
(Rom) „Wie kann man mit den Spenden für den heiligen Franz von Assisi spekulieren? Das ist die Frage, die derzeit die Menschen in Assisi beschäftigt. Bankrotteure haben die Franziskaner reingelegt und sind der Schweizer Staatsanwaltschaft ins Netz gegangen, die zahlreiche Konten im Wert von vielen Dutzenden Millionen Euro sperrte. Der Grund ist zum Erschaudern: einige beschlagnahmte Depots der Generalkurie des Ordens in Rom waren in Gesellschaften investiert, gegen die wegen illegalem Handels ermittelt wird. Es werden fast unaussprechliche Dinge genannt: Waffen und Drogen. Die Investitionen gehen auf die Zeit zurück, in denen der Generalobere der Franziskaner José Rodriguez Carballo war, heute Sekretär der Ordenskongregation“, schrieb der Vatikanist Giacomo Galeazzi in der Tageszeitung La Stampa vom 19. Dezember 2014. Anlaß war das Bekanntwerden zwielichtiger Finanzoperationen des damaligen Generalökonoms und der faktische Konkurs der Generalleitung des Franziskanerordens.
Heute Nacht konnte ich nicht schlafen. Schuld daran war nicht das Hin und Her des Hubschraubers, der den Papst nach Prato bringen sollte (genau, Franziskus reist nicht immer zu Fuß oder im FIAT 500 …), sondern die unerbittliche Repression gegen die Franziskanerinnen der Immakulata.
Christus hat uns soeben an Allerheiligen daran erinnert: „Selig die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden; selig die Sanftmütigen, denn sie werden das verheißene Land besitzen; selig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen; selig die unschuldig Verfolgten, denn Gott schenkt ihnen sein Himmelreich“. Darum, liebe Mütter im blauen Ordenskleid, bin ich überzeugt, daß ihr selig sein werdet, da „die anderen euch beschimpfen, verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört“.
Mir hingegen fällt es schwer, diesen vorsätzlichen Mißbrauch einfach zu akzeptieren, eine solche Verbissenheit, die geradezu vor Verbitterung und Neid gegen eine wirklich authentische Form franziskanischen Lebens in unserer Zeit stinkt, wie sie die Brüder und Schwestern des Ordens der Franziskaner der Immakulata so vorbildhaft leben.
Es fällt mir gerade auch deshalb schwer, weil die Urheber dieser Verfolgung zwei Kirchenvertreter sind, über die viel zu sagen wäre.
Einer ist Kardinal [Braz de Aviz]. Und obwohl er im selben Haus des Vatikans wohnt, in dem auch Kardinal Burke und Kardinal Grocholewski wohnen, findet sich sein Name auf ebenso wundersame wie seltsame Weise nicht in der Liste der kleinkarierten Neidkomplexschürer über jene Vatikanprälaten, die angeblich in „skandalösen“ (sprich luxuriösen) Häusern wohnen würden.
Der andere ist Erzbischof [Rodriguez Carballo], der ehemalige Generalminister des Franziskanerordens. Er ist in einen wirklichen Skandal verwickelt, der alle kirchlichen Sünden vereint, die Papst Franziskus tagtäglich in seinen Predigten anprangert. Ihm ist allerdings nichts passiert. Und nun, da er sich gewiß sein kann, ungestraft zu bleiben, stürzt er sich um so verbissener auf seine franziskanischen Mitbrüder vom Orden der Franziskaner der Immakulata. Dessen Existenz erinnert auch ihn nämlich täglich an das heilige Leben, das er eigentlich führen sollte.
O Seligste Jungfrau und Knotenlöserin, ich bitte Dich, dieser diabolischen kommissarischen Verwaltung der Brüder und der Schwestern des Ordens der Franziskaner der Immakulata ein Ende zu bereiten und diese Angelegenheit zu lösen, wie nur Du sie lösen kannst. Denn während die Brüder und Schwestern des Ordens sich die Ewigkeit gewinnen, indem sie das Joch der falschen Barmherzigkeit geduldig ertragen, laufen wir, die wir das Ärgernis dieser unwürdigen Verfolgung mitansehen müssen, Gefahr, den Glauben zu verlieren.
