
(Rom) Im Oktober 2013 sicherte sich der Heilige Stuhl bei der internationalen Domain-Adressenverwaltung ICANN den Zuschlag für die Top-Level-Domain .catholic. Nun soll ernst gemacht werden mit dem Umzug der Internetseiten der Katholischen Kirche. Statt der bisherigen Top-Level-Domains wie .org, .info oder den Länder-Domains soll künftig für URL-Adressen die eigene Top-Level-Domain eingesetzt werden.
Das Staatssekretariat des Heiligen Stuhls gab die Einsetzung einer Arbeitsgruppe für den Start der neuen Top-Level-Domain bekannt. Sie soll die Aktivierung und den Umzug technisch umsetzen und koordinieren. Leiter der Arbeitsgruppe ist Mauro Milita, der ehemalige Informatik-Verantwortliche von Radio Vatikan. Ab wann genau die URL-Adressen mit der neuen Top-Level-Domain ins Netz gehen, steht noch nicht fest.
Alle kanonisch anerkannten katholischen Institutionen wie Diözesen und Pfarreien, Schulen und Universitäten, Ordensgemeinschaften und Organisationen auf internationaler, nationaler oder lokaler Ebene können den Antrag stellen, eine URL-Adresse mit der Top-Level-Domain .catholic (bzw. im deutschen Sprachraum .katholisch) zu erhalten.
Zunächst galt die Sicherung der Rechte vor allem dem Schutz vor Mißbrauch. Der Vatikan wollte , daß die die Top-Level-Domain nicht in falsche Hände gerät. Neben der englischen Version wurden die Rechte auch für alle anderssprachigen Varianten wie .katholisch, .catholique, .cattolico gesichert.
Die Sicherung der Rechte bei der ICANN kostete den Vatikan 165.000 Euro. Er will damit sicherstellen, daß Internetseiten mit der neuen Top-Level-Domain auch wirklich von der katholischen Kirche stammen und von katholischen Einrichtungen betrieben werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Riposte Catholique