„Deutsch-Brasilianische Achse“ gegen den Zölibat


(Berlin/​Brasilia) Von einer „deutsch-bra­si­lia­ni­schen Ach­se“ zur Abschaf­fung des Prie­ster­zö­li­bats spricht der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Ein bra­si­lia­ni­scher Bischof und ein deut­scher Theo­lo­ge behaup­ten, daß Papst Fran­zis­kus die Absicht habe, „Aus­nah­men“ vom Zöli­bat zu gewäh­ren und damit die Prie­ster­wei­he für ver­hei­ra­te­te Män­ner erlau­ben wol­le. „Den Anfang mache Amazonien“.

Anzei­ge

„Ein Brief­wech­sel, ein Gespräch und eine bereits Gesetz gewor­de­ne Neue­rung bestä­ti­gen den Wil­len von Papst Fran­zis­kus, die Prä­senz eines ver­hei­ra­te­ten Kle­rus in der katho­li­schen Kir­che aus­zu­wei­ten“, so Magister.

Briefwechsel zwischen Wunibald Müller und Papst Franziskus

Der Brief­wech­sel erfolg­te auf Initia­ti­ve des deut­schen Theo­lo­gen und Psy­cho­lo­gen Wuni­bald Mül­ler, Lei­ter des Recoll­ec­tio-Hau­ses der Abtei Mün­ster­schwarz­ach. Mül­ler schrieb Papst Fran­zis­kus im Dezem­ber 2013 einen offe­nen Brief. Wo er sofort Zustim­mung fand, zeig­te die Ver­öf­fent­li­chung auf katho​lisch​.de, der Inter­net­sei­te der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz mit gro­ßer Auf­ma­chung und dem Titel: „Papst Fran­zis­kus, öff­nen Sie die Tür“. Gemeint war eine kirch­li­che Alt-68er-For­de­rung: die Abschaf­fung des Zöli­bats für Priester.

Wuni­bald Mül­ler ist kein Unbe­kann­ter, son­dern in der Kir­che in Deutsch­land bestens ver­an­kert. Sein Recoll­ec­tio-Haus für Prie­ster in der Sinn­kri­se wird von acht Diö­ze­sen finan­ziert. Geist­li­cher Assi­stent des Hau­ses ist ein ande­rer unter den bekann­te­sten deut­schen Katho­li­ken, der Mün­ster­schwarz­a­cher Bene­dik­ti­ner Anselm Grün. Ob der ver­hei­ra­te­te Wuni­bald Mül­ler, ein pro­mo­vier­ter Theo­lo­ge, auch per­sön­li­ches Inter­es­se an einer „Ent­kop­pe­lung von Prie­ster­tum und Zöli­bat“ hat, sei dahingestellt.

Nach­dem Mül­ler kei­ne Ant­wort aus Rom bekam, leg­te er im April 2014 nach und schrieb einen zwei­ten Brief an Papst Fran­zis­kus. Fast 20 Mona­te spä­ter kam eine Antwort.

Am 25. Novem­ber 2015 berich­te­te KNA, die Pres­se­agen­tur der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz über den Brief­wech­sel und Zei­chen der „Öff­nung“ durch den Papst. Am 4. Janu­ar ver­öf­fent­lich­te die Süd­deut­sche Zei­tung ein Inter­view mit Mül­ler und woll­te Details wissen.

Mül­ler erklär­te frei­mü­tig, es sol­le ver­hei­ra­te­te Prie­ster geben eben­so wie zöli­ba­t­ä­re, homo­se­xu­el­le Prie­ster eben­so wie heterosexuelle.

Papst Fran­zis­kus habe ihm für sei­ne Über­le­gun­gen gedankt, doch sei­en sie für die Welt­kir­che nicht rea­li­sier­bar. „Regio­na­le Lösun­gen“ könn­ten aber denk­bar sein. Mül­ler erwähn­te den öster­rei­chi­schen Mis­si­ons­bi­schof Erwin Kräut­ler. Die­sen habe Fran­zis­kus, so Mül­ler, bereits auf­ge­for­dert, zu prü­fen, ob es in sei­ner Diö­ze­se geeig­ne­te „viri pro­ba­ti“, also ver­hei­ra­te­te Män­ner gibt, die zu Prie­stern geweiht wer­den könn­ten. Der Papst suche nach Frei­räu­men, so Mül­ler, um etwas zu ändern, das dann, ein­mal ange­sto­ßen, eine Eigen­dy­na­mik ent­fal­ten könne.

