(Kopenhagen) Seit dem 11. Juni 2014 ist Dänemark das erste europäische Land, in dem Menschen, die unter Geschlechtsidentitätsstörung leiden, legal und offiziell ihr Geschlecht beim Standesamt und in den Dokumenten ändern lassen können, ohne sich irgendeiner medizinischen und psychologischen Behandlung unterziehen zu müssen. Bisher galt als Voraussetzung für eine behördliche Änderung des Geschlechts eine chirurgisch durchgeführte Geschlechtsumwandlung.
Das in der Vorwoche vom dänischen Parlament beschlossene Gesetz, das mit 1. September in Kraft treten wird, erlaubt es den volljährigen Bürgern die Geschlechtsangaben beliebig zu ändern. Wer das 18. Lebensjahr vollendet hat, kann sich als Mann behördlich zur Frau erklären lassen und im Jahr danach wieder zum Mann rückerklären lassen. Das Geschlecht wird zum beliebigen Spielball individueller Launen. Wenn die Ideologie über die Vernunft siegt, erlaubt der Gesetzgeber, was Behörden sonst in keinem Bereich akzeptieren würden.
Die Geschlechtsänderung kann mit sofortiger Wirkung erfolgen. Es genügt eine einfache Erklärung, mit der der Wunsch zum Ausdruck gebracht wird, „dem anderen Geschlecht anzugehören“. Der Hinweis, diese Entscheidung nach einer „angemessenen“ Zeit „reiflicher“ Überlegung zu tätigen, ist eine Formsache. Kann ein Staat der sich durch ein unreifes Gesetz als unreif erweist von seinen Bürgers reife Entscheidungen erwarten?
Sarah Baagà¸e‑Petersen, stellvertreten Vorsitzende von Lambda, einer dänischen LGBT-Organisation, die das Gesetz erwartungsgemäß mit Begeisterung aufnahm, sagte: „Wir sind sehr zufrieden, daß das Gesetz durch rechtliche Anerkennung der Geschlechtsidentität erneuert wurde. Die Tatsache, daß Transgender nun frei, legal und ohne chirurgischen Eingriff und psychologische Bewertung die Änderung ihres Geschlechts verlangen können, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die gesamte LGBT-Comunity begrüßt diese Änderung.“
Dänemark folgt mit dem neuen Gesetz dem Beispiel Argentiniens, das bereits 2012 durch seine Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner ein Gesetz in Kraft setzte, das in Sachen Gender-Ideologie und Transgender-Rechte als das progressivste der Welt gilt. Noch vor Dänemark erließ auch Argentiniens Nachbar Uruguay ein vergleichbares Gesetz.
Paulo Corte-Real, einer der Vorsitzenden des europäischen Homo-Lobbyisten ILGA-Europe (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association) hofft, daß das dänische Gesetz zum Modell für alle europäischen Staaten wird: „Wir sind sehr zufrieden darüber, daß das argentinische Modell zur rechtlichen Anerkennung der Geschlechtsidentität durch Dänemark auch in Europa eingeführt wurde. Wir ermutigen die anderen europäischen Länder diesem Beispiel zu folgen und die unnötigen, demütigenden und abwertenden Hürden zu beseitigen, die in ganz Europa Menschen daran hindern, das Leben in ihrem bevorzugten Geschlecht zu genießen.“
Die revolutionäre, von der dänischen Regierung eingeführte Bestimmung erfolgte im Namen eines höheren, willkürlichen „Rechts“ völliger individueller Freiheit, dafür aber gegen Vernunft und gesunden Menschenverstand. Sie versperrt faktisch Ärzten und Psychologen die Tür und überläßt Menschen, die von einer Geschlechtsidentitätsstörung betroffen sind, ihren sprunghaften und pathologischen Wahrnehmung.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Dänemark war ja schon desöfteren der Vorreiter in solchen Dingen. Ein Land weit ohne Glauben.
Es ist sehr armselig wie müde da die Spenden hereinkommen, 220 Euro am 20. Juni eingegangen, hatscherter geht es nicht, das wirft ein bezeichnendes Licht auf die konservative Szene in der Kirche. Man darf sich nicht wundern wenn den Modernisten alles so durchgeht.