Friedensgruß ja, aber ohne Konfusion – Papst Franziskus korrigiert einen Mißbrauch


Priester verläßt zum Friedensgruß den Altar.
Lit­ur­gi­scher Miß­brauch: Prie­ster ver­läßt zum Frie­dens­gruß den Altar.

(Rom) Der Frie­dens­gruß im Römi­schen Ritus ver­ur­sacht im Neu­en Ritus ein ziem­li­ches Durch­ein­an­der. Beschränkt er sich im Alten Ritus nur auf den Altar­raum und wird in wür­di­ger, unauf­fäl­li­ger Wei­se aus­ge­tauscht, wur­de er im Neu­en Ritus auf alle Meß­teil­neh­mer aus­ge­wei­tet. Mit dem rich­ti­gen Maß haben eini­ge Gläu­bi­ge und Prie­ster ihre lie­be Not. Der Frie­dens­gruß bleibt auch mit den neu­en Bestim­mun­gen an der­sel­ben Stel­le in der Hei­li­gen Mes­se wie bis­her, näm­lich kurz vor der Kom­mu­ni­on. Aller­dings sol­len Miß­bräu­che kor­ri­giert wer­den, die sich seit der Lit­ur­gie­re­form ein­ge­schli­chen haben. 

Anzei­ge

In man­chen Pfar­rei­en herrscht beim Frie­dens­gruß gro­ße Kon­fu­si­on bis hin zu jahr­markt­ähn­li­chen Sze­nen. Man­che Gläu­bi­ge, aber auch Prie­ster ver­wech­seln den lit­ur­gi­schen Frie­dens­gruß mit der bür­ger­li­chen Gruß­ge­wohn­heit und mei­nen, mög­lichst vie­le Anwe­sen­de begrü­ßen zu müs­sen. Man­che Prie­ster ver­las­sen dazu sogar den Altar­raum, um in das Kir­chen­schiff zu gehen und vie­le Hän­de zu schüt­teln. Dabei wird an man­chen Orten Small Talk gepflegt, was zur Bana­li­sie­rung der gera­de statt­fin­den­den hei­li­gen Hand­lung führt. Der Frie­dens­gruß soll­te als sym­bo­li­sche Geste unauf­ge­regt dem in der Kir­chen­bank Neben­ste­hen­den ent­bo­ten wer­den, nicht aber rings­her­um allen seit­lich, vor­ne und hin­ten erreich­ba­ren. Bei der Papst­mes­se in Bet­le­hem am ver­gan­ge­nen 25. Mai ging der anwe­sen­de mos­le­mi­sche Palä­sti­nen­ser­prä­si­dent Mah­moud Abbas eigen­mäch­tig beim Frie­dens­gruß zum Papst auf die Altarer­he­bung, um mit ihm in demon­stra­ti­ver Sicht­bar­keit den Frie­dens­gruß zu tauschen.

Unangemessene Formen des Friedensgrußes
Unan­ge­mes­se­ne For­men des Frie­dens­gru­ßes und Her­um­ge­hen im Kir­chen­schiff wäh­rend der Hei­li­gen Messe.

Dage­gen ist nun die Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on unter ihrem Prä­fek­ten Anto­nio Kar­di­nal Cañi­zares Llove­ra ein­ge­schrit­ten. Sie rich­te­te ein Rund­schrei­ben an alle Bischofs­kon­fe­ren­zen der Welt. Das Rund­schrei­ben ist von Kar­di­nal Cañi­zares und dem Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on, Kuri­en­erz­bi­schof Arthur Roche unter­zeich­net und erin­nert an die Stu­die zum The­ma, die im Zuge der Bischofs­syn­ode über die Eucha­ri­stie von 2005 erstellt wurde.

Im Rund­schrei­ben zitiert die Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, was Papst Bene­dikt XVI. im Nach­syn­oda­len Apo­sto­li­schen Schrei­ben Sacra­men­tum Cari­ta­tis über die Eucha­ri­stie als „Quel­le und Höhe­punkt von Leben und Sen­dung der Kir­che“ schrieb. Die Num­mer 49 des Schrei­bens ist dem „Aus­tausch des Frie­dens­gru­ßes“ gewidmet.

Der Austausch des Friedensgrußes

49. Die Eucha­ri­stie ist von Natur aus ein Sakra­ment des Frie­dens. Die­se Dimen­si­on des eucha­ri­sti­schen Myste­ri­ums fin­det in der lit­ur­gi­schen Fei­er sei­nen beson­de­ren Aus­druck im Aus­tausch des Frie­dens­gru­ßes. Zwei­fel­los han­delt es sich um ein Zei­chen von gro­ßem Wert (vgl. Joh 14,27). In unse­rer so erschreckend kon­flikt­be­la­de­nen Zeit bekommt die­se Geste auch unter dem Gesichts­punkt des all­ge­mei­nen Emp­fin­dens eine beson­de­re Bedeu­tung, inso­fern die Kir­che die Auf­ga­be, vom Herrn das Geschenk des Frie­dens und der Ein­heit für sich und für die gesam­te Mensch­heits­fa­mi­lie zu erfle­hen, immer mehr als eige­nen Auf­trag wahr­nimmt. Der Frie­de ist sicher­lich eine nicht zu unter­drücken­de Sehn­sucht im Her­zen eines jeden. Die Kir­che macht sich zur Wort­füh­re­rin die­ser Bit­te um Frie­den und Ver­söh­nung, die aus dem Innern jedes Men­schen guten Wil­lens auf­steigt, und rich­tet sie an den, der „unser Frie­de“ ist (Eph 2,14) und der auch Völ­ker und Ein­zel­per­so­nen mit­ein­an­der ver­söh­nen kann, wo mensch­li­che Ver­su­che schei­tern. Aus all dem wird die Inten­si­tät ver­ständ­lich, mit der in der lit­ur­gi­schen Fei­er der Ritus des Frie­dens häu­fig emp­fun­den wird. Den­noch wur­de in die­sem Zusam­men­hang auf der Bischofs­syn­ode betont, daß es zweck­mä­ßig ist, die­se Geste, die über­trie­be­ne For­men anneh­men und aus­ge­rech­net unmit­tel­bar vor der Kom­mu­ni­on Ver­wir­rung stif­ten kann, in Gren­zen zu hal­ten. Es ist gut, dar­an zu erin­nern, daß der gro­ße Wert der Geste mit­nich­ten geschmä­lert wird durch die Nüch­tern­heit, die not­wen­dig ist, um ein der Fei­er ange­mes­se­nes Kli­ma zu wah­ren; man könn­te zum Bei­spiel den Frie­dens­gruß auf die beschrän­ken, die in der Nähe stehen.

Bene­dikt XVI. füg­te in der Fuß­no­te 150 hinzu:

Unter Berück­sich­ti­gung der alten und ehr­wür­di­gen Gepflo­gen­hei­ten und der von den Syn­oden­vä­tern aus­ge­drück­ten Wün­sche habe ich die zustän­di­gen Dik­aste­ri­en auf­ge­for­dert, die Mög­lich­keit zu unter­su­chen, den Frie­dens­gruß auf einen ande­ren Zeit­punkt zu ver­le­gen, zum Bei­spiel vor den Gaben­gang. Eine sol­che Wahl wäre zudem mit Sicher­heit ein bedeu­tungs­vol­ler Hin­weis auf die Mah­nung des Herrn, daß jedem Opfer not­wen­dig die Ver­söh­nung vor­aus­ge­hen muß (vgl. Mt 5,23f); vgl. Pro­po­si­tio 23.