Bischof Erwin Kräutler und der Amazonas

Bischof Erwin Kräutler
Bischof Erwin Kräutler

Bei nähe­rer Betrach­tung ent­puppt sich die „deutsch-bra­si­lia­ni­sche Ach­se“ als deut­sches Phä­no­men und zeigt, daß der Schoß noch immer frucht­bar ist, aus dem in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren zahl­rei­che Fehl­ent­wick­lung in der Kir­che gekro­chen sind. Der Öster­rei­cher Erwin Kräut­ler gehört zu den auch in der Kir­che in die Jah­re gekom­me­nen Alt-68ern. Sein 75. Lebens­jahr voll­ende­te er bereits im Juli 2014, doch zeigt Papst Fran­zis­kus kei­ne Eile, Dom Erwin zu eme­ri­tie­ren. Es gibt eine Rei­he von Punk­ten, die Fran­zis­kus den Vor­arl­ber­ger offen­bar sym­pa­thisch machen: sozi­al- und gesell­schafts­po­li­tisch links, kirch­lich libe­ral, statt im Bischofs­or­nat meist im T‑Shirt anzu­tref­fen und von kapi­ta­li­sti­schen Groß­grund­be­sit­zern ver­folgt, kurz­um links gemocht, rechts ver­folgt. Kräut­ler hat zudem ein beson­de­res Anlie­gen, mit dem er bei Bene­dikt XVI. abblitz­te. Der Mis­si­ons­bi­schof von Xin­gu klagt seit Jah­ren über den Prie­ster­man­gel in sei­ner flä­chen­mä­ßig gigan­ti­schen Ama­zo­nas-Prä­la­tur. Die Grün­de: das Land ist dünn­be­sie­delt, wei­te Strecken müs­sen zurück­ge­legt wer­den, und die Unzu­gäng­lich­keit der indi­ge­nen Bevöl­ke­rung für das Prie­ster­tum, beson­ders als zölibatäre.

Das grund­sätz­li­che Pro­blem libe­ra­ler Kle­ri­ker mit dem The­ma Zöli­bat ist dabei ursäch­lich ein Grund für den Beru­fungs­man­gel. Kräut­ler selbst ent­hüll­te sein Den­ken, als er von einer Audi­enz bei Papst Bene­dikt XVI. berich­te­te. Er habe ihm sein Anlie­gen vor­ge­bracht, ver­hei­ra­te­te Män­ner zu Prie­stern zu wei­hen. Bene­dikt habe ihm statt des­sen als Ant­wort auf den Prie­ster­man­gel das Gebet um Beru­fun­gen vor­ge­schla­gen. „Da mache ich nicht mit“, erklär­te ein ver­är­ger­ter Kräut­ler gegen­über der Presse.

So sucht auch Kräut­ler nach struk­tu­rel­len Lösun­gen. Prie­ster­be­ru­fun­gen wer­den nicht als Gna­de gese­hen, son­dern als Fra­ge von Kir­chen­ge­set­zen. Ände­re man das Gesetz, sei auch das Pro­blem behoben.

Der 76 Jah­re alte Kräut­ler ist auch Sekre­tär der Ama­zo­nas-Kom­mis­si­on der Bra­si­lia­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz. Über den bra­si­lia­ni­schen Kar­di­nal und Fran­zis­kus-Wäh­ler Clau­dio Hum­mes wur­de Kräut­ler mit dem Papst bekannt und seit­her mehr­fach im Vati­kan emp­fan­gen, zuletzt kurz vor Weih­nach­ten. Grund der Tref­fen ist ein The­ma: die even­tu­el­le Zulas­sung ver­hei­ra­te­ter Män­ner zum Prie­ster­tum zur Lösung des Prie­ster­man­gels in Xingu.

Kräutler-Bericht über die jüngste Audienz bei Papst Franziskus

Wie Wuni­bald Mül­ler so hat auch Bischof Kräut­ler frei­en Zugang zu den offi­zi­el­len kirch­li­chen Medi­en. Radio Vati­kan ver­öf­fent­lich­te am 22. Dezem­ber ein Inter­view mit dem Österreicher.

