
(Rom) Die Historikerin Cristina Siccardi schildert, wie das Rosenkranzfest, der Gedenktag der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz entstanden ist, das die Katholische Kirche am 7. Oktober feiert.
von Cristina Siccardi
Im Jahr 1212 sah der heilige Dominikus während seines Aufenthalts in Toledo die Gottesmutter Maria, die ihm den Rosenkranz übergab. Er erkannte darin die Antwort auf seine Gebete, mit denen er sich auch an die allreinste Jungfrau um Hilfe gewandt hatte, um zu erfahren, wie er die Häresie der Albigenser bekämpfen solle.
So wurde der Heilige Rosenkranz zur weitverbreitetsten Andacht gegen die Häresie und zur entscheidenden Waffe, um die angreifenden Moslems bei Lepanto zu besiegen. Wie bereits die Schlacht von Tours und Poitiers im Oktober 732 und später jene von Wien im September 1683 sollte die Schlacht von Lepanto entscheidend sein, um den Eroberungszug der Moslems nach Europa zu stoppen. Alle drei Siege wurden neben der Tapferkeit der christlichen Soldaten unter dem Kommando von Karl Martell, Johann von Österreich und Ernst Rüdiger von Starhemberg auch und vor allem göttlichem Beistand zugeschrieben.
Die osmanische Eroberung Zyperns und das Massaker von Famagusta

Die Seeschlacht in der Meerenge von Lepanto fand im Rahmen des Krieges um Zypern statt. Die christliche Insel, seit 1489 unter venezianischer Herrschaft, war 1570/1571 von den Osmanen erobert worden. Am längsten konnte das befestigte Famagusta, das griechische Ammóchostos den osmanischen Angreifern standhalten. Nach langer Belagerung mußte die Stadt kapitulieren. Die Osmanen sicherten den Verteidigern und den Bewohnern der Stadt Unversehrtheit zu. Am 4. August 1571 wurde die Stadt unter diesen Bedingungen übergeben. Am 5. August brachen die Osmanen jedoch die Vereinbarung und richteten ein Blutbad an. Alle Christen wurden in einem Massaker niedergemetzelt und die Stadt zerstört.
Es war der 7. Oktober 1571, als die moslemische Flotte des Osmanischen Reiches vor der Küste des Peloponnes auf die christliche Flotte der Heiligen Liga stieß, die zur Hilfe für das bedrängte Zypern gebildet, aber mangels Koordination und Entschlossenheit den Fall der Insel nicht verhindern konnte. Die Schreckensmeldungen aus Zypern führten schließlich doch zum Handeln. Die Heilige Liga versammelte die Seestreitkräfte der Republik Venedig, des habsburgischen Spaniens mit den Königreichen Neapel und Sizilien, des Kirchenstaates, der Seerepublik Genua, des Malteser Ritterordens, des Herzogtums Savoyen, des Großherzogtums Toskana und des Herzogtums Urbino unter der päpstlichen Fahne. Zum christlichen Bündnis gehörte auch die Republik Lucca, die zwar über keine Schiffe verfügte, aber mit Waffen und Geld die Genueser Flotte unterstützte.
Standarte der Heiligen Liga

Vor dem Auslaufen der Flotte der Heiligen Liga segnete der heilige Papst Pius V. die Standarte, die auf rotem Grund das Kruzifix zwischen den Aposteln Petrus und Paulus zeigte und das vom Motto Kaiser Konstantins des Großen überragt war: In hoc signo vinces. Nur dieses Symbol sollte zusammen mit einer Flagge mit der Darstellung der Gottesmutter Maria und der Aufschrift S. Maria succurre miseris auf dem Flaggschiff der Liga, der Galeere La Real (Die Königliche) gehißt werden. Nur die Admiralsbeflaggung war auf den christlichen Schiffen zu sehen, als sich beim ersten Sichten der türkischen Flotte die christlichen Soldaten auf den Decks der Schiffe versammelten und gemeinsam beteten. Während die Soldaten für Christus, für die Kirche und das Vaterland fielen, wurde der Rosenkranz gebetet. Die Galeerengefangenen ruderten im Gebetsrhythmus der Geheimnisse des Rosenkranzes. Die Nachricht vom Sieg gelangte 23 Tage später, überbracht von den Boten des Fürsten Colonna, nach Rom. Der Triumph wurde der Fürsprache der Jungfrau Maria zugeschrieben, so daß der heilige Pius V. 1572 zum Dank den Gedenktag Maria vom Sieg einführte. Papst Gregor XIII. benannte das Fest in Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz um.