Vor dem Offer­to­ri­um ist auch der Moment, in dem der Frie­dens­gruß im Ambro­sia­ni­schen Ritus erfolgt, der in der Kir­chen­pro­vinz von Mai­land gilt.

Die neuen Richtlinien der Gottesdienstkongregation

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas bei Papstmesse
Der mos­le­mi­sche Palä­sti­nen­ser­prä­si­dent Mah­moud Abbas mar­schier­te zum Frie­dens­gruß mit Papst Fran­zis­kus zum Altar.

Das Rund­schrei­ben der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on mit Datum vom 8. Juni ist von Papst Fran­zis­kus geneh­migt. Am 7. Juni emp­fing der Papst Kar­di­nal Cañi­zares in Audi­enz und appro­bier­te den Text an die Bischofs­kon­fe­ren­zen. Dar­in heißt es, daß nach Anhö­rung der Bischofs­kon­fe­ren­zen der Frie­den­gruß an der bis­he­ri­gen Stel­le vor der Kom­mu­ni­on bleibt, um kei­ne struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen am römi­schen Mis­sa­le vorzunehmen.

Gleich­zei­tig wer­den jedoch eine Rei­he von prak­ti­schen Richt­li­ni­en erlas­sen, um die ein­ge­ris­se­nen Miß­bräu­che abzustellen.

1.) Wird dar­an erin­nert, daß es nicht not­wen­dig ist, mecha­nisch jedes Mal die Gläu­bi­gen ein­zu­la­den, sich den Frie­dens­gruß aus­zu­tau­schen. Wenn es ange­bracht scheint, soll man dar­auf verzichten.

2.) Es wird emp­foh­len, bei einer Neu­aus­ga­be des Mis­sa­le durch die Bischofs­kon­fe­ren­zen, die emp­foh­le­nen Moda­li­tä­ten für den Frie­dens­gruß zu ver­bes­sern. Aus­drück­lich emp­foh­len wird dabei zum Bei­spiel, von zu ver­trau­ten und pro­fa­nen Gesten des Gru­ßes zu ange­mes­se­ne­ren überzugehen.

3.) Die Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on ver­weist auf die Not­wen­dig­keit, daß beim Frie­dens­gruß fol­gen­des ver­mie­den wer­den soll: die Ein­füh­rung eines im Römi­schen Ritus nicht vor­han­de­nen Frie­dens­ge­san­ges; daß die Gläu­bi­gen ihren Platz ver­las­sen; daß der Prie­ster den Altar ver­läßt, um eini­gen Gläu­bi­gen den Frie­dens­gruß zu ent­bie­ten. Zudem wird nahe­ge­legt, zu ver­mei­den, daß bei beson­de­ren Anläs­sen wie die Hoch­fe­ste Ostern oder Weih­nach­ten, Tau­fen, Erst­kom­mu­nio­nen, Fir­mun­gen, Hoch­zei­ten, Prie­ster­wei­hen, Ordens­pro­fes­sen, Toten­mes­sen der Frie­dens­gruß dazu miß­braucht wird, ande­re zu beglück­wün­schen oder ihnen Bei­leid auszudrücken.

4.) Die Bischofs­kon­fe­ren­zen wer­den auf­ge­for­dert, lit­ur­gi­sche Kate­che­sen über die Bedeu­tung des Frie­dens­ri­tus in der Römi­schen Lit­ur­gie und über den kor­rek­ten Ablauf in der Hei­li­gen Mes­se auszuarbeiten.

Das bereits mit 8. Juni datier­te Rund­schrei­ben wur­de über Spa­ni­en bekannt, wo es mit einem Begleit­schrei­ben vom 28. Juli allen Bischö­fen über­mit­telt wur­de. „Man wird nun sehen, ob und wie es ange­wandt wird: in Spa­ni­en und anders­wo“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster, der die Sache bekanntmachte.

Text: Set­ti­mo Cielo/​Giuseppe Nardi
Bild: Katho​li​sches​.info

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50 Kommentare

  1. Da kön­nen noch so schön for­mu­lier­te Grün­de daher kom­men, aber ich füh­le in mei­nem Her­zen, dass die­ser Frie­dens­gruss da nicht sein darf. Ich habe es so ver­stan­den, dass Gott uns Men­schen sei­nen Frie­den anbie­tet. Und nicht, dass wir uns dann gegen­sei­tig die Hän­de rei­chen. Jesus ist in der Hei­li­gen Eucha­ri­stie die gan­ze Zeit gegen­wär­tig. Ist es dann recht, wenn wir uns von Gott abwen­den, der für uns so viel gelit­ten hat, um sich gegen­sei­tig die Hän­de zu schüt­teln? Hät­ten wir das auch so gemacht, wenn wir vor 2000 Jah­ren am Kal­va­ri­en­berg unter dem Kreuz gestan­den hät­ten? Nein, da blei­be ich lie­ber knien und opfe­re dies Jesus auf als Süh­ne für die Respekt­lo­sig­kei­ten und man­geln­de Ehr­furcht vor Gott.

    • Sie fra­gen:
      „Ist es dann recht, wenn wir uns von Gott abwen­den, der für uns so viel gelit­ten hat, um sich gegen­sei­tig die Hän­de zu schütteln?“

      Dass wir den Frie­den, der uns Jesus Chri­stus zuge­sagt hat, im Frie­dens­gruß an die unmit­tel­bar neben uns befind­li­chen Men­schen wei­ter­ge­ben, ist sicher nicht falsch.
      Viel­leicht ist dies für ein­sa­me und iso­liert in einer anony­men Groß­stadt­um­ge­bung leben­de Men­schen sogar die ein­zi­ge Mög­lich­keit, wenig­stens für einen kur­zen Moment mensch­li­che Nähe zu erleben.
      Ich glau­be nicht, dass der Frie­dens­gruß also bedeu­tet, sich von Gott abzuwenden.

      Aber die­se aus­ufern­de Hän­de­schüt­te­lei emp­fin­de ich auch als sehr störend.
      Und wer sich dem zu ent­zie­hen sucht, wird womög­lich sogar als distan­ziert und über­heb­lich eingeschätzt.

    • „Da kön­nen noch so schön for­mu­lier­te Grün­de daher kom­men, aber ich füh­le in mei­nem Her­zen, dass die­ser Frie­dens­gruss da nicht sein darf.“
      Sich die „Pax“ zu geben, sei es vor der Gaben­be­rei­tung, sei es vor der Kom­mu­ni­on, ist einer der älte­sten Riten des Mis­sa­le Roma­num. In der Anti­ke hat man sich da geküsst – wenn man sich heu­te umarmt oder die Hand gibt, ist das sicher auch Jesu Wille.
      Die angeb­li­chen Miss­bräu­che habe ich bis­lang in kei­ner Pfar­rei, in kei­ner Diö­ze­se erlebt, in denen ich war (und ich war in einigen!).

      • „Die angeb­li­chen Miss­bräu­che habe ich bis­lang in kei­ner Pfar­rei, in kei­ner Diö­ze­se erlebt“. Lie­ber @Alberto Knox, auch ich war in eini­gen Diö­ze­sen und Pfar­rei­en und könn­te Ihnen von unzäh­li­gen Miss­bräu­chen berich­ten, was die­sen Frie­dens­gruß betrifft. Die­ses ober­fläch­li­che Hän­de­schüt­teln hat wäh­rend der Hl. Mes­se nichts zu suchen. In unse­rer Pfar­rei ist die­ser Frie­dens­gruß so aus­ge­ar­tet, dass unser Pfar­rer ihn gott­sei­dank abge­schafft hat.