Dein Dismas Romanus
Bild: MiL
Der leider viel zu früh verstorbene Prälat Dr. Dr. Gregorius Hesse spricht Mitte der 90er Jahre in einem Vortrag zur Grundhäresie des Liberalismus – spätestens seit VII in die Kirche eingedrungen – und wie sie sich logisch notwendig entwickelt und äussert: Naturalismus, Humanismus, Relativismus, Anti-Extremismus, Minimalismus. Am Schluss steht die geistliche Tyrannei, der Despotismus, wie wir ihn nun vor uns haben.
http://www.gregorius-hesse.at/vortraege/chronologisch/04.liberalismus/
Da kommt so mancher um seinen Schlaf, wenn man bedenkt wie heute Barmherzigkeit gelebt
wird. Da gibt es Männer wie zum Beispiel Erzbischof Carballo, der in einem Finanzskandal ver-
wickelt ist und heute als Sekretär der Ordenskongregation arbeitet, eine schillernde Figur. Die-
ser Erzbischof braucht nicht zu befürchten, dass etwas gegen ihn unternommen wird. Zusam-
men mit Kardinal Braz de Aviz, ist man mit Eifer dabei, die beiden Orden der Franziskaner der
immakulata zu reglementieren und das Leben schwer zu machen. Mit von der Partie ist kein ge-
ringerer als Franziskus selber. So zeigt diese unheilige Allianz, wie Barmherzigkeit heute gelebt
wird und stachelig der Mantel der Barmherzigkeit ist.
Der Fehler liegt auch an den Erwartungen die im Pontifikat BXVI geweckt wurden die Wende kam eben nicht war auch von Papst Ratzinger nicht gewünscht den Gründern dieses Ordens mußte klar sein so etwas kann nur gut gehn wenn man von den derzeitigen Autoritäten unabhängig ist es ist kein Platz für vorkonziliare Disziplin und Ordensleben in der konziliaren Kirche
Man muss allerdings der Nüchternheit halber sagen, dass wir genau solche Machenschaften auch vor 150 Jahren in der Kirche hatten – nur jagten da die Reaktionäre die Liberalen, und es wurde nicht nur ein – in einem Falle sogar als formeller Häretiker, der auch schwere Straftaten begangen hatte (Beihilfe zum Mord, mehrfacher Zölibatsbruch, Bruch des Beichtgeheimnisses) – verurteilter ultramontaner Theologe, ein wahrer „Wolf“, von Pius IX. dennoch völlig bedenkenlos „begnadigt“, um das theologische Rüstzeug für das Vaticanum I zu erarbeiten.…es kann einem schlecht werden, wenn man sich das alles vor Augen führt…
Diese reaktionären Kräfte strengten einen Prozess um den anderen gegen unbescholtene und zweifellos tiefgläubige Bischöfe und Theologen an oder verleumdeten sie mit allem zur Verfügung stehenden Mitteln.
Schon damals musste das Kirchenvolk irre werden – wenn man selbst posthum segensreiche Bischöfe wie Sailer von Regensburg noch auf den Index setzen lassen wollte.
Hirten, denen sie lebenslang vertraut hatten und die keinerlei Anlass zum Zweifel gegeben hatten, sollten plötzlich „verurteilt“ werden. Zum Glück war die Inquisition und auch die Indexkongreagtion damals wenigstens von einigen maßvollen und intelligenten Theologen besetzt und die meisten dieser Anzeigen seitens der Reaktionäre kamen nicht durch, weil sie einfach nur fadenscheinig waren. Aber diese permanente Hatz gegen angebliche „Liberale“ war einfach nur widerwärtig.
Dass die Reaktionäre selbst riskante und teilweise sogar völlig neue (Irr-)Lehren, die sie als „Tradition“ ausgaben, aufbrachten, wartet noch auf eine genauere wissenschaftliche Aufarbeitung. Ich denke, da steht uns auch noch eine Entzauberung eines Wahns bevor!
Jedenfalls steckt die Kirche in einer Krise tiefer Vorurteilsfronten, und wer das Ammenmärchen glaubt, es sei der böse Liberalismus an allem schuld, der sollte sich die Mühe machen und sich den historischen Fakten stellen, die uns das 19. J bietet.