Der Oberkommandant der christlichen Flotte war der erst 24 Jahre alte Ritter Johann von Österreich, der als Juan d’Austria in die Geschichte einging, der in Regensburg geborene außereheliche Sohn des damals bereits verstorbenen Kaisers Karl V. und Halbbruder des spanischen Königs Philipp II. und Halbonkel des römisch-deutschen Kaisers Maximilian II. An der Seite des Admiralsschiffs Real segelten die Schiffe der Kommandanten der vereinten Flotten: Admiral Sebastiano Venier der venezianischen Flotte und späterer Doge von Venedig; Kapitän-General Marcatonio Colonna der päpstlichen Flotte; Kapitän-General Ettore Spinola der genuesischen Flotte; Admiral Andrea Provana di Leinଠder piemontesischen Flotte und das Flaggschiff Vittoria des Priors Piero Giustiniani, Kapitän-General des Malteser Ritterordens. Insgesamt entsandte die Heilige Liga sechs Galeassen und 204 Galeeren. An Bord befanden sich 36.000 Kämpfer. Hinzu kamen etwa 30.000 Galeerenruderer.
Moslemische Admiralsflagge mit dem 28.900 Mal aufgestichten Namen Allah
Kapudan Pascha und damit als Großadmiral Oberbefehlshaber der osmanischen Flotte war Müezzinzade Ali Pascha. Die türkische Flotte, die über weniger Artillerie als die Christen verfügte, bestand aus etwa 170–180 Galeeren, 20–30 Galeoten und einer großen Zahl Fusten und Brigantinen. Die Kampfkraft einschließlich der Janitscharen belief sich auf etwa 20–25.000 Mann. Der tüchtigste osmanische Admiral, Kilic Ali Pascha war ein in Kalabrien geborener Apostat. Dieser Giovanni Dionigi Galeni war im Alter von 15 Jahren von moslemischen Korsaren verschleppt und zum Galeerensklaven gemacht worden. Durch Konversion zum Islam erhielt er nach einigen Jahren die Freiheit und machte steile Karriere.
Auf dem osmanischen Flaggschiff Sultana, auf dem sich Großadmiral Ali Pascha befand, wehte die grüne Admiralsflagge, auf der in Gold 28.900 Mal der Name Allahs gestickt war.
Heute wie damals wird den Feinden die Kehle durchgeschnitten

Die damaligen Moslems schnitten ihren Feinden die Kehle durch oder enthaupteten sie, so wie das heute der Islamische Staat (IS) auch macht. Sie haben ihre Vorgehensweise nicht geändert, während die Christen ihre Pflichten vor Gott und ihren Nationen vernachlässigt haben, indem sie nicht mehr dem König des Himmels und der Erde dienen wollen, sondern dem Herrn der Welt und der Unterwelt. Der heilige Louis Marie Grignon de Montfort schreibt:
„Maria befiehlt im Himmel den Engeln und den Seligen. Als Belohnung für ihre tiefe Demut hat Gott ihr die Macht und Erlaubnis gegeben, mit Heiligen die leeren Throne zu füllen, von welchen die abtrünnigen Engel aus Hochmut herabfielen.“
Alle Gnaden gehen über Maria, wie uns die großen marianischen Theologen lehren. Deshalb vertraute der heilige, marianische und dominikanische Papst Pius V. die Armee und das Schicksal des von den Moslems bedrohten Abendlandes und der Christenheit der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria an.
Auxilium Christianorum
Seither gebraucht man offiziell den Titel Auxilium Christianorum, ein Titel, der – wie es scheint – nicht direkt auf den Papst zurückgeht, sondern auf die siegreich aus der Schlacht zurückkehrenden Soldaten, die auf dem Rückweg nach Loreto pilgerten, um der Gottesmutter zu danken.