      • Es gab den Frie­dens­kuss in der Anti­ke, aber er hat wohl nicht unbe­dingt so eine inni­ge Ver­bun­den­heit aus­ge­drückt wie bei uns heute.

        Sie schrei­ben „angeb­li­che“ Miss­bräu­che. Ich rede von tat­säch­li­chen Miss­bräu­chen, die ich in zwei Pfar­rei­en erlebt habe. Die Leu­te lau­fen über den Mit­tel­gang hin­weg zur ande­ren Rei­he, weil dort Bekann­te sit­zen, die sie beknud­deln wol­len. Der Prie­ster ver­lässt den Altar­raum (den anwe­sen­den Herrn!), um alle Bän­ke ent­lang­zu­ge­hen und den jeweils am Ran­de Sit­zen­den die Hän­de zu schüt­teln. Mit­ten im Frie­dens­gruss stimmt der Orga­nist das Agnus Dei an, das kaum einen inter­es­siert. Das ist Realität!

      • Nicht nur, dass ein Rie­sen­rum­mel ent­steht in mei­ner Kir­che und der Pfar­rer aus dem Altar­raum her­aus­rennt (was ver­bo­ten ist!), son­dern viel schlim­mer noch:

        Sobald das alber­ne Getue rum ist, kön­nen Sie sicher sein, dass die­sel­ben Küs­ser und Umar­mer Sie drau­ßen vor der Kir­che kaum mehr kennen! 

        Das sind alles Sit­ten aus der Mot­ten­ki­ste tota­li­tä­rer Staaten.

        Ein ritu­el­ler und dit­an­zier­ter Frie­dens­kuss in der Anti­ke (so wie ein Altar­kuss u. dgl.) ist damit über­haupt nicht vergleichbar!

  2. Bis­her hat jeder trotz aller Ermah­nun­gen gemacht, was er woll­te; nur durf­te es sich nicht um die Alte Mes­se han­deln. Es wäre eine Über­ra­schung, wenn das sich ändern sollte.

  3. @Cleo
    So mache ich es auch immer.
    Vor vie­len Jah­ren, als mir dies noch nicht geläu­fig war und ich auch Hän­de schüt­tel­te, hat­te ich dann fol­gen­des Erleb­nis in der Kirche:
    Die Kir­che war prop­pen­voll. Es war Ostern oder Pfing­sten. Das weiß ich nicht mehr genau.
    Jeden­falls kam es dann zu der Stel­le mit dem Frie­dens­gruß. Wie ein Blitz ging mir durch den Kopf, dass ich irgend­wo mal gele­sen hat­te, dass dem lb. Gott die­ses „Shake Hands“ miss­fällt. Ich hat­te aber null Ahnung, was ich jetzt machen soll­te. Ich war „umzin­gelt“ von Leu­ten. Woll­te die Kir­che ver­las­sen! Vor allem woll­te ich aber Eines nicht: Got­tes Miss­fal­len erre­gen, hat­te ich doch gele­sen, dass ihm der übli­che Frie­dens­gruß miss­fällt! Also habe ich ein inni­ges Stoß­ge­bet gen Him­mel geschickt. Etwa so: „Lie­ber Jesus. Wenn Dir das miss­fällt, was soll ich tun?“ Und ohne, dass ich auch nur im Ent­fern­te­sten mit irgend­was gerech­net hät­te, kam: „Knie Dich hin“.
    Seit­her habe ich mich nie mehr am Frie­dens­gruß betei­ligt. Statt­des­sen erbit­te ich gei­stig für alle Anwe­sen­den den Frie­den und den Segen!

    • Ach, das ist jetzt wirk­lich herr­lich! So ähn­lich wars bei mir auch! Mir wur­de bewusst, dass Gott dies miss­fällt, aber bis zu dem Tag habe ich den Nach­ste­hen­den die Hand gege­ben. Was tun, wenn ich jetzt nicht als unver­schämt oder unfreund­lich her­über­kom­men möch­te. Also habe ich Jesus gefragt, was soll ich jetzt nur tun? Und die inne­re Ant­wort war:“ Bleib ein­fach knien“. Seit­her blei­be ich die gan­ze Zeit knien. Ich habe spä­ter gele­sen, dass es bis vor Vati­kan II sogar üblich war die gan­ze Zeit über zu knien. Kann das jetzt nicht bestä­ti­gen, da ich spä­ter gebo­ren wur­de. Bei all dem Wirr­warr habe ich ver­stan­den, dass ich auf mein Herz resp. auf mein Inne­res hören muss. Da kom­mu­ni­ziert Gott mit uns. Und so mache ich mitt­ler­wei­le vie­les anders und doch fühlt es sich echt und rich­tig an.

      • .…bin zu der­sel­ben Erkennt­nis gelangt.….
        1. von den Men­schen, die einem in der hl. Mes­se unbe­dingt die Hand schüt­teln wol­len, bekom­me ich auf der Stra­ße fast nie den Gruß erwidert
        2. den wirk­li­chen Frie­den schenkt Gott, auf die Bit­te des Prie­sters hin und die­ser Frie­de ist es mir wert ihn auf den Knien emp­fan­gen zu dürfen.
        3. das biß­chen Zeit, das ich vor dem eucha­ri­sti­schen Herrn ver­brin­gen darf, will ich mich nicht von Ihm abkeh­ren, den Men­schen kann ich mich den gan­zen Tag über zuwenden.
        übri­gens, um mich nicht über die viel­fäl­tig­sten Krea­tio­nen u. lit­ur­gi­schen Miß­bräu­chen zu sehr betrü­ben zu müs­sen, beglei­tet mich mein gelieb­ter alter Schott zur hl.Messe u. ich ernäh­re mich von die­sen zeit­lo­sen, herr­li­chen Tex­ten u. so bleibt für man­chen „Unglau­bens­ver­kün­der“ nur noch ein hal­bes Ohr.

  4. Ich habe es noch nie gemocht, irgend­wel­chen Leu­ten die Hän­de zu schüt­teln. Für mich ist das ein­fach nur „nerv­tö­tend“. Wenn ich ein­mal „gezwun­ge­ner­ma­ßen“ in einer NOM Mes­se war habe ich dies stets verweigert.
    Im Frie­dens­gruß sehen die Leu­te mei­stens sowie­so nichts Tieferes.
    Vor­ner­um gibt man sich die Hand oder umarmt sich groß­mäch­tig und hin­ten­rum kann man sich nicht aus­ste­hen. Das rein­ste Theater!

    • „Vor­ner­um gibt man sich die Hand oder umarmt sich groß­mäch­tig und hin­ten­rum kann man sich nicht aus­ste­hen. Das rein­ste Theater!“

      Ganz so ein­fach, lie­ber Dario, glau­be ich, ist es doch nicht.
      Wie bei allem kommt es dar­auf an, aus wel­chem Her­zen­sinn der Gruß
      erfolgt.
      Gera­de die Per­son, die rechts und links neben mir ist, mag viel­leicht dank­bar sein für einen klei­nen Gruß, für die­se zeit­lich kur­ze Zuwen­dung, die ihm hier zufällt.
      Danach, zur Wand­lung, darf ich knieen.
      Natür­lich ist es Chri­stus, von dem wir alles haben, alle Lie­be und allen Frie­den und den Er für uns so teu­er erkauft und erlit­ten hat.
      Doch ein Hän­de­druck und die Wor­te „Der Frie­de sei mit dir!“ in ech­ter Zuwen­dung dem unmit­tel­ba­ren Nach­barn und Näch­sten zuge­spro­chen, kann auch einen tie­fe­ren Sinn haben oder bekommen.
      Wäre es so, wie Sie schrei­ben, dass man sich vorn­her­um nur die Hand gibt und in Wirk­lich­keit sich nicht aus­ste­hen kann – dürf­te man dann in die­ser Ver­fas­sung zur Kom­mu­ni­on gehen? 