Die Sachlage ist erheblich verworrener.
Ob die FI wirklich so „unschuldig“ sind, wie es immer dargestellt wird, wissen wir nicht wirklich.
Nachdem ich umfangreiche Quellen des 19. Jh gelesen habe, musste ich zwangsläufig von der verlogenen Mär von den guten Traditionalisten und den bösen Liberalen Abstand nehmen. Die Wahrheit ist, dass schon im 19. Jh mehr oder weniger nur noch die Wahl zwischen „Pest und Cholera“ nahgelegt wurde und jeder Geist, der sich diesen beiden Lagern nicht beugen wollte, zur persona non grata wurde. Das kann man schön am Lebenslauf Newmans sehen.
Erlauben wir uns also ein Urteil über die FI erst dann, wenn alle Fakten öffentlich auf dem Tisch liegen.
Bislang ist für uns einfache Leute der Fall mehr oder weniger unter den Teppich gekehrt und wir sehen nur die Sitze eines Eisberges.
Es ist möglich, dass die FI in einer Beziehung zu ganz anderen Fässern stehen und es nicht um ihre ideologigische Ausrichtung, sondern um völlig anderes geht.
Man kann Borgolio wohl nicht unbedingt den Vorwurf der Lüge machen, wenn er vor über 1 Jahr die öffentliche Aufklärung zur Frage der Verfehlungen der FI mit den Worten versprach: „Bald, schon sehr bald!“
Schließlich weiß man inzwischen, daß die FI einfach das Motu Proprio 2007 von Papst Benedikt XVI. anwendeten! Schlimm sowas.
Das glaube ich nicht – da dürfte noch etwas anderes im Spiel sein.
Wie ich sagte: Man hat im Vatikan auch schon vor 150 Jahren gnadenlos alles unter den Teppich gekehrt, wenn auch noch andere Dinge mit so einem Fall verbunden sind.
F. sagt halt „Ja, gleich!“ – etwa so wie ei Jugendlicher, der gar nicht vorhat etwas zu tun.
V9r 150 Jahren wurden vom Papst Leute vorgeladen und ihnen strengstes Stillschweigen über kriminelle Dinge auferlegt.
Ich sage es noch mal: Wir wissen zu wenig!
Es kann sein, dass hier noch ganz andere Dinge, von denen wir nichts ahnen, schlummern.
Warten wir es ab, bis die Sachen ans Tageslicht kommen!
Im übrigen sind mir solche Vorgehensweisen auch schon von der FSSPX zu Ohren gekommen – auch sie versetzt Leute, schmeißt sie raus, schließt sie aus und setzt alles dran, Leute in ein schlechtes Licht zu setzen und für immer kaltzustellen.
Ich habe keine Ahnung, wer im Falle FI wem was schuldig ist, wer welche Leichen im Keller hat.
Seien wir doch vorsichtig und ergreifen nicht Partei bei einer Sache, die wir nicht durchschauen.
Liebe Zeitschnur, können Sie mir ein paar Lesetipps dazu geben?
@ Ann
Ein Tipp steht schon bei dem Kommentar von J.R. Ratkaj. ich hab dazu selbst was geschrieben, wobei es dort zunächst um eine andere Recherche von Otto Weiß über ein Altöttinger Redemptoristenkloster im 19. Jh geht, das mindestens 60 Jahre lang einen häretischen Kult um ein „Medium“ durchziehen konnte, weil ultramontane Bischöfe wie Reisach und Senestrey selbst bis über beide Ohren in der Affaire drinhingen (Reisach übrigens auch bei dem Sant’Ambrogio-Fall).
Lesen Sie hier weitere Infos und Lesetipps:
http://zeitschnur.blogspot.de/2015/11/der-katholische-zombie-iv.html
Für den FI-Fall habe ich natürlich keine Lesetipps, aber ich gehe davon aus, dass der Fall nicht nur ein einfaches „Niedermachen“ eines tollen ordens ist, sondern dass auch hier irgendetwas gelaufen ist, das zur Zeit niemand ahnt – wie in den anderen Fällen auch wahrscheinlich ein Großteil der „Insider“ nicht.
