Moral, die dem Wesen des Menschen entspricht. Sie haben sie listigerweise durch eine Pseudomoral ersetzt, die in allem schlimmer ist, da ein Zerrbild, als das, was sie der katholischen Moral und der Kirche seinerzeit unterstellt haben.
Moral ist aber nicht gleich Moral. Die katholische Moral ist nicht die Logenmoral. Das können selbst katholische Verbandsobere aber nicht mehr wirklich auseinanderhalten. Damit das auch so bleibt, hilft ihnen dabei der triftigste Grund des kirchlichen Abdriftens nach links und zur offenen Parteinahme für eine zweifelhafte und mit dem Christentum unvereinbare Grundhaltung.
Die Begründung der Katholischen Frauenbewegung (kfb), weshalb sie zur Wahl von Van der Bellen aufruft, ist geradezu hanebüchen: weil die freiheitliche Frauensprecherin die Wahlhinweise der kfb logisch nachvollziehbar auf Norbert Hofer bezogen hatte, der ein praktizierender evangelischer Christ ist, während Van der Bellen Agnostiker ist, und wie der bisherige sozialistische Bundespräsident keiner Kirche angehört.
Darüber erbost, denn so hätten sie es ganz und gar nicht gemeint, erklärte die kfb in „logischer“ Konsequenz, deshalb nun einen offenen Wahlaufruf für Van der Bellen auszusprechen. Gleichzeitig kritisierten die katholischen Verbandsfrauen einen „manipulativen Kommunikationsstil“. Ein solcher ist ihnen ansonsten noch nicht aufgefallen, auch nicht beim ORF mit seiner manipulativen Kirchen‑, Abtreibungs- und derzeit auch Wahlkampfberichterstattung. Wenn man gleich denkt, fällt einem das wahrscheinlich wirklich nicht auf.
Der Systemerhalt
Es geht um den Systemerhalt. In den 70 Jahren seit Kriegsende hat sich in Österreich ein System etabliert, das über ein Netzwerk von Parteien, engeren und weiteren Vorfeldorganisationen, Gruppierungen und Zirkeln die Herrschaft ausübt. Mit diesem rot-schwarzen System hat sich die katholische Kirche arrangiert. Von diesem System hat sie sich zum Teil sogar abhängig gemacht. Es gibt viele Grüne, Ausreden und Bequemlichkeiten, um in einem System zu erstarren.
Gegen die tonangebende rot-schwarze Allianz darf nichts gesagt werden. Sie ist die Regierungsallianz. Von ihr kommt das Geld für Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser usw. Die Grünen werden seit den 90er Jahren zum roten Teil der Allianz gezählt und gelten in manchen Kreisen als die „feinere“ Variante, die Nähe zum System zu artikulieren, ohne direkt der SPÖ oder der ÖVP angehören zu müssen. Sie gelten gerade für jene als wählbar, die wohlhabend genug sind, sich einzubilden, daß deshalb sich schon das ganze Land Experimente leisten kann.
Das ist auch der Grund für das kirchliche Schweigen zu den linken Gesellschaftsexperimenten, das Schweigen zum Massenmord an unschuldigen Kindern, zur Homosexualisierung und Genderisierung. Der „gesellschaftliche Konsens“ dürfe nicht gestört werden. So heißt es aus der ÖVP, und die wiederum steht in Wechselwirkung zum erzbischöflichen Palais in Wien. Auf Elitenebene macht man sich das aus. Alexander Van der Bellen vertritt in gesellschaftspolitischen Fragen diametral das Gegenteil dessen, was die katholische Kirche lehrt bzw. auch in Österreich lehren sollte, aber es systembedingt nur zum Teil tut.
Von Norbert Hofer vertretene Positionen: kein „weiter so“ in der Zuwanderungsfrage, Stärkung der direkten Demokratie und verpflichtende Volksabstimmungen zu wichtigen Fragen, ein Nein zum TTIP, Förderung von kinderreichen österreichischen Familien, Forderung nach einer anderen EU haben auf der Gegenseite Schrecken ausgelöst. Das gilt vor allem für seine Ansage, bei Stillstand notfalls auch die Regierung zu entlassen, während bisher die Bundespräsidenten als sichere Garanten des Systems waren.