      Darf ich Ihnen kurz etwas erzählen?:
      Vor Jah­ren gab es ein­mal eine Span­nung zwi­schen einem Ehe­paar und mei­nem Mann und mir.
      Beim Frie­dens­gruß dreh­te ich mich um und ‑welch ein Schreck-aus­ge­rech­net die­ses Ehe­paar stand hin­ter mir.
      Sekun­den­schnel­le Gedan­ken der Art: „Mein Gott, was soll ich jetzt tun?“ – und dann gab ich ihnen die Hand.
      Es hat noch län­ge­re Zeit gedau­ert, bis sich die­se Span­nung wie­der auflöste.
      Aber jetzt ‑aus zeit­li­cher Distanz- weiß ich, dass die­ser kur­ze, unver­mit­tel­te und unge­plan­te Hän­de­druck ein posi­ti­ver Anfang war.
      Er hat etwas aufgebrochen!

      Es ist das aus­ufern­de, nicht enden­wol­len­de Hän­de­schüt­teln über Bän­ke hin­weg, das mich stört.

  5. Bis­her hat der lit­ur­gi­sche Miss­brauch, ganz egal wel­cher Art nie jemand geküm­mert. Vom tan­zen­den Pfar­rer bis zur Wand­lung in Wein­glä­sern und mehr wur­de alles gedul­det. Aber dass man die freund­li­che Geste des Frie­dens­gru­ßes regle­men­tiert über­rascht dann doch. Die Fra­ge ist viel­leicht, bei wel­cher inter-reli­giö­sen Fei­er wür­de so etwas stö­ren? Gibt es Glau­bens­grup­pen, bei denen frem­de Män­ner und Frau­en sich aus Glau­bens­grün­den nicht die Hand geben dürfen .….…

  6. Voll­kom­men illu­so­risch. Wer meint, dass auch nur ein ein­zi­ger sich an die Bestim­mung hält, träumt mun­ter vor sich her. Berg­o­glio macht es doch täg­lich vor, dass Bestim­mun­gen nur dazu die­nen, sie eben nicht zu beach­ten. Solan­ge die Vor­schrift, vor dem gegen­wär­ti­gen Herrn nach der hei­li­gen Wand­lung eine Knie­beue­ge zu voll­zie­hen, ad absur­dum geführt wird, ist das alles nur Kosmetik.
    Voll­kom­men über­flüs­sig, im novus ordo über­haupt noch etwas vor­schrei­ben zu wol­len- es macht sowie­so fast jeder, was er will. In unse­rer Stadt gibt es 10 Pfar­rei­en und ins­ge­samt 27 Sonn­tags­mes­sen. Bis­lang habe ich über 20 ver­schie­de­ne „Gestal­tun­gen“ der Hei­li­gen Mes­se erlebt. Das Aller­be­ste ( wie beschei­den wir doch gewor­den sind ) ist ein geist­li­cher Stu­di­en­rat, der zumin­dest Con­fi­teor, Ora­te fra­tres und die Libe­ra-Bit­te in jeder Mes­se betet. Da ist er aber wirk­lich der Ein­zi­ge. Er hält sich ans Mess­buch, d.h. es kommt immer der 2. Kanon. Damit gilt er bei sei­nen Mit­brü­dern schon als extrem kon­ser­va­tiv. Wie tief sind wir doch gesunken.

    • Ach ja: Wenn ich mir beim obi­gen Arti­kel das drit­te Bild betrach­te, dann sehe ich den gro­ßen Lit­ur­gi­ker Berg­o­glio etli­che Meter vom Altar ent­fernt sei­ne Umar­mun­gen und Frie­dens­ak­ti­vi­tä­ten voll­zie­hen. Da müss­te doch jedem vor­ei­li­gen Jubel­schrei­er der Schrei noch in den unte­ren Regio­nen stecken­blei­ben. Wenn sich der Bischof von Rom nicht ein­mal selbst an sei­ne Bestim­mun­gen hält, wie­so soll­te sich denn irgend­ein Ande­rer bemü­ßigt füh­len die­ses zu tun?

    • am lieb­sten sind mir inzwi­schen die fremd­spra­chi­gen Prie­ster, die so wenig deutsch spre­chen, daß sie genö­tigt sind sich an die Meß­tex­te zu halten…

      …wir „armen Scha­fe“, wie müs­sen wir doch in die­ser gei­sti­gen Wüste uns das Fut­ter suchen, und doch kön­nen wir uns reich und glück­lich schät­zen, solan­ge wir noch Kir­chen haben, in denen der Eucha­ri­sti­sche Herr unter uns wohnt!

  7. Das gan­ze ist doch nix Neu­es und stammt ja gar nicht von Papst Franziskus!
    Was soll denn die Aufregung?
    Der Frie­dens­gruß soll nach allen römi­schen Erklä­run­gen nur an die unmit­tel­bar Umste­hen­den gege­ben wer­den und soweit ich das im Kopf haben wird er auch schon unter JPII in Redempto­ris Sacra­men­tum ver­suchs­wei­se regle­men­tiert , was kei­nen interessiert.

  8. Nicht nur der Frie­dens­gruß gehört abge­schafft, son­dern das gesam­te Men­schen­werk namens „NOM“ .

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Rich­tig. Das Hän­de­schüt­teln ist ein nor­ma­ler all­täg­li­cher Vorgang.
      Nur in einer bana­li­sier­ten Lit­ur­gie konn­te so etwas Auf­nah­me finden.
      Dies ist mit ein Grund wes­halb ich schon lan­ge kei­ne NOM-Ver­an­stal­tung mehr besuche.

  9. Heu­te am Schwei­zer Natio­nal­fei­er­tag ver­miss­te ich den „Frie­dens­gruss“ in der hei­li­gen Mes­se im Alters- und Pfle­ge­heim mei­ner Mut­ter. In mei­ner Pfar­rei war es üblich sich beim „Vater unser“ die Hän­de zu reichen.

    Was spricht dage­gen, wenn wir die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen, wäh­rend der hei­li­gen Mes­se, uns, die Hän­de rei­chen um Ver­bun­den­heit zu zeigen? 

    Zu guter Letzt, der Pfar­rer führ­te auch eine neue Tra­di­ti­on ein, sich zusam­men z.B. mit dem Dia­kon, den Mini­stran­ten am Kir­chen­aus­gang auf­zu­stel­len um den Got­tes­dienst­be­su­cher die Hand zu rei­chen und zu schüt­teln und ein paar Wor­te mit den Gläu­bi­gen zu spre­chen. Immer­hin bes­ser als beim Aus­zug sich in die Sakri­stei zurück zu ziehen.

    Noch­mals, was spricht dage­gen, wenn der Prie­ster die Kir­chen­bän­ke abschrei­tet und den Gläu­bi­gen den Frie­dens­gruss reicht? Zuge­ge­ben, es braucht ein wenig Zeit, die­ses Abschrei­ten. Die­se viel­leicht 5 Minu­ten sind gut inve­stier­te Minuten.

    • Ach, bit­te: bleibt doch auf kath​.net und führt sol­che Dis­kus­sio­nen dort. Hier besteht eine Prä­fe­renz für den über­lie­fer­ten Ritus, in dem die­ser Fir­le­fanz so glück­li­cher­wei­se gar nicht vor kommt.