Höchst lesenswert sind diesbezüglich:
Hubert Wolf Hrsg.), Johann Michael von Sailer. Das postume Inquisitionsverfahren, Paderborn 2002.
Norbert Köster, Der Fall Hirscher. Ein »Spätaufklärer« im Konflikt mit Rom, Paderborn 2007.
ferner:
Hubert Wolf, Judith Schepers (Hrsg.): »In wilder zügelloser Jagd nach Neuem«. 100 Jahre Modernismus und Antimodernismus in der katholischen Kirche, Paderborn 2009.
@Zeitschnur,
Das wird Sie wohl sehr interessieren, da sie diese Thematik selber sehr oft angesprochen haben:
https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978–3‑506–77790‑4.html
@ J.G.Ratkaj
Danke für den Tipp – auch für die anderen Links. Das andere Wolf-Buch über den Modernismus/Antimodernismus kannte ich schon in Auszügen (das Buch ist wahnsinnig teuer…wie wissenschaftliche Texte es oft leider sind…)
Das mit den Wielands kenne ich noch nicht – danke!
Ich lese von Wolf gerade das Buch „Krypta“ über Traditionen der Kirche, die irgendwann, allerdings sehr spät erst, unterdrückt und als „häretisch“ behandelt wurden, obwohl sie teilweise nahezu 2000 Jahre lang praktiziert wurden…
Ob ich ihm in allem zustimme, weiß ich nicht, aber das Buch erhellt manches und löst manches traditionalistische Vorurteil auf.
In jedem Fall erscheint der Traditionalismus nach der Lektüre als ein hochmodernes, spätneuzeitliches, ja sogar postmodernes Phänomen, das mit wirklicher Tradition (i.S. der Überlieferung als ganzer) nur sehr wenig gemein hat.
@zeitschnur
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/wie-und-warum-die-katholische-kirche-reformiert-werden-muss‑1–2/-/id=660374/did=15028108/nid=660374/1ftcxy8/index.html
Bezüglich des Buches habe ich bes. die Kapitel über das Bischofsamt (bes. die Wahl) und das Kardinalskolleg sowie die alte Kurie als höchst interessant empfunden. Sie decken sich mit den Erkenntnissen franz. Historiker, auf welche ich Sie einmal unlängst u.a. bezügl. Ekklesiologie u Bischofswahl einmal verwies.
Das Buch und die Erkenntnisse von Prof. Wolf sind sehr bemerkenswert doch kann ich überhaupt nicht erkennen, wie er annehmen kann (nicht im Buch sondern in vielen Interviews), daß Bergoglio in diesem Sinne die Kirche re-formieren könnte (wenn Bergoglio das so exerzieren würde wäre er ja wahrhaftig ein Restaurator Urbis, in der Tat ein großer Papst), also zu bewährten Mechanismen und Strukturen rück-führt, welche sich als sehr effektiv bei der Regierung der Kirche erwiesen haben (z.B. freie Bischofswahlen durch Domkapitel und andere Instititute der Partikularkirchen, regelmäßige Konsistorien und Einholung der Meinungen durch die in Rom residierenden Kardinäle, Heilige Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten etc etc) . Erstens ist Bergolio ein Ignorant und Illiterat der Kirchengeschichte zweitens amtiert er doch nicht weniger absolutistisch wie es das moderne Papsttum seit Pius X. tut. Man kann davon ausgehen, daß gerade Bergoglio, die ihm gegegebene Macht bes. kühn und despotisch exerziert.
@ J.G. Ratkaj
Das Bischofskapitel habe ich in „Krypta“ auch mit großem Interesse gelesen, aber natürlich auch das über die hohe jurisdiktionelle Stellung Hunderter von Äbtissinnen im Früh- und Hochmittelalter und die quasi-sakramentale Salbung/Weihe, die sie ebenso wie ihre männlichen Kollegen, aber auch die Könige bzw. der Kaiser erhalten hatten, deren Charakter bis heute nicht ganz geklärt ist. In jedem Fall aber handelte es sich dabei nicht um „Marginalien“.