Radio Vati­kan: Sie haben dem Papst unter­schied­li­che Erfah­run­gen aus Ihrer lang­jäh­ri­gen Tätig­keit als Bischof in Bra­si­li­en geschil­dert, haben mit ihm auch über Pro­ble­me und Schwie­rig­kei­ten in Latein­ame­ri­ka gespro­chen. Ein Punkt dabei sind die eucha­ri­stie­lo­sen Gemein­den. Was hat Ihnen der Papst gesagt?

Erwin Kräut­ler: „Wir sol­len kon­kre­te Vor­schlä­ge machen. Er sagt sogar, dass wir den Mut haben sol­len, bei­na­he ver­we­ge­ne Vor­schlä­ge, küh­ne Vor­schlä­ge zu machen. Er wird das nicht im Allein­gang machen, son­dern wie man es auch spürt: Er hört auf die Leu­te. Er will, dass Kon­sens geschaf­fen wird oder dass man in irgend­ei­ner Regi­on Ver­su­che star­tet, damit Leu­te tat­säch­lich Eucha­ri­stie fei­ern kön­nen.  Wenn man die Enzy­kli­ka „Dies domi­ni“ von Johan­nes Paul II. liest, dann sagt die­ser ganz klar, es gibt kei­ne christ­li­che Gemein­de, es sei denn, sie ver­samm­le sich um den Altar. Um Got­tes Wil­len: Dann müs­sen wir auch Wege schaf­fen, dass das pas­siert. Wie die­se Wege aus­se­hen, da gibt es in Bra­si­li­en bereits eine Kommission.“

Radio Vati­kan: Zum Schluss, Herr Bischof Kräut­ler, was dür­fen wir uns vom Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus in Zukunft erwarten?

Erwin Kräut­ler: „Eine Wen­de. Es ist schon eine Wen­de. Ich glau­be, wir sind da schon ange­kom­men an einem ‚Point of no return‘. Ich glau­be kaum, dass ein näch­ster oder über­näch­ster Papst das ein­fach unge­sche­hen machen kann, was Fran­zis­kus heu­te bedeutet.“

In einem Inter­view mit der Wochen­zei­tung Cre­de­re, dem offi­zi­el­len Pres­se­or­gan des Hei­li­gen Jah­res, sag­te Kräut­ler am 12. Juli 2015: „Der Papst hat die Ama­zo­nas-Kom­mis­si­on bereits im ver­gan­ge­nen April um einen kon­kre­ten Vor­schlag gebeten“.

Gründe für den Priestermangel

Magi­ster the­ma­ti­siert weder die libe­ra­len Vor­be­hal­te unter Bischö­fen und Prie­stern gegen Prie­ster­be­ru­fun­gen noch kul­tu­rel­le Hür­den der indi­ge­nen Bevöl­ke­rung, nennt aber „das schlech­te Vor­bild“ von Tei­len des bra­si­lia­ni­schen Kle­rus als mög­li­chen Grund für den Beru­fungs­man­gel. Die unver­däch­ti­ge katho­li­sche Zeit­schrift Il Reg­no des Deho­nia­ner­or­dens zeich­ne­te in einer Stu­die ein etwas ande­res Bild, als es wahr­schein­lich Bischof Kräut­ler den Päp­sten präsentiert.

„Die Gläu­bi­gen sind auch in den Städ­ten gezwun­gen, sich ohne Prie­ster in der Kir­che zu ver­sam­meln, um eine Art von Mes­se zu zele­brie­ren, wo es aus­rei­chend Prie­ster gibt. An Sonn­ta­gen könn­ten sich die­se auf die ver­schie­de­nen Kir­chen auf­tei­len, statt des­sen zie­hen sie es vor, unter­ein­an­der zu kon­ze­le­brie­ren. Die Gläu­bi­gen über­las­sen sie ent­fes­sel­ten Fana­ti­kern, falls die Zele­bran­ten nicht sel­ber Fana­ti­ker sind, die manch­mal will­kür­lich die lit­ur­gi­schen Tex­te ändern, weil sie nicht ein­mal imstan­de sind, sie zu begrei­fen, die den Gesang des Sanc­tus in einen tanz­ba­ren Rhyth­mus ver­wan­deln, die sich im Hoch­ge­bet weder an Papst noch Bischof noch die Ver­stor­be­nen erin­nern. Prie­ster, die sol­che Tau­ge­nicht­se sind, daß sie am Mon­tag wie die Fri­seu­re in Ita­li­en aus­ru­hen und nicht ein­mal in den Kathe­dra­len eine Hei­li­ge Mes­se zele­brie­ren, die weder die Kran­ken besu­chen noch die Ster­be­sa­kra­men­te spen­den, ja nicht ein­mal die Begräb­nis­se zelebrieren.“