      • Grüss Gott und guten Mor­gen Herr Carlo

        „Grüezi“ gehört halt in der Schweiz zur Begrü­ssung, ist halt Tra­di­ti­on statt Hal­lo und Co. zu sagen.

        Immer­hin ist die Kir­che in mei­ner Pfar­rei an Sonn­ta­gen gut besucht, eben­falls gut besucht waren die Sonn­täg­li­chen Got­tes­dien­ste in der Jesui­ten­kir­che. Und wenn am Sams­tag­abend oder Sonn­tag eine Kir­che gut besucht ist, heisst dass, dass par­don spitz gesagt, das Ange­bot der Katho­li­schen Kir­che bei den Gläu­bi­gen gut ankommt.

        In fast lee­ren Kir­chen ist der Frie­dens­gruss sowie­so über­flüs­sig und ergibt gro­sse Unru­he, gebe ich zu. Denn die Grü­ssen­den müs­sen mit ein paar Schrit­ten auf den Glau­bens­bru­der oder die Glau­bens­schwe­ster zuge­hen. Und viel­leicht ist der­je­ni­ge, die­je­ni­ge, auf den man zugeht, kein guter „Freund“, den man die Hän­de zum Frie­dens­gruss reicht.

        Par­don, gestern war ich ein wenig ernüch­tert, dass im Alters- und Pfle­ge­heim, die von einer Ordens­ge­mein­schaft getra­gen wird, deren Patron der Seli­ge Peter Fried­ho­fen ist, kein Frie­dens­gruss erfolg­te. Ich ver­miss­te, um bei der Tra­di­ti­on zu blei­ben, die Schwei­zer Natio­nal­hym­ne „Tritts im Mor­gen­rot daher, seh ich dich im Strah­len­meer, dich du Hoch­er­ha­be­ner Herr­li­cher.…“ (frei aus dem Gedächt­nis zitiert).

        Im Moment wird dis­ku­tiert, ob die Natio­nal­hymm­ne durch einen ande­ren Text mit Melo­die ersetzt wer­den soll­te. Ich bin dage­gen, unse­re Natio­nal­hym­ne. Die Natio­nal­hym­ne wur­de erst 1981 für offi­zi­ell erklärt anstel­le von „Rufts du mein Vaterland“.

        Gott, auf den sich unse­re Bun­des­ver­fas­sung beruht, oder ein Vater­land das ruft, sind kei­ne alten Zöp­fe die man wegen dem Zeit­geist über Bord wer­fen soll­te und gehö­ren zur Tradition.

      • @ Luzer­ner

        Ihre Hei­mat­lie­be sei Ihnen wirk­lich gegönnt, aber jen­seits die­ser natür­li­chen, mensch­li­chen Gefühle:

        Im über­lie­fer­ten Ritus: „Pax Chri­sti sit sem­per vobis­cum!“ (aus dem Gedächt­nis, kann etwas abwei­chen im fest­ge­leg­ten Text)

        Das hat mit Natio­nal­staa­ten, schö­nen Land­schaf­ten, net­ten Volks­ge­nos­sen und Städ­ten und Dör­fern über­haupt nichts zu tun. Das bezieht sich auf die Gläu­bi­gen, die dem Mess­op­fer bei­woh­nen und dar­in auch ihr Kreuz auf sich neh­men oder die sich dar­in der Rea­li­tät des Gläu­bi­gen erge­ben, der sein Kreuz mit dem Herrn auf sich nimmt und IHM folgt, aber dies nur, weil er ganz aus IHM und Sei­nem Opfer lebt und sich nun gleich wie­der von IHM mit IHM spei­sen lässt…

        Unser Frie­de heißt: Jesus Christus!

        Er heißt nicht Essen, Trin­ken, Ord­nung und Ruhe im Reich auf Erden, son­dern Sein Frie­de geht über alle Ver­nunft und Behag­lich­keit nach gewon­ne­nem Kampf ob im Alpen­glü­hen oder im Wüsten­sand der Sahara…

        Hier wird dem ein­zel­nen Gläu­bi­gen von Chri­stus (!!!) durch den Prie­ster, der in per­so­na Chri­sti spricht, selbst aber durch die Ant­wort (Et cum…), natür­lich an der Stel­le auch in sei­ner Rol­le als Glied des Lei­bes Chri­sti, mit ein­be­zo­gen wird, der Frie­dens­gruß gegeben!
        Also: nicht wir geben ande­ren unse­ren Frie­den, den wir Chri­stus aus den Hän­den zer­ren und nach unserm Gut­dün­ken verteilen!
        Son­dern: Chri­stus selbst seg­net hier jeden ein­zel­nen mit Sei­nem Frieden!

        Ihre Natio­nal­hym­ne in Ehren – aber das ist ein Frei­mau­rer­lied, unter dem sich jeder­mann ein­fin­den kann. Gott ist die Natur oder in der Natur – mehr nicht. Sehr poe­tisch, aber nicht katho­lisch! Aber immer­hin bsser als das krie­ge­ri­sche vor­he­ri­ge Lied…

        Hier nach­zu­le­sen http://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​c​h​w​e​i​z​e​r​p​s​alm

    • @Luzerner
      Jesus, unser Hei­land und Erlö­ser wur­de bereits am Vor­abend sei­nes Todes grau­sam miss­han­delt und gefol­tert. Sie haben ihn mit allen mög­li­chen spit­zen Gegen­stän­den gesto­chen, sie haben ihm den Bart aus­ge­ris­sen, die Zun­ge durch­sto­chen, geschla­gen, über den Boden geschleift, nackt auf einen Stuhl gebun­den und flüs­si­ges Blei über sei­ne offe­nen Wun­den gegos­sen, ihn mit blo­ssen Füssen auf ein glü­hen­des Blech gestellt und vie­les mehr. Am näch­sten Tag die bestia­li­sche Gei­sse­lung und die Dor­nen­krö­nung, Jesus war nahe­zu blind. Das schwe­re Kreuz das er in der sen­gen­den Hit­ze den Kal­va­ri­en­berg hoch­tra­gen muss­te. Der müh­sa­me Gang dau­er­te meh­re­re Stun­den. Die Men­ge johl­te, lach­te, beschimp­fe ihn. Jeden Schritt den er tat, wur­de er gepeitscht, die Füsse waren sicher vol­ler offe­ner Brand­bla­sen und so muss­te er über die spit­zen Stei­ne und Dor­nen lau­fen. Er sah wie sei­ne gelieb­te Mut­ter um sei­net­wil­len litt. Wenn Jesus hin­fiel haben sie ihn getre­ten, sogar Kin­der. Die Hen­ker haben ihm bei der Kreu­zi­gung die Arme aus den Schul­ter­ge­len­ken geris­sen, die Arme haben sie so ange­win­kelt damit ihm der höchst­mög­li­che Schmerz zuge­fügt wur­de. Die Nägel haben sie absicht­lich von der Dau­men­wur­zel schräg durch das Hand­ge­lenk geschla­gen, sie gaben ihm Gal­le mit sau­rem Wein zu trin­ken. Der Todes­kampf dau­er­te 3 Stun­den. Jesus hat­te 5480 Wun­den an sei­nem Kör­per. Das und mehr hat Jesus frei­wil­lig auf sich genom­men, und das nur, um uns sün­di­gen, schwa­chen Men­schen ein ewi­ges Leben zu ermög­li­chen. Wie unend­lich gross muss Got­tes Lie­be zu uns Men­schen sein. War­um sonst, hät­te ER, Gott, das tun sol­len? Das ist es, wor­an ich den­ke, wenn der Prie­ster die Wand­lungs­wor­te spricht und wir die Hei­li­ge Eucha­ri­stie fei­ern. Wäh­rend die­ser Andacht berei­te ich mich gei­stig und see­lisch vor, Jesus in aller Demut und Ehr­furcht in der Hei­li­gen Hostie zu emp­fan­gen, auf der Zun­ge und kniend, und in freu­di­ger Erwar­tung auf die Ver­ei­ni­gung mit Ihm. Anschlie­ssend dan­ke, lobe und prei­se ich ihm für all die Qua­len die Er für mich und alle Men­schen durch­lit­ten hat. Ich bit­te Ihn um Barm­her­zig­keit und Ver­ge­bung für alle See­len die Ihn auch heu­te noch ver­spot­ten, ableh­nen, belei­di­gen oder verfluchen.
      Das bedeu­tet für mich die Hei­li­ge Messe.