Mein Eindruck, auch wenn ich z.B. die Biografie der Hl. Walburga ansah, dass die Abwehr gegenüber der Frau in der Kirche faktisch immer pathologischer wurde und heute definitiv wesentlich enger und diskriminierender ist als vor 1000 Jahren, hat sich durch die Lektüre bestätigt.
Auch dieses Detail, dass Frauen seit dem 19. Jh spätestens darauf reduziert werden, kitschig-untertanes Hausweibchen oder aber mystizistisch-durchgeknallte Nonne, süheneseelend in Steckkissen liegend, zu werden bzw. als PGR völlig bedeutungslose Reden schwingen zu dürfen, die man ihnen zuvor progressiv eingeimpft hat, ist modern bzw. postmodern – beides: sowohl die herumschreinede Kirchenemanze, die eben doch nie die Ziele erreicht, die Kirchenmänner ihr als Wurst vor der Nase baumeln lassen, als auch die Tradi-Kopftuch-Duckmaus, die eben hintenherum ihre Macht ausspielt, ja beides sind eigentlich Phänomene der ausgehenden Moderne ebenso wie diese tautologische Machtverteilung im Klerus.
Tautologische Machtverteilung bzw. Machtanhäufung – das ist das Problem. Im wahn, man müsse die Demokratie fürchten wie der Teufel das Weihwasser warf man seine eigenen Traditionen aus dem Fenster ohen zu erkennen, dass auch der Absolutismus nichts weiter als eine moderne Entartung war, die es so nie gegeben hatte!
Dennoch stimme ich Wolf in einigem auch nicht zu! Ähnlich wie Sie – vielleicht sollte er einfach bei seinem Historikerberuf bleiben.
Für alles andere ist er deswegen ja nicht automatisch qualifiziert.…
Welchen Theologen meinen Sie?
Es war wohl Joseph Kleutgen SJ gemeint und sein Wirken im Franziskanerinnenkonvent von Sant’Ambrogio della Massima zu Rom. Das Hl. Offizium mußte den dortigen Konvent 1859/60 aufgrund schlimmer Begebenheiten und gravierender Verstöße gegen das kanonische Recht aufheben.
http://www.sehepunkte.de/2013/05/23279.html
http://www.amazon.de/Die-Nonnen-von-SantAmbrogio-Geschichte/dp/3406645224
Ganz zentral Joseph Kleutgen SJ.
Generell bitte ich etwas in Erinnerung zu behalten das MP bezieht sich nur auf den Ritus von 1962 nicht auf die Disziplin im Ordensleben es gibt eine einzige Gemeinschaft die eine päpstliche Erlaubnis zur Wiederaufnahme der vorkonziliaren Disziplin hat, die Trappisten von Maria Wald.
Es fällt in diesem Falle auf wie
1. einerseits die meist elementare Rechtsnormen ausser Kraft gesetzt werden und
2.anderseits viele Kommentatoren und Kommentatorinnen bei der zerstörenden Drangsalierung dieses Ordens abwiegeln und zaudern.
In dubio pro reo- In Zweifel für den angeklagten.
In diesem Fall wurde sowohl für den männlichen als en weiblichen Zweig der Franziskaner der Immaculata bis jetzt keine offizielle Beschuldigung geäussert;
aus nichtoffiziellen Aussagen des verstorbenen Administrators Fidenzio Volpi OFM Cap wissen wir, daß es sich hier bei dem männlichen Zweig der FFI um „Krypto-lefebvrismus“ handeln würde.
Was dieser Term beinhaltet, wissen wir nicht.
Die Drangsalierung dieses Ordens würde an der Kongregation f.d. Geweihte Leben vorbei direkt vom Papst verordnet; und ohne Prüfung der Rechtgläubigkeit dieses Ordens durch die Kongregation f.d. Glaubenslehre.
Kard. Burke, damals Haupt v.d. Apostolischen Registratur (höchster Rechtsinstanz f. Beschwerden) erklärte aus juristischen Gründen daß die Klage der Franziskanerinnen der Immaculata gegen die Visitation ohne Anhörung und die kommissarische Verwaltung als empfängsberechtigt anzusehen waren; prompt wurde er seines Postens enthoben und zu dem Malteserorden gesandt.
