(Paris/München) Vom Aprilscherz zurück zum Ernst. Wie eine Reihe von Lesern sofort erkannte, handelte es sich bei der Meldung über das Verbot der Karfreitagsprozessionen um einen Aprilscherz. Der französische Blog Salon beige wollte mit dem Scherz auf eine latent bis offen gezeigte Aversion der französischen Regierung gegen das Christentum hinweisen. Ein in einen Scherz verpacktes ernstes Thema.
Laut Angaben mehrerer Pariser Pfarreien werden auch in diesem Jahr die Karfreitagsprozessionen wieder ordnungsgemäß stattfinden.
Damit zurück zum Ernst. Am morgigen Karfreitag wird Kardinal Reinhard Marx, einflußreichster Unterstützer der Kasper-Thesen unter den Diözesanbischöfen, die Karfreitagsprozession in München leiten. Dabei wird er das sogenannte „Lampedusa-Kreuz“ tragen, das auf der italienischen Mittelmeerinsel angefertigt wurde, um auf das „Schicksal der Asylsuchenden“ aufmerksam zu machen. Dies gab die erzbischöfliche Pressestelle gestern bekannt.
Kardinal Marxens politisch-korrekte Karfreitagsprozession
Im Juli 2013 war die Insel Lampedusa ins Rampenlicht gerückt, als Papst Franziskus seine erste Auslandsreise dorthin unternahm.
Das „Lampedusa-Kreuz“ ist aus zwei Planken von Schiffen gefertigt, mit denen Einwanderer aus Nordafrika auf die Insel kamen. Die zu Italien gehörende Insel Lampedusa vor der Küste Tunesiens ist erster Zielort von Migrantenschiffen, die heute vor allem von Libyen aus starten, um illegale Einwanderer nach Europa zu bringen. Von Lampedusa werden die Ankömmlinge von der italienischen Regierung nach einer ersten Aufnahme auf Sizilien oder den europäischen Kontinent verbracht.
Das 60 kg schwere Kreuz wurde vom Tischler Franco Tuccio aus Lampedusa gefertigt und im April 2014 Papst Franziskus auf dem Petersplatz gezeigt und von diesem gesegnet. Es soll das Symbol eines „spirituellen Staffellaufes“ werden. „Wer immer es anfordert, soll es bekommen“, sagte Emmanuele Vai, Direktor der Stiftung Casa dello Spirito e dell’Arte, die die Aktion unterstützt.
„Lampedusa-Syndrom“
Kardinal Marx führt damit einen „Kreuzweg der Völker“ an, „der von verschiedenen Sprach- und Volksgruppen“ gestaltet werde, so das Presseamt der Erzdiözese München-Freising. Das Motto der Karfreitagsprozession lautet „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“. Sie soll die „oft lebensbedrohliche Flucht von Asylsuchenden“ in den Mittelpunkt stellen.
In Italien sprechen Kritiker von einem „Lampedusa-Syndrom“, das in die politische Diskussion eingeführt worden sei. Dabei würden Flucht und Flüchtlinge mit Migration und Migranten durcheinandergemengt und das Extrembeispiel in Seenot geratender Einwandererboote vor Lampedusa generalisiert und zu einem Symbol stilisiert, das zur Tabuisierung der Einwanderungsdiskussion nach Europa diene.
In Wirklichkeit seien Seenot-Tragödien – Gott sei Dank – selbst vor Lampedusa eine Seltenheit. Zudem erfolge nur ein winziger Teil der Einwanderung nach Europa über den Seeweg bei Lampedusa. Es sei daher unangemessen, den Eindruck zu erwecken, Lampedusa zum Synonym für die millionenhafte Einwandung nach Europa zu machen.
„Der Kardinal ist immer am Puls der Zeit und der Staatskanzlei“
Kardinal Marx legt damit den Akzent am Karfreitag auf ein politisch-korrektes Thema. „Der Kardinal ist immer am Puls der Zeit und der Staatskanzlei“, meinte ein bayerischer Domherr, der ungenannt bleiben will, mit einem zweideutigen Lächeln. „Er hat schwer am Kreuz zu tragen“ in Anspielung auf das Gewicht des Lampedusa-Kreuzes.
Die Piusbruderschaft sprach im Zusammenhang mit dem Papst-Besuch auf Lampedusa von 2013 von einer „schräg-progressiven Simplifizierung“ einer komplexen Frage.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Famiglia Cristiana
Wenn nur dieses unsägliche „Lampedusa-Kreuz“ auch ein Aprilscherz wäre !!
Was ist ein Kreuz ohne den Corpus Christi?
Ein leeres Symbol,nichts weiter.
Übrigens ist das leere Kreuz die Auffassung der Evangelikalen,sie sagen„unser“ Jesus ist auferstanden!
Dieses asymmetrische DREI-Latten Gestell soll das Heilige Kreuz darstellen an dem unser Herr und Erlöser gehangen hat?
Das Gewicht dieser Hölzer sollte unserem gewichtigen Kardinal kein Mühe bereiten
Alle Verständigen wissen längst, dass die meisten Seenotfälle getürkt sind.
Kurz vor dem Erreichen des Festlandes wird das Schiff bewusst zerstört um das fällige postwendende Zurückschicken der illegal Einreisenden unmöglich zu machen. Es handelt sich in Wirklichkeit um ein massiertes, freches Eindringen in unser Sozialsystem. Nur die Allerwenigsten werden zu Recht Asyl erhalten.
Für alle gilt: Weglaufen ist keine Lösung. Den Bürgerkrieg beenden, sich aussöhnen, dem Nachbarn die Hand reichen, die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam die Heimat wieder aufbauen. Daran führt kein Weg vorbei.
Einzig und allein dabei zu helfen ist sinnvoll. Alle andere Unterstützung ist kontraproduktiv.
Hier bei uns mit dem Plankenkreuz herumzumarschieren ist völlig deplatziert und veräppelt die Gläubigen.