      • @Cleo
        Das ist sehr gut aus­ge­drückt und dar­ge­stellt! Danke!
        Und an Luzerner:
        Es ist nicht immer ein Indiz dafür, dass die Mes­se gut ist oder der Hl. Geist in der­sel­ben wirkt, wenn die Mes­se voll ist!!
        Es gibt hier so vie­le Schän­dun­gen, wie z.B. Faschings­mes­sen, Prie­ster als Clown ver­klei­det, mit Kas­per­le­pup­pe in der Hand etc., etc.
        Wenn Sie mal goo­geln, wer­den Sie auch fin­den. Auch hier wur­de schon dar­über berichtet…
        Gestern Nacht habe ich mir mal wie­der­holt den Frei­mau­re­ri­schen Plan zur Zer­stö­rung der katho­li­schen Kir­che durchgelesen.
        Man sieht deut­lich, was bereits schon alles umge­setzt wur­de und wo Rom noch „dran arbei­tet“. Auch über den Frie­dens­gruß gibt es einen Punkt.
        Also: Ein­ge­führt von Frei­mau­rern, um zu zerstören!

  10. @Luzerener
    Was dage­gen spricht???
    Dage­gen spricht Folgendes:
    Stel­len Sie sich mal bit­te fol­gen­des Sze­na­rio vor:
    Ein mit dem Tode rin­gen­der liegt im Ster­be­zim­mer und die Fami­lie trau­ert. Auf ein­mal geht die Türe auf und wei­te­re Ange­hö­ri­ge kom­men. Da ste­hen die bereits Anwe­sen­den erfreut auf und rufen Hän­de schüt­telnd: „Ach ist das schön, dass Du kommst Onkel Ernst, Tan­te Tru­di. Ich freue mich.…etc., etc. Und wäh­rend dem gan­zen Hän­de­schüt­teln stirbt der Tod­kran­ke allein in sei­nem Zimmer.….
    DAS SPRICHT DAGEGEN!

  11. Für mich wäre das wie ein Alb­traum. Eine sol­che Mes­se, wer­ter Luzer­ner, wür­de ich nur zwei­mal besu­chen: das erste und das letz­te Mal. Wie kann man sich als Prie­ster nur so in den Mit­tel­punkt stel­len! In der Hl. Mes­se besu­che ich den Herrn. Der Prie­ster ist ledig­lich ein Mit­tels­mann. Und die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen ist gei­sti­ger Natur, die nicht durch Händ­chen­hal­ten und ähn­li­che Folk­lo­re ver­sinn­bild­licht wer­den muss.

  12. @ Cleo

    Einer der ein­drucks­voll­sten und besten Kom­men­ta­re, die ich seit lan­gem hier lesen durfte!
    Dan­ke dafür…morgen wäh­rend des Hoch­am­tes wer­de ich bestimmt oft dar­an denken.

    Schö­nen Abend allerseits…

  13. Aber davon abge­se­hen, was hier schon geschrie­ben wur­de, fällt mir doch just das „pro mul­tis“ ein – und es fällt mir ein, dass es hieß, nach der Ein­füh­rung des neu­en Got­tes­lo­bes wür­de auch das „pro mul­tis“ restauriert.

    Ich habe noch nichts davon bemerkt!

    Auch Ste­fan Bur­ger hat bei sei­ner Bischofs­wei­he natür­lich „für alle“ gesagt.

    was immer Berg­o­glio in Rom schreibt, redet, andeu­tet, verschwiemelt…es hat null Bedeu­tung für die Kir­che, weil jeder macht, was er denkt – mit Aus­nah­me der Leu­te, die an der über­lie­fer­ten Mes­se festhalten…

    • Zeit­schnur,

      nicht das Got­tes­lob ist ent­schei­dend, son­dern das Mess­buch. Das Got­tes­lob ist ja eigent­lich gar kein lit­ur­gi­sches Buch, wäh­rend das Mess­buch lit­ur­gi­sche Geset­ze ent­hält und vor­schreibt. Erst mit der Pro­mul­ga­ti­on der neu­en Auf­la­ge des Mess­bu­ches – so woll­te es Bene­dikt XVI. – soll die For­mu­lie­rung geän­dert werden.

      • Sarah, ich gehe davon aus, dass die Neu­über­set­zung des pro-mul­tis nicht kom­men wird. Fran­zis­kus ori­en­tiert sich an Paul VI. und Johan­nes Paul II., die nicht dar­an rüt­teln woll­ten, dass Jesus für alle Men­schen gestor­ben ist.
        Selbst­ver­ständ­lich haben Sie aber Recht: Wie könn­te ein Bischof eigen­mäch­tig und, wie Sie schrei­ben, wand­lungs­ver­un­gül­ti­gend, die Wor­te ändern beim Kelch­wort. Bur­ger ist Kir­chen­recht­ler und weiß, dass die der­zei­ti­ge For­mu­lie­rung im Got­tes­lob freund­lich gesagt schief gegan­gen ist.

    • Ach­ja, ein kur­zer Nach­trag: Nach der­zei­ti­ger lit­ur­gi­scher Gesetz­ge­bung wäre eine eigen­mäch­ti­ge Ände­rung der Wand­lungs­wor­te in „für vie­le“ vor der Pro­mul­ga­ti­on der Neu­über­set­zung des Mess­bu­ches wandlungsverungültigend.

      • Aber nein, ganz im Gegen­teil. Wenn man schon dar­über nach­denkt, ob Wand­lungs­wor­te ungül­tig sein könn­ten, dann „für alle“. Sie sind offen­sicht­lich falsch, die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz ver­stößt seit vie­len (!) Jah­ren gegen die Auf­la­ge des Pap­stes, sie zu ändern und, weit­aus schwer­wie­gen­der – das betrifft aller­dings nicht nur die Wand­lungs­wor­te – es ist ein Ver­stoß gegen das Dekret „Cor Pri­mum“ von Papst Pius V. („die­ses Mis­sa­le darf von nie­man­dem ver­än­dert werden“).

        Es gibt eine ein­fa­che Lösung für Prie­ster, solan­ge die Bischofs­kon­fe­renz wei­ter­hin unein­sich­tig ist: Die Wand­lungs­wor­te auf Latein spre­chen. Ich ken­ne meh­re­re Prie­ster, die so verfahren.