Wenn man sich um mehr Information bemüht, fällt auf wie wenig/fast nichts aus dem Vatikan und von den modernistischen Inquisitoren und Henkern zu hören ist, und wieviel Verlogenes:
– Pater Volpi beschuldigte die Verwandte des Ordensstifters P. Stefano Manelli Geld und Immobilien verdüstert zu haben;
in einem Prozess mit breiter medialer Aufmerksamkeit verlor Volpi komplett und war gezwungen eine Richtigstellung mit Entschuldigung in vielen Zeitungen und im Internet zu setzen.
– Die plötzliche schwere Erkrankung von P.Volpi wurde von der kommissarischen Ordensverwaltung erst geleugnet, dann minimalisiert, dann mit Schimpfkanonaden gegen die Freunde der FFI weitergeführt und dann dann bis zum Ridikülen gesteigert.
es erschien selbst, einmalig in der Weltgeschichte, die liebevolle Wortmeldung eines apallischen Syndroms!
– Aletheia-die Wahrheit: mit dem a‑negativum und dem Stamm Lath: „verbergen“.
In 2,5 Jahren Drangsalierung durch den Vatikan weiß man von offizieller Seite fast nichts und zum Teil noch Falsches auch.
Die handfeste Informationen, die Schließung der seminarien und Ordensniederlassungen, der Hausarrest für P. Stefano Manelli (immerhin 83 Jahre alt und in angeschlagenem Gesundheitszustand): dies weiß man nur über die Freunde der FFI.
Die FFI wird inzwischen von Belgien aus angegriffen, und wohl aus dem Umfeld v. Danneels (nun wirklich kein Engel-dafür ein Franziskusfreund) (siehe http://www.kavlaanderen.blogspot.be)
Orden können Degenerieren: keine Frage.
Wenn deformiert, müssen sie reformiert werden: ein altbekanntes Prinzip in der Kirche.
ff.
Aber wenn ohne Untersuchung mit Recht auf Antwort, ohne Schuldspruch, par ordre du moufti sich nicht wehren könnende Brüder und Schwester drangsaliert werden und ein Orden im Amoklauf zerschlagen wird, ist es abstoßend dabei zuzusehen und nichts zu tun.
Das erinnert stark an den Priester und den Leviten.
Jeder Mensch mit einem mutigen Herzen ‑ich hatte fast geschrieben: „ritterlich“, den Geist der Kavallerieeinheiten und ihre Nachfolgeregimenter indachtig,- weiß, wie er sich hier zu verhalten hat.
Natürlich gilt immer „In dubio pro reo“ – aber dann bitte auch in allen andern Fällen, und da hapert es hier bei den Kommentatoren gewaltig.
Hier ist man immer schnell bei der Hand mit Behauptungen, oft sogar Verleumdungen, die der eigenen Fantasie und ihren starren Vorurteilen entspringen.
Ich finde, dass Sie doch selbst aufzeigen, dass wir überhaupt nichts wissen!
Warum also diese „ritterliche“ Emotionalität?
Es mauert ja nicht nur der Vatikan.
Es mauert auch der Orden, und das sollte einem ebenfalls zu denken geben.
Und wir wissen aus anderen Ordensskandalen, dass gerade bei den Superfrommen auch die Super-Skandale virulent waren.
Und das war auch schon früher so. Das wollte ich sagen.
mein Bespiel aus dem 19. jh sollte zeigen, dass da sehr wohl Prozesse im Hintergund laufen können, die Beteiligten vom Papst aber eisernes Schweigen abgepresst bekommen können.
Im von Ratkaj erwähnten Ambrogio-Fall war die kriminelle Lage eines superfrommen, „glaubenstreuen“ Ordens dermaßen irre, dass selbst bis vor wenigen Jahrzehnten kein mensch für möglich gehalten hat, was sich dort abgespielt hat.
Ich sage NICHT, dass das bei den FI so IST.
Aber ich sage, dass es SEIN KANN, dass das Wichtigste der Angelegenheit noch gar nicht nach außen gedrungen ist.
Und solange man zu wenig weiß, sollte man seine Neigung zur unbedachten Echauffage auch etwas disziplinieren.