(Rom) Papst Franziskus bestätigte heute Kurienerzbischof Piero Marini in seinem Amt als Vorsitzender des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse. Msgr. Marini war von 1987–2007 päpstlicher Zeremonienmeister. 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Martirano, 2003 zum Titularerzbischof von Martirano. 2007 löste ihn der neue Papst Benedikt XVI. mit Msgr. Guido Marini als Zeremonienmeister ab und ernannte Piero Marini an die Spitze des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse.
Zu neuen Mitglieder des Päpstlichen Komitees ernannte Papst Franziskus Kardinal Stanislaw Rylko, Vorsitzender des Päpstlichen Laienrats, Kardinal Robert Sarah, Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kleruskongregation sowie Pater Juan Javier Flores Arcas OSB, Rektor des Päpstlichen Athenaeums Sant’Anselmo in Rom.
Piero Marini war zwei Jahre für andere Ämter im Gespräch
Kurienerzbischof Piero Marini war seit der Wahl von Papst Franziskus wegen dessen liturgischer Sensibilität beharrlich im Gespräch, wieder päpstlicher Zeremonienmeister oder Nachfolger von Kardinal Antonio Canizares als Präfekt der Gottesdienstkongregation zu werden. Grund dafür war unter anderem, weil der Papst weder Piero Marini in seinem bisherigen Amt bestätigte noch Kardinal Canizares in seinem. Gegen die Berufung von Piero Marini in eines der beiden Ämter gab es im Vatikan erheblichen Widerstand.
Wenige Tage vor Beginn der Bischofssynode im Herbst 2014 ernannte Franziskus Kardinal Canizares zum neuen Erzbischof von Valencia, am 26. November Kardinal Robert Sarah zu seinem Nachfolger an der Spitze der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Nun folgte die Bestätigung Piero Marinis in seinem bisherigen Amt.
Piero Marinis Mitwirkung als Sekretär von Annibale Bugnini an Liturgiereform von 1969
Piero Marini wurde am 27. Juni 1965 zum Priester geweiht und wirkte anschließend als Sekretär von Msgr. Annibale Bugnini, dem „Architekten“ der nachkonziliaren Liturgiereform. Das Hochgebet bei der Priesterweihe Marinis erfolgte, wie das Bild zeigt, bereits nach dem neuen Missale von 1965 in Konzelebration.
Am 22. Februar 1965, zwei Wochen bevor Papst Paul VI. im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in Ognissanti erstmals die Messe nach dem neuen Missale von 1965 zelebrierte, beförderte er den päpstlichen Zeremonienmeister Kurienerzbischof Enrico Dante zum Kardinal. Msgr. Dante war seit 1914 päpstlicher Zeremonier und seit 1947 päpstlicher Zeremonienmeister gewesen. Mit der Kardinalserhebung erfolgte automatisch die Entbindung von seinem Amt.
Paul VI. ernannte, offensichtlich mit Blick auf die Einführung des neuen Missale von 1965, den Lazaristenpater Annibale Bugnini ad interim zum kommissarischen Zeremonienmeister. Am 7. März 1965 zelebrierte der Papst erstmals nach dem neuen Missale von 1965 den Wortgottesdienst in der Volkssprache und zum Volk gewandt.
Bugnini war bereits Sekretär des Consilium ad exsequendam Constitutionem de Sacra Liturgia, das Paul VI. 1964 zur Umsetzung der liturgischen Reformwünsche schuf, die das Konzil in der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium definiert hatte. Ein Amt, das er bis 1970 innehatte, bis mit dem Missale von 1969 eine radikale Liturgiereform umgesetzt war, die weit über die Reformwünsche des Konzils hinausging.
Der Neupriester Piero Marini wurde 1965 Bugninis persönlicher Sekretär und arbeitete im Consilium ad exsequendam Constitutionem de Sacra Liturgia. Er wirkte maßgeblich an der Bugninischen Liturgiereform von 1969 mit. Mit dem Ausscheiden Bugninis aus dem Amt der päpstlichen Zeremonien, trat Marini in das Amt ein, dessen Leitung er 1987 übernahm. Msgr. Piero Marini erwarb 1970 am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo ein Doktorat in Liturgiewissenschaften und 1981 an der Universität LUISS in Rom ein weiteres in Politikwissenschaften.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Liturgie Papali
„Volksaltar“, „Volkssprache“, „versus populum“, Handkommunion“.…etc.etc.
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„Der Volksaltar ist ein Zeichen veränderten Betens und er bewirkt dies auch; er ist ein Zeichen veränderten Glaubens und er bewirkt auch eine Veränderung des Glaubens“
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(Aus „St. Athanasius Bote“ Dezember 2014)
Piero Marini und Franz aus den Pampas: Gleich und Gleich gesellt sich gern!