      • Gla­dys, ich muss Sie kor­ri­gie­ren. Papst Bene­dikt XVI. hat aus­drück­lich ange­ord­net, dass die Wand­lungs­wor­te erst mit der Pro­mul­ga­ti­on der Neu­über­set­zung des Mess­buchs geän­dert wer­den sol­len. Man muss die DBK nicht mögen – aber hier han­delt sie abso­lut nicht gegen, son­dern ein­ver­nehm­lich mit dem Papst.
        Übri­gens kann das Mess­buch Pius V. jeder­zeit ver­än­dert wer­den. Kein Papst ist in sei­nen Amts­voll­mach­ten von sei­nem Vor­gän­ger außer bei leges divin­ae beschränkt. Im Übri­gen hät­te – nur mal fik­tiv für den Fall, Sie hät­ten Recht! – spä­te­stens Pius X. und Pius XII. mit ihren weit­ge­hen­den Lit­ur­gie­re­for­men gegen die Bul­le von Pius V. verstoßen.

      • @ Sarah (3. August 2014 um 21:49 )

        Könn­ten Sie mir dazu eine Quel­le nen­nen? Ich weiß nur, dass die Prie­ster hät­ten instru­iert und die Gläu­bi­gen inten­siv in Pre­digt und Kate­che­se über die Kor­rek­tur der Wand­lungs­wor­te infor­miert wer­den sol­len. Nichts davon ist pas­siert und ich den­ke man darf auch behaup­ten, dass nichts davon pas­sie­ren wird.

        Bei den Ände­run­gen am Römi­schen Mess­buch han­del­te es sich nur um Ver­bes­se­run­gen, die die ursprüng­li­che Inten­ti­on wie­der­her­stel­len woll­ten, z. B. Pro­ble­me, die es durch die ver­mehr­te Anzahl der Hei­li­gen im Kalen­der gab. Dass bis­her jeder Papst aner­kann­te, dass kei­ne dar­über hin­aus gehen­de Ände­rung möglich/​erlaubt ist, ist dar­an sicht­bar, dass sie ihre Doku­men­te hin­ter das Dekret von Pius V. hin­ten­an­ge­fügt haben. – Aller­dings haben Sie Recht, die Ände­rung der Lit­ur­gie der Kar­wo­che und Oster­nacht von Pius XII. (Sekre­tär der Lit­ur­gie­kom­mis­si­on war Bug­nini!) stellt die erste tief­grei­fen­de Ver­än­de­rung dar und das ist klärungsbedürftig.

        Zur Klar­stel­lung: Ich be- oder ver­ur­tei­le hier­mit sicher­lich nicht Pius XII.! Ich mei­ne auch nicht, dass die Hl. Mes­se durch die­se Ände­run­gen oder dass die „Neue Mes­se“ ungül­tig ist.

      • Lie­be Gladys,

        Papst Bene­dikt schrieb an Erz­bi­schof Zol­lit­sch: „In die­sem Zusam­men­hang ist vom Hei­li­gen Stuhl ent­schie­den wor­den, daß bei der neu­en Über­set­zung des Mis­sa­le das Wort ‚pro mul­tis‘ als sol­ches über­setzt und nicht zugleich schon aus­ge­legt wer­den müs­se“ (http://​www​.vati​can​.va/​h​o​l​y​_​f​a​t​h​e​r​/​b​e​n​e​d​i​c​t​_​x​v​i​/​l​e​t​t​e​r​s​/​2​0​1​2​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​b​e​n​-​x​v​i​_​l​e​t​_​2​0​1​2​0​4​1​4​_​z​o​l​l​i​t​s​c​h​_​g​e​.​h​tml). Die Neu­re­ge­lung wird also (vor­be­halt­lich einer ande­ren Ent­schei­dung des jet­zi­gen Pap­stes, vgl. dazu oben Alber­to Knox) erst mit der Pro­mul­ga­ti­on der Neu­über­set­zung des Mess­bu­ches gül­tig. Da ist das Kir­chen­recht gott­sei­dank ein­deu­tig und klar.
        Was die Lit­ur­gie­re­for­men nach Pius V. betrifft: Haben Sie sich mal mit den Text­ver­än­de­run­gen im Bre­vier durch Urban VIII. befasst? Da blieb kein Stein auf dem ande­ren. Wenn Pius X. die Inten­tio­nen des Mess­bu­ches von Pius V. wie­der­her­stel­len woll­te – wer hat sie denn dann zuvor ver­un­klart? Doch nur die Päp­ste dazwi­schen! Was sind die von Ihnen inkri­mi­nier­ten Ände­run­gen „dar­über hin­aus“? Die Ein­füh­rung der Volks­spra­che? Aber die hat es doch im Alter­tum, als Latein Volks­spra­che war gege­ben! In ande­ren Riten gibt es sie doch auch! Die Wie­der­ein­füh­rung der Für­bit­ten? Die­se hat es bis Gre­gor I. gege­ben! Die Wie­der­ein­füh­rung der Volks­kom­mu­ni­on in der Mes­se selbst? Die bedeu­tend­ste Frucht der Kom­mu­ni­on­de­kre­te von Pius X. Schon die mas­si­ve Reform von Pius X. und nicht erst die von Pius XII. wäre ein Pro­blem – wenn denn tat­säch­lich nichts geän­dert wer­den dürfte!

      • @ Alber­to Knox 

        » Papst Bene­dikt schrieb an Erz­bi­schof Zol­lit­sch: „In die­sem Zusam­men­hang ist vom Hei­li­gen Stuhl ent­schie­den wor­den, daß bei der neu­en Über­set­zung des Mis­sa­le das Wort ‚pro mul­tis‘ als sol­ches über­setzt und nicht zugleich schon aus­ge­legt wer­den müsse“ 

        Aus die­sem Zitat lese ich nicht, dass eine Ände­rung erst im Mis­sa­le erfol­gen soll. Es könn­te genau­so­gut frü­her der Fall sein, wie man es, mei­ne ich, auch schon in ande­ren Fäl­len getan hat, durch eine Anord­nung der Bischö­fe. Aus dem Kon­text zeigt sich, dass es um die Fra­ge geht, ob man das Latei­ni­sche „pro mul­tis“ über­set­zen oder aus­le­gen soll, nicht um eine Fest­le­gung, in wel­cher Form die Ände­rung statt­zu­fin­den hat.

        » haben Sie sich mal mit den Text­ver­än­de­run­gen im Bre­vier durch Urban VIII. befasst?
        Was soll die­ser Ton? Es geht hier um das Mis­sa­le, nicht das Brevier.

        » Wenn Pius X. die Inten­tio­nen des Mess­bu­ches von Pius V. wie­der­her­stel­len woll­te – wer hat sie denn dann zuvor ver­un­klart? Doch nur die Päp­ste dazwischen!
        Das habe ich in mei­nem Post bereits erklärt: Zum Bei­spiel häuf­ten sich die Ora­tio­nen in der Sonn­tags­mes­se durch die im Lau­fe der Zeit ent­stan­de­nen Ver­än­de­run­gen im Hei­li­gen­ka­len­der, als immer mehr Hei­li­ge auf­ge­nom­men wur­den. Daher wur­den Gebe­te „gestri­chen“ bzw. frei­ge­stellt oder Feste ver­la­gert, weil sie immer auf Tage mit ande­ren Festen fielen.

        Ihre Bei­spie­le zei­gen das, was ich damit mei­ne, dass es kei­ne Neue­run­gen, son­dern stets nur Rück­füh­run­gen zum alten Stand gab. So hat Pius X. in sei­nem Kom­mu­ni­on­de­kret die täg­li­che Kom­mu­ni­on in der Hl. Mes­se emp­foh­len – was schon das Kon­zil von Tri­ent ange­mahnt hat.