Groteske Allianzen für grünen Kandidaten
Jedenfalls sollte niemand behaupten, der Kardinal und die Verbandskatholiken wüßten nicht, was sie tun. Sie wissen es sehr wohl, und sie tun es willentlich. Ihre Anerkennung und ihre Stellung im System stehen auf dem Spiel. Bei der Wahl des freiheitlichen Kandidaten könnte sich manches ändern. Es wäre höchst an der Zeit. Doch Systemvertreter haben durch jede nicht von ihnen selbst kontrollierte Veränderung einen Einflußverlust zu befürchten. Das erklärt die seltsamen, teils grotesken, und unheiligen Allianzen, die vor dem 22. Mai, dem Wahltag, geschmiedet werden.
Es ist die teils verzweifelte Angst von Systemvertretern vor einem Pfründeverlust, ihrem persönlichen Pfründeverlust. Das erklärt auch die Schlangen der Staatskünstler, die sich bereitwillig um öffentliche Stimmerklärungen für Van der Bellen drängeln. Das erklärt auch die Haltung der meisten Massenmedien, die lukrative Werbeaufträge von der Regierung und dem staatsnahen Bereich erhalten.
Es ist ein ganzes System der Macht und der Seilschaften, dem am Sonntag die Abwahl droht. Einige spüren das schon hautnah. Daß Kirchen- und katholische Verbandsvertreter ohne Not im Namen der Kirche sich zu einer so einseitigen politischen Parteinahme hinreißen lassen, grenzt an verantwortungslosen Mißbrauch. Sie fügen damit nicht nur Österreich und den Österreichern, sondern vor allem der katholischen Kirche großen Schaden zu.
Das erklärt, warum so viele die Rang und Namen – und eben Teil dieses Systems sind – , sonst hätten sie nicht Rang und Namen, alle Hebel bewegen, um den „Ihren“ zum Sieg zu führen. Laut dem Staatsfunk ORF sind „alle“ für den grünen Kandidaten. Weshalb ein kluger Beobachter sich fragte, warum Van der Bellen dann nicht schon im ersten Wahlgang eine haushohe absolute Mehrheit bekommen habe. Was besagt: Nicht „alle“ Österreicher sind für Van der Bellen, aber alle Gutmenschen. Die Unterscheidung ist von Bedeutung, um zu verstehen, was im öffentlichen Raum geschieht. Die demokratische Erziehung kaschiert den Unterschied zwischen Eliten und der Masse. Ein Irrtum. Vom eigenen Denken sollte man nicht auf alle schließen, schon gar nicht auf die Eliten, oder deren Einflußnahme ignorieren.
In der SPÖ-Zentrale mußte man schnell noch vor der Stichwahl einen neuen Bundeskanzler installieren, denn danach könnte es vielleicht nicht mehr so leicht gehen. Alles Zufall? Mitnichten.
Norbert Hofer: „Das System ist mir nicht wichtig, mir sind die Menschen wichtig“.
Der freiheitliche Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer, sagte im Duell bei ATV einen Satz, den er eigentlich österreichweit plakatieren hätte sollen, weil er in knapper Form vieles erklärt und beantwortet:
„Das System ist mir nicht wichtig, mir sind die Menschen wichtig“.
Am Wahlabend wird man sehen, ob die Systemelite noch einmal durch geballte Kraftanstrengung und den manipulativen Einsatz des Staatsrundfunks den Systemerhalt erzwingen kann, oder ob die Österreicher in ihrer Mehrheit sich einen gesunden Hausverstand bewahrt haben und frei entscheiden.
Österreichs Wahlen lassen seit Jahrzehnten erahnen, wie Wahlen ausgehen würden, wenn der Zugang zu den Medien, der vierten Gewalt im Staat, die jedoch von der Verfassung nicht erfaßt ist, tatsächlich demokratisch, ausgewogen und fair wäre. Die Katholiken Österreichs werden hoffentlich die Geister zu unterscheiden wissen.
Text: Martha Burger-Weinzl
Bild: CR/Tempi/
Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler erkennen, was die Stunde geschlagen hat.
Sehr guter Kommentar, danke!
Ein Freimaurer kann niemals Agnostiker sein. Ist er nicht vielmehr ein Sohn der Finsternis und damit ein Anhänger des Affen Gottes, dh der Gegner Gottes? Der neue BP VdB bringt dies mit den Worten „er glaubt nicht an Gott, aber an die Bibel“ zum Ausdruck, die bei der Logenarbeit stets zugegen ist. Seine Eminenz sollte die Einstellung VdBs im Lichte des KKK, der ihm nicht ganz so fremd sein dürfte, überprüfen bevor er sich – hoffentlich in katholischer Hinsicht – als Bruder zu erkennen gibt.