Die Galeerensträflinge, die auf den Galeeren rudern mußten, wurden freigelassen. Sie gingen im Hafen von Recanati an Land und zogen in Prozession zum Heiligen Haus hinauf, wo sie der Gottesmutter ihre Ketten schenkten, mit denen man sie an die Ruderbank geschmiedet hatte. Aus diesen Ketten wurden die Gitter geschmiedet, die noch heute die Altarräume der Kapellen abtrennen. Die Standarte der christlichen Flotte wurde vom päpstlichen Admiral Colonna nach Gaeta in die Kathedrale Maria Himmelfahrt zu den heiligen Erasmus und Marcianus gebracht und dieser zum Dank geschenkt. Dort wird sie noch heute aufbewahrt und wartet darauf, von jenen im Herzen neu gehißt zu werden, die sich als Christen bekennen und ihre Wurzeln gegen den blutigen Proselytismus des Islamischen Staates (IS) zu verteidigen.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bilder: Wikicommons
„Deshalb vertraute der heilige, marianische und dominikanische Papst Pius V. die Armee und das Schicksal des von den Moslems bedrohten Abendlandes und der Christenheit der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria an.“
Ja das ist nichts für den Konzilsgeist und seine Heiligen. Die hätten heutzutage bestimmt die ganze Flotte exkommuniziert.
„Segne uns Maria“
Per Mariam ad Christum.
Die Sache fand in unseren Tagen einen häßlichen Abschluß! Die oben so beschriebene Flagge des türkischen Oberkommandieren, wurde erobert. Unserem bald „seligen“ Paul VI. blieb es vorbehalten, diese Flagge den Türken zurüchzugeben. Zu allem Überfluß, er machte den Türken damit gar keine Freude, denn Orientalen werden nicht gerne an Niederlagen erinnert.
Das ist alles richtig, was Cristina Siccardi über die Entstehung des Rosenkranzfestes schreibt. Doch es ist nicht neu. Ecclesia-Dei-Priester und die FSSPX-Priester erwähnen in der Predigt diese Daten und rufen zur Marienverehrung auf.
Ich muss mich jetzt selbst ins Spiel bringen: Mit keiner Silbe habe ich gegen das Rosenkranzgebet geschrieben noch gegen Rosenkranzandachten, vor allem nicht im Oktober. Doch die innige katholische Marienfrömmigkeit erlaubt nicht, über die Hochverehrung, die ihr gebührt, hinauszugehen.
Daran hat sich die katholische Kirche in ihrem Lehramt immer gehalten. Und deshalb hat die eucharistische Anbetung, die Aussetzung des allerheiligsten Altarssakramentes in der Rosenkranzandacht zu unterbleiben. Die Tabernakeltür hat geschlossen zu bleiben bei der Rosenkranzandacht, und alle Gebet- und Gesangbücher der katholischen Kirche haben das stets beachtet.
Nur die FSSPX fing nach dem Tode von Erzbischof Lefebvre an, statt unseren Herrn bei der Sakramentsandacht anzubeten, den Rosenkranz an die Stelle der eucharistischen Gebete einzusetzen.
Und das darf sie nicht, das ist häretisch. Mit dem Wort „häretisch“,“ Häresie“ wird in unseren Tagen zu leicht umgegangen, doch sie handelt damit eindeutig gegen ein Dogma des Konzils von Trient. Das Dekret über das Sakrament der Eucharistie schließt mit Kanones über die Wesensverwandlung von Brot und Wein und in Kan. 6 definiert es eindeutig die eucharistische Verehrung: „Wer sagt, im heiligsten Sakrament der Eucharistie sei Christus, der eingeborene Sohn Gottes, nicht auch mit dem äußeren Kult der Gottesverehrung anzubeten und dabei weder durch eine festliche Feier zu verehren noch gemäß der lobenswerten allgemeinen Sitte und Gepflogenheit der heiligen Kirche in Prozessionen feierlich herumzutragen oder nicht öffentlich dem Volke vor Augen zu stellen, damit er angebetet werde und seine Anbeter seien Götzendiener, der sei mit dem Anathema belegt.“ (Denz. 1656).