        Las­sen wir es doch dabei. Ich kann Ihre Vor­be­hal­te durch­aus ver­ste­hen. „Quo pri­mum“, ver­stan­den als ewig bin­den­des Dekret, ist schon ein hei­ßes Eisen und stellt die gesam­te Lit­ur­gie­re­form nach dem II. Vati­ka­num in Frage.

      • Gla­dys,

        Sie schrie­ben: „Aus die­sem Zitat lese ich nicht, dass eine Ände­rung erst im Mis­sa­le erfol­gen soll. Es könn­te genau­so­gut frü­her der Fall sein, wie man es, mei­ne ich, auch schon in ande­ren Fäl­len getan hat, durch eine Anord­nung der Bischö­fe. Aus dem Kon­text zeigt sich, dass es um die Fra­ge geht, ob man das Latei­ni­sche „pro mul­tis“ über­set­zen oder aus­le­gen soll, nicht um eine Fest­le­gung, in wel­cher Form die Ände­rung statt­zu­fin­den hat.“
        Ich kann nur noch­mal ant­wor­ten mit den Wor­ten Papst Bene­dikts: „bei der neu­en Über­set­zung des Mis­sa­le das Wort ‚pro mul­tis‘ als sol­ches über­setzt“. Wir haben bis­lang ein Mess­buch, in dem „für alle“ steht; die­ses Mess­buch wird durch eine Neu­über­set­zung des Mis­sa­le Roma­num von 1970 abge­schafft. Und dar­in soll nach Bene­dikts Wei­sung das Kelch­wort mit „für vie­le“ über­setzt wer­den. Das ist text­lich wie kir­chen­recht­lich eindeutig.
        Im Übri­gen ist KEIN Papst an Ent­schei­dun­gen sei­ner Vor­gän­ger gebun­den – es sei denn, sie sind leges divin­ae. Die Ein­füh­rungs­bul­le Quo pri­mum ist kei­ne lex divina. Und daher auch nicht bin­dend. Wäre sie es, dürf­te gar nichts ver­än­dert wer­den, d.h. auch kein Hei­li­gen­ge­denk­tag oder Prä­fa­ti­on oder Sequenz hin­zu­ge­fügt wer­den (alles aber vor Paul VI. gesche­hen). Übri­gens hält sich die Pius­bru­der­schaft an das ver­ein­fach­te und refor­mier­te Mess­buch von 1962 – die­ses Mess­buch kön­nen Sie nicht mit Ihrer unk­a­no­ni­sti­schen und daher auch unkirch­li­chen Inter­pre­ta­ti­on von Quo pri­mum in Ein­klang bringen.

    • … also die­se Win­kel­zü­ge sind ja wirk­lich nicht zu fassen!

      Da sind die Bischö­fe jah­re­lang unge­hor­sam, las­sen sich erfolg­los vom Papst auf­for­dern, end­lich die kor­rek­ten Wor­te, die immer gal­ten, zu sagen, und jetzt fach­sim­peln hier ein paar Neun­mal­klu­ge über die Ungül­tig­keit des „pro mul­tis“ – immer­hin ist das der von Jesus über­lie­fer­te Wort­laut seit 2000 Jah­ren – dan­ke, so weiß man, wer wo steht: wer Jesu authen­ti­sche Wor­te als „ungül­tig“ ansieht, der gehört nicht mehr zur Kir­che. das ist hart, aber höchst klar und einfach.

      Wenn einer dem Papst gehorcht, aber den Bischö­fen, die dem Papst nicht gehor­chen, nicht – dann kann er nicht mehr wandeln?

  14. Heu­te gibt es Gesten wohin man schaut, dafür umso weni­ger gespro­che­ne Wor­te. Selbst wenn gespro­chen wird, wird nicht genug Klar­text gere­det, vor allem in der katho­li­schen Kir­che. Da wun­dert es mich nicht, wenn immer mehr Ver­wir­rung herrscht und Regeln, Gebo­te, Kate­che­sen belie­big aus­ge­legt wer­den. Die Ober­fläch­lich­keit man­cher Zeit­ge­nos­sen wirkt manch­mal gera­de­zu erschla­gend, der­art uner­träg­lich fin­de ich das mittlerweile.

    Den Sinn des Frie­dens­gru­ßes erken­ne auch ich, so wie Joseph Ratz­in­ger als Kar­di­nal es damals aus­drück­te, dar­in, dass man sich mit sei­nem Bru­der ver­söh­nen soll, bevor man zum Altar geht und die Kom­mu­ni­on emp­fängt. Wie es auch in der Bibel sinn­ge­mäß geschrie­ben steht.

  15. Gab es das nicht schon ein­mal? Instruk­ti­on „Redemp­tio­nis Sacra­men­tum“ (2004)?

    Nr. 72. Es ist ange­bracht, «daß jeder in schlich­ter Wei­se nur sei­nen Nach­barn den Frie­dens­gruß gibt». «Der Prie­ster kann den Frie­dens­gruß den Die­nern geben, bleibt aber immer inner­halb des Pres­by­te­ri­ums, um die Fei­er nicht zu stö­ren. Dies soll er auch beach­ten, wenn er aus einem gerech­ten Grund eini­gen weni­gen Gläu­bi­gen den Frie­dens­gruß ent­bie­ten will». «Die Art des Frie­dens­gru­ßes soll von den Bischofs­kon­fe­ren­zen», deren Beschluß vom Apo­sto­li­schen Stuhl reko­gnos­ziert wer­den muß, «ent­spre­chend der Eigen­art und den Bräu­chen der Völ­ker bestimmt werden»

    Hat das irgend­et­was bewirkt? Irgend­wo? Irgendwann?

    • Eben – und Sie sehen ja, wie hier wie­der jeder sei­nen Senf dazu gibt, selbst­ver­ständ­lich über­haupt kei­ne Ahnung hat, irgend­et­was fin­det und meint, und weit davon ent­fernt ist, sich nach den gel­ten­den Regeln zu richten!

  16. Falls Papst Fran­zis­kus mit dem Hin­weis auf einen ver­nünf­ti­gen Frie­dens­gruß begin­nen soll­te, die Hl. Mes­se des NO in die rich­ti­ge Fuh­re zu lei­ten, dann ist das gut und okay sicher­lich. Aller­dings muß man sagen, daß in gewach­se­nen Pfar­rei­en, wo jeder jeden kennt und auch mit­ein­an­der ver­wandt ist, der sog. Frie­dens­gruß nicht prak­ti­ziert wird, weil er fehl am Plat­ze und UNSINN wäre.
    Die­ser sog. Frie­dens­gruß ist stö­rend und soll­te ganz abge­schafft wer­den: er ist nur bei Men­schen beliebt, die sich ger­ne in den Vor­der­grund drän­gen. In den mei­sten Neu­mes­sen steht Chri­stus eh nur am Ran­de, denn man fei­ert sich selbst. 

    Eine Reform der Neu­mes­se an Haupt und Glie­dern tut drin­gendst not. Da ist der stö­ren­de und unan­ge­brach­te „Frie­dens­gruß“ noch mit das aller­ge­ring­ste Übel. Was @zeitschnur sag­te stimmt abso­lut: man gibt sich drin­nen die Hand und drau­ßen kennt man sich nicht mehr: es ist Unfug.

    Daß sich Papst Fran­zis­kus am Altar mit einem Mos­lem herzt (wie auf dem Bild oben zuse­hen) kann mei­ne Zustim­mung nicht fin­den. Es ist Miß­brauch des gesam­ten Kir­chen­raums und ins­be­son­de­re des Altars.

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