Papst Franziskus erlaubte den Ostkirchen den weltweiten Einsatz ihres verheirateten Klerus

Neben Wuni­bald Mül­lers und Bischof Erwin Kräut­lers Hin­wei­se sieht Magi­ster ein wei­te­res Indiz, daß Papst Fran­zis­kus ver­hei­ra­te­te Män­ner zur Prie­ster­wei­he zulas­sen will, so wie „viri pro­ba­ti“ bereits als Dia­ko­ne geweiht wer­den. Am 14. Juni 2014 erlaub­te Fran­zis­kus dem ver­hei­ra­te­ten Kle­rus der mit Rom ver­bun­de­nen Ost­kir­chen welt­weit tätig zu sein und nicht nur in histo­ri­schen Ver­brei­tungs­ge­bie­ten. Damit tilg­te er mit einem ein­fa­chen Dekret 150 Jah­re stren­ger Ver­bo­te, die den Juris­dik­ti­ons­be­reich der Ost­kir­chen und der latei­ni­schen Kir­che streng trennten.

Gera­de in Ame­ri­ka und West­eu­ro­pa hat­ten die Bischö­fe Kla­ge geführt, daß der durch Migra­ti­ons­be­we­gun­gen ein­ge­trof­fe­ne ver­hei­ra­te­te Ost­kle­rus den Gläu­bi­gen „gra­vi­s­si­mum scan­dalum“ war.

Papst Fran­zis­kus hob die ter­ri­to­ria­len Schran­ken auf und recht­fer­tig­te sei­nen Schritt mit einem Ver­weis auf die Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on Angli­ca­n­o­rum coe­ti­bus von Papst Bene­dikt XVI. von 2009, der einen ehe­ma­li­gen angli­ka­ni­schen, aber ver­hei­ra­te­ten Kle­rus in Gebie­ten zuließ, für die noch das Ver­bot für den ver­hei­ra­te­ten Ost­kle­rus galt. Ob mit dem Ver­weis auf sei­nen Vor­gän­ger nur mög­li­chen Kri­ti­kern Wind aus den Segeln genom­men wer­den soll­te oder tat­säch­lich ein Prä­ze­denz­fall vor­lag, müs­sen Kir­chen­recht­ler entscheiden.

Nachkonziliarer Höhenrausch: 1971 Aufhebung des Zölibats versucht

Die Wei­he von ver­hei­ra­te­ten Män­nern zur Prie­stern, natür­lich „viri pro­ba­ti“ und nur in beson­de­ren Fäl­len und auf­grund beson­de­rer pasto­ra­ler Not­wen­dig­kei­ten, wur­de bereits 1971 the­ma­ti­siert und zwar gleich von der Zwei­ten ordent­li­chen Bischofs­syn­ode seit der Ein­füh­rung der Bischofs­syn­ode im Jahr 1965. „Der prie­ster­li­che Dienst und die Gerech­tig­keit in der Welt“ lau­te­te das The­ma der Synode.

Der For­de­rung nach Abschaf­fung des Zöli­bats wur­de jedoch von ande­ren Syn­oden­vä­tern mit einem eige­nen Antrag ent­ge­gen­ge­tre­ten, mit dem für den latei­ni­schen Kle­rus der Zöli­bat aus­nahms­los Gül­tig­keit behal­ten soll­te. Bei der Abstim­mung setz­te sich die Bei­be­hal­tung des Zöli­bats mit 107 gegen 87 Stim­men durch.

„Seit damals sind 45 Jah­re ver­gan­gen und offen­bar sieht Papst Fran­zis­kus die Zeit reif, die Fra­ge erneut zu prü­fen und dem ver­hei­ra­te­ten Kle­rus einen Bahn zu bre­chen“, so Magi­ster. Aus­gangs­punkt dafür schei­nen eini­ge Gegen­den Latein­ame­ri­kas zu sein, in denen aku­ter Prie­ster­man­gel herrscht. Die Devi­se lau­tet, der Zöli­bat sei kei­ne Fra­ge des Glau­bens, son­dern der Ordnung.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Radio Vati­kan (Screen­shoots)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!