„Damit er angebetet werde.“
Die eucharistische Anbetung ist Gottesverehrung und hat in einer festlichen Feier zu geschehen oder das Volk betet still.
Diese Anbetung hat mit dem Rosenkranzgebet nichts zu tun. Ich wehre mich nur gegen die unselige Vermischung von Rosenkranandachten und der Verehrung des allerheiligsten Altarssakramentes. Sie führt in die Häresie.
Dafür steht keinesfalls der hl. Dominikus. Sein großer Ordensbruder, der hl. Thomas von Aquin, hat die geistlich tiefsten eucharistischen Hymnen verfasst, die ausschließlich der Anbetung unseres Herrn Jesus Christus im Altarssakrament dienen. Sie dürfen nicht durch den Rosenkranz ersetzt werden.
Bei der eucharistischen Anbetung betet die katholische Kirche „Gottheit, tief verborgen, betend nah ich Dir…
Bei der Rosenkranzandacht, dem Rosenkranzgebet, verehren wir Maria, die mächtige Helferin und Fürsprecherin in den verschiedensten Nöten und Anliegen. Die Gottesgebärerin, die Auserwählte unter allen Menschen, die alle Heiligen überragt.
Sie schrieben: “ Ich wehre mich nur gegen die unselige Vermischung von Rosenkranandachten und der Verehrung des allerheiligsten Altarssakramentes. Sie führt in die Häresie.“
Der Rosenkranz wird schon seit Jahrhunderten vor dem ausgesetzten Allerheiligsten gebetet!
Machen Sie keine Mühe – ich habe @ zeitlos sogar schon die entsprechenden päpstlichen Instruktionen aus Enzykliken dazu zitiert, z.B. von Leo XIII.
Es ist verlorene Liebesmüh, wenn jemand unbelehrbar den Fakten ausweicht und das Häresie nennt, was einst kirchliche Überzeugung war, sich dabei aber auch noch für traditionstreu hält.
Der heilige Louis Marie Grignon de Montfort hat zudem eine Geschichte des Hl. Dominikus überliefert, der die Erlaubnis hatte öffentlich Exorzismus durchzuführen.
Bei einem Exorzismus stellte der Heilige tausende von bösen Geistern in einem Besessenen, von denen er verlangte den Namen desjenigen zu nennen, den sie meisten fürchten.
Dieser Aufforderung wollten diese auf keinen Fall nachkommen und flehten um Erbarmen.
Auf Fürsprache der Muttergottes zwang der Hl. Dominikus die Teufel ausführlich zu bekennen.
Sie bezeugten unter anderem, dass ein Seufzer der Muttergottes Maria mehr wert vor der Hl Dreifaltigkeit habe, als alle Gebete aller Heiliger und Hl Engel zusammen.
Schön, dass Sie das hier noch erwähnen – allein auch „die Tradition“ will das nicht mehr in dem Ton hören, in dem es immer geglaubt wurde.
Ungezählte Male hat Maria geholfen, aber eine verhärtete Moderne schmettert alles ab, auch vergangene Gelöbnisse an die Gottesmutter. Man ist sich zu fein dazu, weil man ja schließlich nur Christus verehrt, besser gesagt das eigene Bild, das man sich von Ihm gezimmert hat.
@zeitschnur
„Man ist sich zu fein dazu, weil man ja schließlich nur Christus verehrt, besser gesagt das eigene Bild, das man sich von Ihm gezimmert hat.“
Sehr gut. Aber der Kampf der Mutter Gottes gegen den falschen Christus dürfte nicht ohne sein. Ich glaube da werden die Fetzen fliegen.
Per Mariam ad Christum.
Ja, Sie haben recht, die Fetzen fliegen ja schon…aber ein paar Gläubige braucht die Gottesmutter dennoch – der Himmel hhat noch nie jemandem gegen seinen Willen das Heil aufgezwungen.